Gildenhaus Thendara
Sätze zu verstehen - und bedeutete ihr, das eine Ende einer Zwei-Mann-Säge zu fassen. Bestimmt hatte er keine Ahnung, daß sie eine Frau war, denn Magda hatte keine der anderen Amazonen an dieser Arbeit gesehen, aber sie nahm wortlos den ihr angewiesenen Platz ein.
Als die Jungen, die Wasser herbeitrugen, die Reihe entlanggingen, sah Magda den Mann wieder, der, wie sie heute morgen gehört hatte, Lord Damon hieß. Er ritt über die gerodete Strecke, und Magda nahm an, daß er die Leitung des ganzen Unternehmens hatte.
„Es ist sinnlos”, hörte Magda ihn zu jemandem sagen, den sie nicht sah. „Die Leute müssen den Kampf da oben aufgeben und es brennen lassen. Am besten versammeln wir alle unsere Männer hier unten auf dieser Seite. So können wir die Front halten und es verhindern, daß das Feuer nach Syrtis übergreift - und da unten liegen fünf Dörfer, Mann!” Er sah zu den Arbeitern hin, die sich, als ihnen Wasser gebracht wurde, für einen Augenblick aufrichteten und tranken, sah Magda und winkte ihr. „Du hast heute morgen die Pferde geführt, nicht wahr, Junge? Gut gedacht! Ich brauche jemanden, der seinen Verstand beisammen hat, um den Männern auf der anderen Seite jenes Grates eine Nachricht zu bringen. Laß den Mann da drüben.. ” - er deutete zu ihm hin - „…an die Säge und komm her!”
Magda fiel ein, daß ihr befohlen worden war, mit keinem Mann zu sprechen, aber sicher betraf das nicht das Anhören von Befehlen, die der Leiter des Ganzen gab. Übrigens sah er sie kaum an. Mit besorgtem Gesichtsausdruck beobachtete er den Feuerschein und die wirbelnden Rauchschwaden.
„Geh an dem Grat entlang, dann kommst du zu einer Gruppe, deren Anführer ein großer Mann ist, hell wie ein Trockenstädter. Frage nach Dom Ann’dra, wenn du ihn nicht finden kannst. Sag ihm, er soll alle Männer von dem Grat abziehen und ihn niederbrennen lassen; es ist hoffnungslos. Sag ihm, ich brauche alle seine Männer hier auf der Ostseite, um zu verhindern, daß das Feuer nach Syrtis übergreift. Hast du dir das alles merken können?” Magda wiederholte die Botschaft und hielt dabei ihre Stimme so tief wie möglich. „Und was soll ich sagen, von wem die Botschaft kommt, vai dom?”
Zum ersten Mal sah er ihr ins Gesicht. „Oh, du bist keiner von meinen Männern, du gehörst zu der Gruppe, die man aus Thendara geschickt hat, richtig? Sag ihm, die Nachricht komme von Lord Damon. Und nun lauf!” Magda arbeitete sich so schnell sie konnte durch das dichte, verfilzte Unterholz. Während sie den Abhang hinaufkletterte, sah sie das Feuer auf der anderen Bergseite, die sie heute morgen verlassen hatten, erbarmungslos auf die neue Schneise zuwandern. Die Stelle, wo sie gefrühstückt hatten, stand in hellen Flammen. Aber es lag eine lange, sauber gerodete Strecke zwischen den Arbeitern und dem Feuer. Der Gestank war schrecklich und hatte den Beigeschmack von brennendem Fleisch. Magda dachte an die Tiere, die in dem Feuer gefangen waren. Dann entdeckte sie die andere Gruppe, und bei ihr war eine hagere, ihr wohlbekannte Gestalt in grauer Jacke und schweren Hosen: Camilla. Magda erkannte sie nur an den niedrigen Amazonenstiefeln. Camilla hatte sich ein Tuch vors Gesicht gebunden, denn Staub und Hitze waren unerträglich. Sie allein hatte sich nicht bis zur Taille ausgezogen. Magda hätte sie gern angesprochen, aber die Botschaft war zu dringend. Sie ging an der Reihe entlang und hielt nach einem großen, hellhaarigen Mann Ausschau. Hier war der Rauch dicker, er stieg von dem anderen Hang hoch, und sie konnte kaum etwas sehen. Hastig fragte sie einen Mann: „Wo ist Dom Ann’dra? Eine Nachricht von Lord Damon…” Der Mann zeigte hustend auf eine dicke Rauchschwade, und
Magda stürzte sich hinein. Jemand schrie ihr etwas nach, aber sie konnte die Wörter nicht unterscheiden. Jetzt sah sie undeutlich einen großen Mann mit einem breitrandigen Hut. Er hatte helles Haar und maß weit über sechs Fuß.
„Dom Ann’dra?” rief sie, und der Mann drehte sich um. „Ich hatte befohlen, niemand solle mir folgen…”
„Eine Botschaft von Lord Damon”, sagte Magda schnell, trat näher, hustete und wiederholte dann, was ihr aufgetragen worden war. Die Augen tränten ihr vor Qualm. Dom Ann’dra fluchte wütend.
„Er hat natürlich recht, aber ich hatte gehofft, wir könnten die Weiden hier oben retten. Die Pferde werden in diesem Sommer Hunger leiden! Gut, lauf wieder nach unten, so schnell du kannst, und sag ihm, die ganze
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