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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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heute abend” Sie sah sich im Musikzimmer um, wo sich nur noch einige wenige Grüppchen aufhielten. Die anderen hatten sich zerstreut. Drei oder vier hatten sich in einer Ecke am Kamin niedergelassen und tranken Wein, als wollten sie die Nacht durchmachen. Zwei andere waren in ein Kartenspiel vertieft. Irmelin und zwei ihrer Helferinnen sammelten die benutzten Teller und Becher ein. Mutter Lauria sagte: „Ich hatte gehofft, es beim Treffen zur Sprache bringen zu können, doch dann nahm die Diskussion einen anderen Verlauf, und ich wollte euch nicht zu lange aufhalten. Margali, willst du mit deiner Eidesmutter für einen Augenblick in mein Büro kommen, bevor du nach oben gehst?” Magda mußte die geschickte Art bewundern, mit der Mutter Lauria sie und Jaelle ausgesondert hatte du mit deiner Eidesmutter
    -, als habe es nur mit Magdas in Frage gestelltem Eid zu tun. Rafaella gab Jaelle einen Gutenachtkuß. „Du schläfst heute nacht besser bei Margali; du und ich verbringen immer die halbe Nacht mit reden, und ich bin müde” Sie unterstrich diese Aussage mit einem gewaltigen Gähnen. „Über das Geschäft können wir uns beim Frühstück unterhalten. Aber bleib nicht wieder so lange weg, Liebes. Die Terraner können dich doch nicht so stark einspannen, oder?”
    Jaelle umarmte sie. „Irgendwann einmal werde ich dir alles über terranische Uhren erzählen!”
In Mutter Laurias Büro sagte die Gildenmutter: „Du hast Gelegenheit gehabt, uns zu sehen und dich an unsere Stärken zu erinnern, Jaelle. Hast du irgendwelche Vorschläge?”
Jaelles Lächeln war zitterig. Magda fand, sie sehe sehr müde aus. Sie antwortete: „Nur negative. Ich glaube nicht, daß Janetta den Terranern gefallen würde - und umgekehrt auch nicht”
Mutter Lauria nickte. „Es ist schade. Janni ist klug und lernt schnell, und sie würde sich in der terranischen Technologie bestimmt auszeichnen” Sie benutzte das terranische Wort; eine Entsprechung auf casta gab es nicht. „Auch Keitha wäre geeignet, und die Ausbildung wäre wertvoll für sie. Marisela nimmt sie bereits zur Geburtshilfe mit. Keitha ist jetzt schon eine gute Hebamme. Kommt dazu noch das terranische Wissen, könnte sie Mariselas Platz einnehmen, wenn Mari in Angelegenheiten der Schwesternschaft unterwegs ist”
„Ich habe nie begriffen, was die Schwesternschaft ist”, beklagte sich Jaelle. Die alte Gildenmutter lächelte schwach. „Ich ebenso wenig, und auch sonst niemand, der kein geschworenes Mitglied ist, Shaya. Aber ihr Ursprung geht weit, weit zurück in der Geschichte der Entsagenden. Manche sehen sogar die ursprünglichen Entsagenden in ihnen. Dem sei, wie ihm wolle ich glaube nicht, daß Keitha bereits fähig ist, sich in Anwesenheit fremder Männer zu beherrschen” Sie seufzte. „Wir sollten uns überlegen, wen von unsern besten Frauen wir zu den Terranern schicken können, nicht nur, welche Frauen imstande sind, bei ihnen zu überleben! Es gehört zu den Stärken unserer Ausbildung, daß sie uns hart und unbeugsam macht, und doch ist das auch eine Schwäche… Keine Gesellschaft, die sich dem Neuen verschließt, kann wachsen und sich verändern, wie wir es müssen. Kindra pflegte zu sagen, wir können von allem lernen, was in unser Leben tritt.” Magda sagte zögernd: „Vielleicht sollten wir bei einem Haustreffen einfach beschreiben, was die Terraner wollen, und um freiwillige Meldungen bitten
- und vielleicht könnten wir eine der Terranerinnen herkommen lassen, damit die - die Gildenschwestern sehen, daß terranische Frauen gar nicht so anders sind” Cholayna Ares, dachte Magda, sie würde die Amazonen und das Gildenhaus verstehen, und die Entsagenden würden ihre Kraft und Integrität respektieren. Aber Cholaynas braune Haut könnte bei den Darkovanerinnen Xenophobie erwecken. Magda schalt sich töricht. Die Frauen hier würden bestimmt lernen, die Angehörige einer anderen ethnischen Gruppe zu akzeptieren!
„Das könnte arrangiert werden. Ich würde selbst gern terranische Frauen kennenlernen, Margali. Unter anderem - ” ihr Lächeln war freundlich „ könnte es mir vielleicht helfen, dich besser zu verstehen. Früher oder später muß es zu Bekanntschaften dieser Art kommen”
Jaelle schlug vor: „Vielleicht - vielleicht könntest du zu einem Besuch ins HQ kommen, Mutter? Und vielleicht…” - es kam stockend heraus - „… einige von ihnen zum Essen ins Gildenhaus einladen und sie beim Haustreffen darüber sprechen lassen, was sie anbieten

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