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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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deshalb arrangierten wir für sie eine Heirat mit einem kleinen Gutsbesitzer.
Das Mädchen wäre jetzt - Avarra helfe uns, wie die Jahre vergehen! - über vierzig. Ich habe sie einmal gesehen, als sie noch klein war. Sie war sehr schön, und sie war für den Turm bestimmt”
„Warum kann sie nicht Erbin der Domäne werden? Oder gönnen die Hasturs ihre Tochter niemand anders?”
Rohana schüttelte den Kopf. „Bevor sie fünfzehn wurde, fiel sie in die Hand von Räubern. Sie wurde ausgelöst, aber sie lief wieder davon vielleicht hatte sie einen Liebhaber unter ihnen -, und wir haben nie wieder etwas von ihr gehört. Leonie von Arilinn riet uns, nicht nach ihr zu suchen. Entweder sei sie tot oder es sei ihr etwas zugestoßen, was sie daran hindere, jemals zu ihrer Familie zurückzukehren. Ich bin überzeugt, daß sie jetzt tot ist. Also geht die Erbfolge auf dich über, Jaelle, und wenn nicht auf dich, auf deine Tochter, das ist unvermeidlich. Darum habe ich dich hergebeten; das wollte ich dir sagen”
Jaelle hatte unbewußt die Hände über ihrem Bauch verschränkt, als wolle sie das Kind darin beschützen, das Kind, in dem sie nie etwas anderes gesehen hatte als eine Fessel, die sie an ihre Ehe und an Peter band. Aber dies war schlimmer, als einem Terraner ein Kind zu gebären. Sie sollte ihr Kind den Comyn geben, wo es Dienerin und Herrin zugleich sein würde. Comyn. Sie würde es nicht tun. Sie hatte geschworen, sich weder von Familie und Clan noch von Fragen der Erbfolge beeinflussen zu lassen… „Und als Regentin für dein ungeborenes Kind, das Erbin von Aillard ist, mußt du einen Sitz im Rat einnehmen”, führte Rohana aus, „obwohl Lady Sabrina dem Namen nach noch immer Regentin ist. Es sei denn, du möchtest Sabrina zum Vormund deiner Tochter machen”, setzte sie eisig hinzu. „Dann kannst du deinen eigenen Wünschen als Entsagende folgen und deine Pflicht vernachlässigen. Aber du mußt deine Tochter zur Welt bringen und ordnungsgemäß den Comyn übergeben, damit sie aufgezogen wird, wie es ihr Geburtsrecht verlangt”
„Sie ist zur Hälfte Terranerin”, stellte Jaelle rebellisch fest.
„Du verstehst es immer noch nicht, wie, Jaelle?” fragte Rohana. „Dies ist nicht das erste Mal, daß die weibliche Linie der Aillards ausgestorben ist. Doch es darf nicht wieder geschehen. Wir sind jetzt drei Generationen lang vom Unglück verfolgt gewesen. Deine Pflicht gegenüber den Comyn…” „Sprich mir nicht von meiner Pflicht gegenüber den Comyn”,
unterbrach Jaelle sie mit erstickter Stimme. „Was haben sie in all den Jahren meines Lebens schon für mich getan?”
„Was kommt es auf dich an!” erklärte Rohana ungerührt. „Du hast diesem Leben entsagt, bevor du alt genug warst, um zu wissen, was es bedeutet. Das Leben zwingt jeden, sich auf Kompromisse einzulassen, die er noch nicht versteht. Die Ehre gebietet, sich daran zu halten, auch wenn es einem schwer wird”
Jaelle hatte etwas Ähnliches gedacht… Hatte sie ihren Amazonen-Eid gebrochen, als es ihr zu schwer wurde, ihn zu halten? Sie senkte die Augen. Rohana fuhr freundlicher fort: „Du hast deine Wahl getroffen. Aber du kannst diese Wahl nicht für deine Tochter treffen. Ich kenne die Regeln der Entsagenden gut genug, um zu wissen, daß nicht einmal eine Gildenmutter für ihre Tochter entscheiden kann, selbst wenn das Mädchen unter dem Dach des Gildenhauses geboren worden ist. Deine Tochter muß ihre Pflicht gegenüber den Comyn kennenlernen, sie muß in dem Wissen aufwachsen, daß sie Erbin der Aillard-Domäne ist, und du mußt wissen, was von ihr verlangt wird. Ich bitte dich, Jaelle, nimm diesen Sommer deinen Sitz im Rat ein, wenn Kyril als Herrscher von Ardais bestätigt und deine Tochter für Aillard gewählt wird.”
„Was ist die Alternative?” erkundigte sich Jaelle.
„Ich hoffe, du wirst uns nicht zwingen, an Alternativen zu denken, Jaelle. Es bleibt dir nur dann erspart, wenn das Kind stirbt oder wenn du bei der Geburt stirbst”
Ich bin keine Sklavin, und ich will meine Tochter nicht versklaven lassen. Ich will für mich selbst leben, nicht für diese arrogante Kaste, die meine Mutter bedenkenlos in der Sklaverei ließ und dann mich ablehnte, weil ich die Tochter meines Vaters ebenso wie die meiner Mutter bin. Laut sagte sie: „Die Comyn wollten wegen meines Trockenstädter-Blutes nichts von mir wissen. Jetzt behauptest du, sie werden es bei meiner Tochter übersehen - und ihr terranisches Blut auch?”
„Zu jener

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