Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Haldane hat eine Darkovanerin geheiratet, und jetzt hat Magda sich verpflichtet, ein halbes Jahr in dieser FrauenKommune der Freien Amazonen, oder was es ist, zu verbringen. Und wir wollen nicht, daß die Entscheidungen von solchen getroffen werden, die sich den Eingeborenen angeschlossen haben. Die Untersuchung muß von einem objektiven Beobachter überwacht werden, nicht von jemandem, der alles einseitig vom darkovanischen Standpunkt aus sieht. Versteht ihr das?” Jaelle sah aus dem großen Fenster auf den Raumhafen hinaus. Eins der Schiffe stand dort. Die Leute vom Bodenpersonal krochen darüber hin und versorgten das raumgeborene Ungeheuer. Es war hergekommen, nicht weil es nach Cottman IV, Darkover, wollte, sondern weil Darkover ein bequemer Transitpunkt auf dem Weg nach irgendwo anders war. Die schnelle Erwiderung, die ihr auf der Zunge lag, Sandro Li wiederum werde alles einseitig vom Standpunkt des Imperiums aus sehen, würde in Russell Montrays Ohren sinnlos sein.
Aus dieser Höhe sah die Service-Mannschaft um das Schiff so klein aus wie eine Schar Skorpion-Ameisen. Kein Wunder, daß für den älteren Montray der darkovanische Standpunkt etwas Fernliegendes, Irrelevantes war. Er kannte keine Darkovaner persönlich, er wollte auch keine kennenlernen, sie waren für ihn etwas anderes als Menschen, für immer von Menschen getrennt. Wie hatte Bethany gesagt? In der Sprache des Imperiums war es die schmutzigste Beleidigung, jemanden einen Halbmenschen zu nennen.
„Ich teile Sie Sandro Li zu. Sie sollen mit ihm zusammenarbeiten und sind für ihn persönlich verantwortlich”, sagte Montry. „Es ist Ihre Aufgabe, ihm Sprachkenntnisse zu vermitteln und ihn für den Feldeinsatz vorzubereiten. Ich werde Sie zur Verantwortung ziehen, wenn ihm irgend etwas zustößt” Er hatte die Worte  persönlich verantwortlich  benutzt, was eine Sache der Ehre und des Stolzes daraus machte, ihn bis zum Tod zu verteidigen. Automatisch suchte Jaelles Hand nach dem Dolch, der nicht an ihrem Gürtel hing. Sie hielt auf halbem Weg inne und kam sich dumm vor. Mit leiser Stimme erklärte sie: „Bei meiner Ehre, ich werde die Verantwortung für ihn übernehmen”
Aber Monty hatte die Geste gesehen. Er sagte: „Wir bitten Sie nicht, als seine Leibwächterin zu fungieren, Jaelle. Sie sind nicht als Messerkämpferin angestellt worden. Mein Vater meint, Sie sollen ihn begleiten, wenn er die Basis verläßt, dafür sorgen, daß er nicht in vermeidbare Schwierigkeiten gerät, ihm beibringen, wie er sich in der Handelsstadt benehmen muß, um keinen Ärger zu bekommen. Verstanden?”
Sie nickte. „Zunächst einmal”, sagte sie, „müssen Sie einen darkovanischen Namen bekommen. Alessandro klingt ähnlich wie ein Name, der in den Kilghardbergen Üblich ist, aber niemand würde einen Mann  Sandra  nennen. Das hört sich beinahe an wie Zandru. Und Zandru ist der Herr der Wahl zwischen Gut und Böse und der Herr der Neun Höllen”
„Das Äquivalent des Teufels”, warf Monty ein, und Alessandro Li hob seine buschigen Augenbrauen. „Wie wurde ein Kind namens Alessandro denn dann gerufen werden?”
„Wahrscheinlich - Aleki”, schlug Jaelle vor, und er sagte es ihr holprig nach. „Ist das richtig?”
Sie nickte. „Und er sollte.. “, sie zögerte, aber sie mußte es ihnen sagen, denn diese  Terannan  sahen den Unterschied nicht. „Monty, bringen Sie ihn zu einem Barbier, aber einem darkovanischen. Als erstes muß er diesen Schnurrbart loswerden. Piedro kann helfen, passende Kleider für ihn auszusuchen”
Alessandro Li  Aleki,  erinnerte sie sich - berührte den Anstoß erregenden Schnurrbart - ein bißchen bedauernd, dachte Jaelle. „So beginnt meine Umwandlung in einen Darkovaner”, sagte er schließlich mit einem Schulterzucken. „Gehört alles mit zum Dienst. Wo finde ich einen Barbier, Monty?”
Die Veränderung war bemerkenswert. Jaelle hätte nicht geglaubt, daß es so viel ausmachen würde. Sein Gesicht war durch die Entfernung des Schnurrbarts, der sein hervorstechendstes Merkmal gewesen war, ein völlig anderes geworden. Der Barbier hatte auch die Augenbrauen gestutzt. Jaelle war neugierig auf den Mann, der eine solche Umwandlung bewirkt hatte was dachte er sich wohl? Und sie selbst - trug sie die Verantwortung dafür, daß dieser Mann in den Stand gesetzt wurde, ihre Leute auszuspionieren?  Wer sind meine Leute? Und warum? Ich habe nirgendwo in den Domänen eine Heimat, ebensowenig, wie die Trockenstädte in meiner

Weitere Kostenlose Bücher