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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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die Wege leiten.
Sie griff nach einem Blatt Papier und einem Schreibstift und schrieb schnell einen Brief an Rafaella, der sofort ins Gildenhaus gebracht werden sollte. „Vielleicht schläft Rafi noch. Gestern war ein Festtag, und wahrscheinlich hat sie bis zum Morgengrauen getanzt. Aber sobald sie aufwacht, wird diese Botschaft sie herbringen, und im Nu hat sie Männer und Pferde, Führer und Packtiere zusammen. Wie viele Leute brauchen Sie als Eskorte?”
Monty nannte ihr die Einzelheiten. Sie nahm am Rande wahr, daß ihre Tüchtigkeit ihn überraschte. Bisher hatte er sie noch nie auf dem Gebiet erlebt, wo sie Expertin war. Sie sprachen über die Dauer der Reise in Tagen, die Lebensmittel pro Mann und Tag und den besten Lieferanten für Reisekleidung, die, so forderte Jaelle, aus natürlichem Leder und Pelz statt aus den terranischen synthetischen Stoffen bestehen sollte. Monty ließ sich die Einkäufe genehmigen. Es mußten auch noch Leute für die Mission ausgewählt werden. Monty
hatte Zugang zu den Daten der Personalabteilung und wußte, welche der verfügbaren Männer von kalten, unwirtlichen oder gebirgigen Planeten stammten und deshalb eine Expedition in das schwierigste Terrain Darkovers bei schlechtestem Wetter nicht nur aushalten, sondern auch noch genießen würden.
Diese Arbeit war Jaelle so vertraut, daß sie zu der Zeit, als sie die vorläufigen Listen aufgestellt und zwischen Rafaella und Monty ein Treffen zur Mittagszeit arrangiert hatte, über ihre schlechte Laune so ziemlich hinweggekommen war. Sie überprüfte sorgfältig Montys Kleidung und kehrte sogar in ihre Wohnung zurück, um die Beutelchen mit Gewürzen zu holen, mit denen sie gestern abend die Nähte ihres Kleides eingerieben hatte. Doch dann zögerte sie und fragte sich, ob die Düfte, die sie für sich selbst verwendet hatte, nicht unpassend für die Kleidung eines Mannes seien. Sie roch an den Nähten des Festtagsanzugs, den Peter, als er betrunken nach Hause gekommen war, auf den Boden geworfen hatte. Nein, das war ein anderer Geruch - soweit sich das durch den überwältigenden Whiskygestank feststellen ließ.
„Jaelle!” sagte Peter hinter ihr beinahe entschuldigend. „Liebes, du brauchst dich nicht um meine Sachen zu kümmern, du bist nicht mein Kammerdiener. Und so, wie sie aussehen, kann man sie doch nur noch in den Abfallbeseitiger stecken. Eine Reinigung sind sie kaum noch wert” Jaelle schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich werde sie in der Altstadt reinigen lassen. Wenn du wieder ins Feld gehst, werden sie umso authentischer aussehen. Deshalb bin ich hier - Monty geht auf eine Mission - Flugzeuge für Aldaran oder so etwas”
„Verdammt! Natürlich, als Sohn des Alten hat er bei jedem begehrenswerten Auftrag den Vorrang”, knurrte Peter.
„Wenn du meinst, daß er dir diesen hat wegnehmen wollen, irrst du dich sehr”, stellte Jaelle bedächtig fest. „Außerdem gibt es Missionen, die einem mehr Prestige eintragen. Monty wäre dir dankbar, wenn du seine äußere Erscheinung überprüfen wolltest - Cholayna, die es als Leiterin des Nachrichtendienstes tun müßte, scheint sich einen Tag Urlaub genommen zu haben”, setzte sie listig hinzu. Sofort verwandelte er sich in den terranischen Peter, stets darauf bedacht, auch die kleinste Chance zu nutzen.
„Gut, das werde ich tun”, sagte er. „Wahrscheinlich wird er sich die richtigen Stiefel erst besorgen müssen” Er wandte sich zum Gehen.

„Treffen wir uns zum Lunch, Jaelle?” Er kam zurück und küßte sie, und da wäre ihr Herz fast geschmolzen. Er war ihr so teuer. Vielleicht brauchten sie nur Zeit, Zeit, um sich anzupassen, um zusammenzuwachsen… „In der Haupt-Cafeteria”, willigte sie ein. „Die synthetischen Speisen oben bringe ich einfach nicht hinunter!” Er nickte und klopfte liebevoll ihren Bauch.
„Junior mag keine synthetischen Nahrungsmittel? Das geht in Ordnung; nichts als das Beste für meinen Sohn!”
„Peter, Rohana hat mir gesagt, es wird ein Mädchen…”
„Sei nicht dumm, Liebling. Auch die terranischen Ärzte könnten kaum schon sicher sein - du bist nicht einmal im zweiten Monat. Warten wir auf die wissenschaftliche Untersuchung, ja? Wenn es dir Freude macht, an eine Tochter zu denken, laß dich dabei nicht stören, Süße - schließlich besteht eine Wahrscheinlichkeit von fünfzig Prozent, daß du recht behältst. Trotzdem wette ich auf Peter junior. Wie dem auch sei, wir sehen uns zur Lunchzeit oder ein bißchen später in der

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