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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihre Entscheidung stand unwiderruflich fest.
Bethany begrüßte sie in der Kommunikationsabteilung mit einem beunruhigten Lächeln.
„Oh, Jaelle! Ist das deine Amazonentracht - entschuldige, die Kleidung einer Entsagenden? Gehst du ins Feld? O ja, natürlich, du wirst Alessandro Li folgen, nicht wahr?”
„Was meinst du, Beth?”
„Ich habe den ganzen Tag nach dir gesucht, aber du warst an keiner der Stellen, wo ich dich vermutete. Li hat heute morgen ganz früh eine Nachricht für dich hinterlassen…”
Heute morgen. Da hatte sie Monty auf seinen Ritt nach Aldaran vorbereitet, und dann war der lange, dumme Streit mit Peter gewesen…
„Du weißt, daß ich oben im Büro des Koordinators war”, warf sie Bethany vor, doch diese schüttelte den Kopf.
„Li hat mir eingeschärft, ich dürfe dir die Botschaft nicht da ausrichten, wo Montray davon hören könne, bis er mindestens 28 Stunden fort sei. Du weißt, was er von Montray hält”
„Diese Botschaft…”
„Ich verstehe sie nicht ganz”, sagte Beth. „Er gab sie mir und sagte, er wolle sie nicht im Computer gespeichert haben. Das ist natürlich gegen die Vorschriften, aber du weißt, wie es ist, der Chef hat recht, auch wenn er unrecht hat. Er sagte, er habe Informationen über diesen Mann erhalten…” Bethany betrachtete einen bekritzelten Notizzettel auf ihrem Schreibtisch. „Andrew Carr war der Name - sagt dir das etwas? Li will in die Kilghardberge nach Armida reiten, und du sollst ihn unterwegs einholen. Jaelle, was ist los? Du siehst irgendwie komisch aus…”
In die Kilghardberge. Hinein in ein Unwetter, wie es im Sommer selten vorkam, hinein in eins der unwegsamsten und unübersichtlichsten Gebiete Darkovers. Und das allein? Sie fragte, und sie
kannte die Antwort schon, aber sie hoffte, sie bilde es sich nur ein: „Wer ist mit ihm geritten, Bethany? Er hat doch darkovanische Führer mitgenommen und so weiter?” Nein. Das war es, was sie für Monty geplant hatte - eine gut ausgerüstete Expedition, begleitet von der erfahrenen Bergführerin Rafaella und ihren Leuten. Aber sie hätte etwas Ähnliches für Li organisieren können, wenn Peter sie nicht aufgehalten hätte. Li wußte, daß sie die Fähigkeit dazu besaß, und plante, sie als Führerin und Leibwächterin mitzunehmen, gemeinsam mit ihr Thendara zu verlassen sie brauchte nicht einmal ins Gildenhaus zurückzukehren und ihr Versagen einzugestehen! Doch den ganzen Tag war sie auf Hindernisse gestoßen. Erst hatte sie sich um Monty kümmern müssen, dann kam der idiotische Streit mit Peter. Was schuldete sie ihm? Die Pflicht hatte Vorrang, die einfache Tatsache, daß sie geschworen hatte, für Li und seine Sicherheit die persönliche Verantwortung zu übernehmen. Und er war allein aufgebrochen, ritt über fremde Straßen, und es braute sich ein fürchterliches Unwetter zusammen - sie hätte ihn zumindest überredet, so lange zu warten, bis der Sturm vorbei war.
Ich muß ihm folgen, und zwar schnell, dachte sie. Sie dankte Bethany für die Übermittlung der Nachricht in einem ganz normalen Ton, der nichts von ihrer Aufregung verriet. Li war auf Carrs Fährte, und Carr hatte den Mittsommer-Ball kurz vor Mitternacht verlassen. Vielleicht hatte er das Wetter mit seinem Sternenstein überprüft und festgestellt, daß er sofort losreiten mußte, wenn er sicher nach Armida - oder bis zu einem am Weg gelegenen Haus, Syrtis oder Edelweiß - gelangen wollte, bevor der Sturm losbrach. Li hatte bis zum Sonnenaufgang gewartet - war ihm irgendwie zu Ohren gekommen, daß Carr, wie Lady Rohana gesagt hatte, mit Lady Callista verheiratet war? Jaelle fragte sich, wer diese Lady Callista sein mochte und warum um alles in der Welt sie einen Terraner geheiratet hatte. Ich sage es Euch voraus, Lady, Ihr werdet es bereuen. Ich habe auch geglaubt, es würde funktionieren. Das tut es aber nicht.
Li hatte also vor, diesen vermißten Mann aufzuspüren, mehr über die Comyn herauszufinden, in Erfahrung zu bringen, was sich abgespielt hatte… aber er hätte auf sie warten, ihren Rat einholen sollen! Und ich habe auch bei ihm meine Pflicht versäumt! Habe versagt, wie in meiner Ehe! - Es hatte keinen Sinn, daß sie ihm, wie sie es im ersten Augenblick beinahe getan hätte, wie verrückt nachrannte, um ihn aufzuhalten.
Wahrscheinlich hatte er die Stadt schon ein gutes Stück hinter sich gelassen. Sie brauchte Stiefel und Kleidung, die sie bei schlechtem Wetter schützten. Ihr Pferd stand im Stall des Gildenhauses, und

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