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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dieser Tag kommt, sind wir bereit dazu. Jetzt erzähle mir ein bißchen über dich. Dein Name ist.. ” sie stolperte darüber. „Mak-ta-lin Lor-ran?” Sie verzog das Gesicht. „Wäre es dir recht, wenn wir den Namen Margali benutzten, mit dem Jaelle dich anredet?”
„Das ist wirklich mein Name”, erklärte Magda, „der Name, den mein Vater und meine Mutter mir gaben. Ich bin in Caer Donn geboren und außer in der Terranischen Zone hat mich nie jemand Magda genannt”
Also Margali. Wie ich höre, sprichst du die Sprache der Hellers und beherrschst die Casta fließend. Kannst du Cahuenga ebenso gut?” „Ich kann die Sprache sprechen”, antwortete Magda auf Cahuenga, „aber meine Aussprache ist nicht gut”
„Sie ist nicht schlechter als die aller Neuankömmlinge in der Stadt. Jaelle hat mir erzählt, daß du lesen und schreiben kannst -heißt das, nur in Standard oder auch in Casta?”
„Ich kann Casta lesen und schreiben”, sagte Magda. „Denn mein Vater war Sprachwissenschaftler und ist Verfasser eines…” Sie zögerte und suchte nach einer darkovanischen Möglichkeit, ein Wörterbuch zu erklären. „Eine Zusammenstellung eurer Sprache
für Fremde und Ausländer. Und meine Mutter war Musiklehrerin und schrieb viele Volkslieder und Musikstücke der Hellers auf”
Mutter Lauria schob Magda eine Feder und ein Stück Papier zu. „Schreib dies einmal ab” Magda betrachtete die Schriftrolle und begann, die oberste Zeile zu kopieren. Dabei stellte sie fest, daß es ein Gedicht war, das ihre Mutter vertont hatte. Magda war an darkovanische Federn nicht gewöhnt. Sie waren nicht so glatt wie die, die sie für ihre eigene Arbeit benutzte. Als sie fertig war, nahm Mutter Lauria das Papier in die Hand.
„Eine unbeholfene und kindliche Handschrift”, stellte sie streng fest. „Nun, wenigstens bist du keine Analphabetin. Viele der Frauen, die zu uns kommen, können nichts weiter als ihren Namen schreiben. Du hast keine Begabung zur Schreiberin, aber ich habe schon Schlimmeres gesehen.” Magda errötete bei diesem harten Urteil. Sie fühlte sich verletzt und gekränkt; in ihrem ganzen Leben hatte man sie noch nicht beschuldigt, unbeholfen zu sein.
„Dann wollen wir einmal sehen, was wir mit dir anfangen können. Eine Schreiberin bist du nicht. Kannst du nähen? Sticken?”
„Nein, nicht einmal ein bißchen.” Magda dachte an ihren Versuch, während ihres Aufenthalts auf Ardais ihre Reisekleidung zusammenzuflicken. „Kannst du kochen?”
„Nur was man so unterwegs am Lagerfeuer kocht”
„Kannst du weben oder färben?”
„Davon habe ich keine Ahnung”
„Verstehst du etwas von Pflanzen und vom Gärtnern?”
„Noch weniger, fürchte ich.”
„Kannst du reiten?”
„O ja, gewiß!” Magda war froh, daß Mutter Lauria bei etwas angelangt war, das sie tatsächlich konnte.
„Kannst du dein Pferd selbst satteln, für sein Sattelzeug sorgen, dich um sein Futter und seine Pflege kümmern? Gut. Ich fürchte, wir werden dich zur Stallarbeit einteilen müssen”, sagte Mutter Lauria. „Macht es dir etwas aus?”
„Nein, natürlich nicht”, antwortete Magda. Doch von neuem mußte sie Unwissenheit eingestehen, als die Frau sie fragte, ob sie etwas von den Krankheiten der Pferde und anderer Tiere, von Metall- und Schmiedearbeiten, von der Milchwirtschaft, dem Käse
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machen, der Viehzucht und der Schuhmacherei verstehe. Jedes Mal mußte Magda mit Nein antworten. Ein bißchen wie Anerkennung stahl sich in Mutter Laurias Blick, als Magda sagte, sie sei sowohl im bewaffneten als auch im unbewaffneten Kampf ausgebildet. Trotzdem meinte sie nachdenklich: „Du hast eine Menge zu lernen” Magda hatte das Gefühl, für Mutter Lauria sei es eine ebensolche Erleichterung wie für sie, als das hellhaarige, stubsnasige Mädchen mit einem Tablett und Krügen zurückkehrte.
„Ah, da ist unser Abendessen. Stell es hier ab, Doria”
Das Mädchen deckte das Tablett auf. Es enthielt eine Schüssel mit irgendeinem gebackenen Korn, dazu eine Gemüsesoße, Becher mit etwas, das wie Buttermilch schmeckte, und Obstscheiben, eingelegt in Honig oder Sirup. Mutter Lauria winkte Magda, sich zu bedienen, und aß eine Weile schweigend. Schließlich faltete sie ihre Serviette zusammen und fragte: „Wie alt bist du?”
Magda nahm an, sie meinte nach darkovanischer Rechnung, und nannte ihr Alter. Erst später ging ihr auf, daß Mutter Lauria hatte feststellen wollen, ob sie fähig sei, das relativ kurze terranische Jahr in das viel

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