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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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längere darkovanische umzurechnen.
„Du bist verheiratet gewesen, Margali? Hast du ein Kind?”
Stumm schüttelte Magda den Kopf. Es war einer der Hauptgründe für die Spannungen zwischen ihr und Peter gewesen, daß sie ihm den Sohn, den er sich wünschte, nicht geboren hatte.
„Ist diese Ehe offiziell aufgelöst worden, wie ihr Terraner es, wenn ich recht unterrichtet bin, im gegenseitigen Einverständnis veranlassen könnt?” Es überraschte Magda, daß Mutter Lauria all dies wußte. „Sie ist aufgelöst. Eine terranische Ehe ist nicht ganz das gleiche wie eine Freipartner-Ehe, kommt ihr aber näher als eine darkovanische Ehe di catenas. Wir sind vor mehr als einem Jahr übereingekommen, uns zu trennen”
„Das ist ein Glück. Hättest du ein Kind unter fünfzehn, würden wir von dir verlangen, Vorkehrungen für seine Unterbringung zu treffen. Wir erlauben Frauen erst dann, hier Zuflucht zu suchen, wenn sie draußen keine unerfüllten Verpflichtungen zurücklassen. Wie ich annehme, hast du auch keine alten Eltern, die von dir abhängen?«
„Nein. Meine Mutter und mein Vater sind seit vielen Jahren tot” „Hast du jetzt einen anderen Liebhaber?”
Wieder antwortete Magda mit einem Kopfschütteln.
„Wird es dich hart ankommen, ohne einen Liebhaber zu leben? Vermutlich hast du dich, da du schon einige Zeit von deinem Mann getrennt bist, daran gewöhnt, allein zu schlafen, aber wird es dir schwer fallen? Oder liebst du vielleicht Frauen?” Sie benutzte den sehr höflichen Ausdruck, und Magda war nicht beleidigt - ihr war klar, daß jede nur aus Frauen bestehende Gesellschaft einen bestimmten Prozentsatz von solchen anziehen mußte, die lieber sterben oder auf alles verzichten als heiraten würden. Es störte sie, daß die Befragung dermaßen persönlich wurde, aber sie hatte sich geschworen, alles so ehrlich wie möglich zu beantworten. „Ich glaube nicht, daß ich es unerträglich schmerzhaft finden werde”, sagte sie, und erst, als sie es ausgesprochen hatte, wurde ihr bewußt, wie sarkastisch es klang. Mutter Lauria lächelte. „Das will ich nicht hoffen, aber besonders während des Hausjahres kann das zum Problem werden, wie jede Frau, die kein Kind mehr ist, sich sagen kann. Laß mich nachdenken - was muß ich dich noch fragen? Ja: Hast du gelernt, die Empfängnis eines unerwünschten Kindes zu verhüten?”
Jetzt war Magda wirklich schockiert. Natürlich lernte das jeder Terraner, ob männlich oder weiblich, in der Pubertätszeit, aber sie war in Caer Donn aufgewachsen und hatte die darkovanische Einstellung übernommen, die so etwas nur bei Prostituierten für schicklich hielt. Sie sagte: „Ja” und fragte sich, was die ältere Frau jetzt von ihr denken mochte, wo sie sich zu einem derartigen Wissen bekannt hatte.
Mutter Lauria nickte ruhig. „Gut. Dafür haben wir den Frauen in den Türmen zu danken. Frauen, die mit den Matrices arbeiten, dürfen es nicht riskieren, ihren Dienst durch eine ungewollte Schwangerschaft zu unterbrechen, aber man kann auch nicht von ihnen verlangen, daß sie — manchmal für viele Jahre — im Zölibat leben. Es besteht von altersher, seit der Gründung unserer Gilde, ein Band zwischen den Frauen des NeskayaTurms und den Entsagenden. Du weißt vielleicht, daß wir in der Zeit Varzils des Guten durch den Zusammenschluß zweier Frauenhäuser entstanden, dem Orden der Priesterinnen Avarras, Heilerinnen, die in der Anwendung von Laran ausgebildet waren, und der Schwesternschaft vom Schwert -das war in der Zeit der Hundert Königreiche und der HasturKriege ein Zusammenschluß von Soldatinnen und Söldnerinnen. Später einmal sollst du diese Geschichte zu lesen bekommen. Die Priesterinnen Avarras lehrten uns vieles, was auch von Frauen vollbracht werden kann, die kein Laran besitzen, obwohl es mit Laran leichter geht. Bei den Entsagenden gilt es als Verbrechen, ein Kind zu gebären, das nicht von der Mutter und dem Vater gewünscht wird und auf das kein glückliches Heim wartet. Deshalb instruieren wir alle unsere Frauen” Sie hatte Erbarmen mit Magdas Unbehagen und sagte: „Oh, meine Liebe, ich weiß, das ist dir unangenehm. Die eine wird rot, die andere ist moralisch entrüstet, und wieder eine andere weigert sich glattweg und schwört, lieber möchte sie nie wieder etwas mit einem Mann zu tun haben. Aber es ist unser Gesetz. Alle Frauen, auch solche, die noch nie bei einem Mann gelegen und nicht die Absicht haben, es jemals zu tun, müssen diese Dinge lernen.

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