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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sie zack-zack herunterschicken und ihn beruhigen?” Jaelle biß die Zähne zusammen vor Zorn. Sie war nicht  Haldanes Mädchen,  sie war überhaupt kein  Mädchen,  sie war eine Frau und befand sich in ihrer Eigenschaft als Angestellte des Imperiums hier. Wenn man sie zu sprechen wünschte, sollte man die Höflichkeit aufbringen, unter ihrem Namen nach ihr zu fragen! Sie wollte diese Gedanken heraussprudeln, bemerkte jedoch Cholaynas Stirnrunzeln und spürte, daß die Frau fast ebenso wütend war.
„Jaelle n’ha Melora ist in meinem Büro, und ich habe meine Konferenz noch nicht beendet”, erklärte Cholayna kalt. „Wenn Montray sie sprechen möchte, kann er sie bitten, in sein Büro zu kommen, sobald ich fertig bin.” Jaelle hatte Montray im Rat gesehen, und er hatte ihr nicht gefallen. Sie wußte, daß auch Magda wenig Achtung für den Mann empfand, der ihr unmittelbarer Vorgesetzter gewesen war, und daß er über Darkover wesentlich weniger wußte als Magda oder das halbe Dutzend Agenten, das für ihn arbeitete. Peter hatte ebenfalls etwas in dem Sinne gesagt: Sicher, der Mann ist Berufsdiplomat und kein Agent des Nachrichtendienstes, aber trotzdem sollte er etwas über die Welt, auf der er stationiert ist, wissen!  Cholayna drückte den Knopf, und er wurde dunkel. „Das wird ihn für eine Weile zurückhalten, aber ich kann nicht garantieren, daß er nicht auf der Stelle nach Ihnen schicken läßt. Ich habe mein Bestes getan” Sie lächelte Jaelle verschwörerisch zu, und Jaelle wurde sich bewußt, daß sie diese Frau gernhatte.  Wenigstens eine Freundin habe ich hier,
    „In welcher Form möchten Sie das, was Sie über die Trockenstädte wissen, berichten?” erkundigte sich Cholayna. „Sie können es auf Band aufnehmen lassen, oder Sie können direkt mit dem Agenten reden..”
Am liebsten würde ich weder das eine noch das andere tun,  dachte Jaelle. Sie haßte es, auf Band zu sprechen, aber sie hatte es nicht gelernt, den Männern hier im Hauptquartier Bericht zu erstatten. Der Gedanke, mit einem fremden terranischen Agenten, mit irgendeinem terranischen Mann ohne zumindest den stillschweigenden Schutz von Peters Anwesenheit zu sprechen, ängstigte sie. Gleichzeitig quälten sie die Worte des AmazonenEides:  Ich werde an keinen Mann Rechtsansprüche stellen, daß er mich beschütze… Was ist nur aus mir geworden,  dachte sie zusammenhanglos,  seit ich als Piedros Freipartnerin hergekommen bin?
Cholayna sah sie immer noch erwartungsvoll an, und Jaelle wurde sich bewußt, daß sie ihr noch nicht geantwortet hatte. Sie stammelte: „Ich würde… ich würde gern ein bißchen darüber nachdenken, bevor ich einen Entschluß fasse”
Was ich wirklich möchte,  dachte sie,  ist, daß ich nur mit den Frauen umzugehen brauchte. Ich benehme mich ganz unbefangen hier bei Cholayna und sogar bei Bethany. Ich fühle mich vollkommen sicher, wenn ich zu den darkovanischen Männern spreche, auch wenn es solche sind, die die Freien Amazonen und alles, was mit ihnen zusammenhängt, verabscheuen. Da weiß ich, wie ich ihren Argwohn entkräften kann, wenn ich als vollwertige Kraft mit ihnen zusammenarbeite.  Sie glaubte nicht, daß sie es lernen würde, das mit terranischen Männern zu tun, und sie hatte eigentlich auch gar keine Lust, es zu versuchen.
Und dann schämte sie sich vor sich selbst. Sie war eine erwachsene Frau, eine Entsagende, sie hätte überhaupt nicht auf den Gedanken kommen dürfen, sich hinter Cholayna oder gar hinter Piedro zu verstecken. Beinahe aggressiv erklärte sie: „Ich will mit dem Agenten reden”, und starrte den Fußboden an. Es setzte sie in Verlegenheit, daß Cholayna sie voller Mitgefühl betrachtete.
Ich bin jetzt ein großes Mädchen, man braucht mich nicht zu beschützen oder zu bemuttern…  redete sie sich zu, doch leider fühlte sie sich gar nicht so.
Wieder blinkte das Licht auf Cholaynas Schreibtisch. Gereizt stach sie mit einem lackierten Fingernagel nach dem Knopf. „Was ist denn jetzt schon wieder?”
„Mr. Montray möchte Sie sprechen”, antwortete die Stimme. Cholayna hob eine Augenbraue.
„Der Berg kann nicht zu den Vögeln fliegen, deshalb muß jeder der Vögel zu dem Berg fliegen”, sagte sie. „Das ist ein altes Sprichwort auf meinem Planeten, Jaelle. Ich fürchte, ich muß ihn hereinlassen. Sie können gehen, wenn Ihnen das lieber ist”
Jaelle schüttelte den Kopf. „Irgendwann muß ich ihn ja doch kennenlernen.” Sie machte sich auf den

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