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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Verlangen und kann nicht so ohne weiteres allein auf Stolz zurückgeführt werden. Der wird sehr schnell durch schlechte Behandlung vernichtet, manchmal sogar in Männern. Es gibt Männer ohne Verlangen nach Frauen, und ich finde auch das traurig. Teil der Dinge, die wir mit den Männern gemeinsam haben, ist der Wunsch nach Kindern, weil wir in ihnen unsere Unsterblichkeit sehen, weil wir im Alter nicht allein sein wollen, oder auch nur, weil es uns glücklich macht, für sie wie für unsere kleine Doria zu sorgen und sie zu lieben und unter uns zur Frau heranwachsen zu sehen…”
„Und dieses selbstsüchtigen Wunsches wegen”, warf Janetta ihr vor, „würdest du ein Kind in eine Welt setzen, die Frauen versklavt und Männer so verdirbt, daß sie fortfahren, sie zu versklaven?”
Ein seltsames Bild trieb vor Magdas geistigem Auge dahin, eine Frau, schön, königlich…mit schweren Ketten behangen, die sie behinderten, zu Boden drücken wollten… Das Bild zerrann; hatte sie schon wieder Halluzinationen?
„…aber du hattest die Wahl, Felicia. Du hättest deinen Sohn behalten können, wenn du außerhalb des Hauses gewohnt hättest, vielleicht sogar mit dem Vater deines Sohns zusammen.”
„Das eine kam mir so schrecklich vor wie das andere”, antwortete Felicia mit schwankender Stimme. „Ich konnte es nicht ertragen, meine Schwestern zu verlassen. Aber keine Frau kann einen Mann lehren, als Mann zu leben. Ein Mann, der nach unseren Regeln lebte, würde einen unmännlichen Eindruck machen und sich nirgendwo zu Hause fühlen. Ich wollte meinen Sohn nicht zu einem solchen Schicksal verdammen” „Wenn wir die Art, wie die Männer leben, verabscheuen”, gab Mutter Lauria zu bedenken, „ist es dann richtig, ihnen zu erlauben, daß sie unsere Söhne in ihrem Geist großziehen?”
Keitha bekannte: „Ein unmännlicher Mann wäre mir lieber als einer, der auf Kosten jedes Anstands und jeder Rücksichtnahme maskulin ist.” „Vielleicht wird es eines Tages eine andere Lösung für uns geben”, sagte Mutter Lauria ruhig. „Die Welt geht, wie sie will, und nicht so, wie ihr oder ich es gerne hätten. Möge die Göttin es gewähren, daß in unserer Lebenszeit einige Veränderungen stattfinden. Aber wir, die wir die Welt verändern, werden immer dafür zu leiden haben. Ich glaube nicht, daß deine Leiden umsonst gewesen sind, Felicia - auch nicht die Leiden Keithas oder Camillas oder Byrnas.
Jede von uns leidet, um den Männern der Domänen zu zeigen, daß wir lieber leiden, als daß wir nach ihren Regeln leben. Und doch, wenn Männer und Frauen sich für immer voreinander verbarrikadieren würden, wie sollte die menschliche Rasse dann fortbestehen?”
Marisela meinte schalkhaft: „Vielleicht so, wie es die Terraner angeblich machen - mit Maschinen”, und alle Anwesenden brachen in lautes Gelächter aus. Sogar Mutter Lauria lachte, nur Magda nicht. Sie hatte nicht die Absicht, Mutter Lauria von den Welten zu erzählen, wo das tatsächlich der normale Vorgang war. Die Frauen begannen, steifgewordene Beine zu entwirren und kalte Hände über dem Feuer zu reiben. Sie fanden sich in kleinen Gruppen zusammen, die sich leise unterhielten. Andere gingen in die Küche und kehrten mit einem gewaltigen Kessel voll heißem Apfelwein und Platten mit Keksen und Süßigkeiten zurück. Magda schöpfte sich einen Becher von dem heißen, würzigen Getränk und stellte sich, abgesondert von den übrigen, ans Feuer. Der Augenblick der Entfremdung, den sie wahrgenommen hatte, als Jaelle sich plötzlich von ihnen allen losgelöst zu haben schien, war vorbei, als habe es ihn nie gegeben. Hatte sie sich alles nur eingebildet? Mutter Lauria kam, Doria an der Hand führend, und winkte Rafaella auf die Seite. Jaelle blickte hoch, sah Magda und machte ihr ein Zeichen, zu ihr zu kommen. Magda nahm den Teller mit den knusprigen Keksen, die an diesen Abenden immer erschienen, und ging zu Jaelle hinüber.
„Wo ist Camilla?”
„Sie wollte mit Keitha sprechen”, antwortete Jaelle. „Das ist eine böse Situation, Margali; Camilla ist ihre Eidesmutter, es dürfte nicht soviel Feindseligkeit zwischen ihnen geben”
„Ich kann mir nicht vorstellen, was sie hervorgerufen hat” Mutter Lauria trat zu ihnen, und Rafaella und Doria folgten ihr. „Ich dachte, es würde euch interessieren: Wir haben ausgemacht, daß Doria nach Neskaya geht und dort ausgebildet wird…”
Na herrlich, dachte Magda, wieder eine Freundin weniger! Doria umarmte sie

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