Gildenhaus Thendara - 7
bemühte sich sehr, gerecht zu bleiben, obwohl ihr körperlich übel wurde, so überschwemmte sie der Groll. „Natürlich kann ich Ihnen helfen, Monty”, sagte sie. „Kommen Sie zum Nachrichtendienst hoch und erzählen Sie mir, was Sie auf Aldaran zu tun haben, falls es keine geheime Mission ist”
„Nicht die Spur”, erwiderte Monty. „Im Gegenteil, als Aleki davon hörte, war sein Gesicht ein einziges Lächeln. Er sagte meinem Vater, er werde sich als Vertreter des Senats persönlich damit befassen, und Sie können sich vorstellen, wie dem Alten das gefallen würde” Seine Stimme klang ironisch. „Dies eine Mal ist Darkover
berechenbar - oder zumindest sieht er es so. Irgendein Bonze dahinten in Caer Donn - ich muß die Einzelheiten nachschlagen, aber er heißt - Aldaran von Aldaran und Sca-…” Er kramte in seinem Gedächtnis. Jaelle fand den Namen dort mühelos. „Aldaran von Aldaran und Scathfell, die alte Siebte Domäne der Comyn. Jetzt sind sie keine Comyn mehr”
„Im Krieg mit den Comyn?”
„O nein. Aldaran ist zu weit entfernt, als daß ein Krieg Sinn hätte. Aber sie waren einmal die Siebte Domäne und spalteten sich ab”
„Geographisch gesehen ist das verständlich”, meinte Monty, als er im Büro des Nachrichtendienstes vor der Wandkarte stand. Offenbar war sie von Cholayna aufgehängt worden; Jaelle hatte sie nie zuvor gesehen. „Doch warum hat sich Ardais nicht auch von den Comyn gelöst? Das sieht hier so aus, als könne man das Land aufteilen in die Tiefland-Domänen der Aillards und Elhalyns…” - er machte eine Geste - „…der Ardais und Aldarans in den Hellers und der Hasturs in den Kilghardbergen, während die Ridenows beinahe schon zu den Trockenstädten gehören…” „Sie fragen mich nach der Antwort auf ein Rätsel, das noch keiner hat lösen können”, erklärte Jaelle steif. „Die Aldarans wurden von den Comyn ausgeschlossen - vielleicht eines alten Verbrechens wegen? Niemand kennt die Wahrheit. Aber die Ardais haben sich den Comyn gegenüber immer loyal verhalten. Einmal, so habe ich es gehört, führten die Aldarans von Scathfell Krieg, um sich zu Herren auch über Ardais zu machen” „Ich bilde mir natürlich nicht ein, ich könnte tausend Jahre Geschichte der Domänen über Nacht verstehen lernen”, sagte Monty. „Wie dem auch sei, die Aldarans haben einen offiziellen Antrag an das Imperium um technologische Hilfe und Anleitung gestellt, um medizinisches Personal und - da komme ich ins Spiel - Hubschrauber und Männer, die sie fliegen können. Anscheinend lassen sich konventionelle Flugzeuge über den Hellers nicht einsetzen. Sie werden sich an unsern Besuch in der ComynBurg erinnern, als es um das abgestürzte Flugzeug von Vermessung und Erkundung ging; nicht einmal in den Kilghardbergen sind sie sicher. Aber Hubschrauber und bestimmte Senkrechtstarter könnten trotz der thermischen Bedingungen rund um die Hellers verwendet werden. Ich werde nun hingeschickt, die Durchführbarkeit des Projekts zu prüfen. Natürlich bin ich nur der Protokoll- und Verbindungsoffizier,
für die Luftfahrtprobleme ist Zeb Scott zuständig. Und deshalb brauche ich noch einen Schnellkurs vom Nachrichtendienst - zu dumm, daß Cholayna sich ausgerechnet diesen lag freigenommen hat!”
„Auch Cholayna hat ein Recht auf Urlaub”, erklärte Jaelle so heftig, daß Monty zusammenzuckte.
„Ja, natürlich, nur trifft es sich für mich verdammt ungünstig”, brummte er. „Doch vielleicht können Sie mir helfen, mir ein Kostüm besorgen, mir sagen, wie der Transport zu bewerkstelligen ist. Die Maschinen kommen natürlich als Frachtgut, und dann müssen sie auf dem Landweg durch die Berge geschafft werden. Cholayna erzählte mir einmal, daß es Ihr Beruf ist, Reisegesellschaften zu organisieren”
„Ja, zusammen mit meiner Partnerin, einer Amazone”, antwortete Jaelle. „Lassen Sie mich eine Nachricht ins Gildenhaus schicken, und meine Partnerin Rafaella wird für den Transport sorgen” Plötzlich erkannte sie die Antwort auf das ganze komplizierte Problem. Peter konnte sie nicht daran hindern, die Arbeit zu tun, für die sie in der Terranischen Zone angestellt worden war. Sie hatte genug Autorität, um sich selbst dieser Karawane nach Aldaran in den Hellers als Führerin zuzuteilen. Damit entrann sie Peter, der ihr schon lange auf die Nerven ging, und wenn sie zurückkehrte was kaum vor dem Herbst sein würde -, konnte sie in aller Stille die Scheidung nach terranischem Recht in
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