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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Absicht”, antwortete Magda leichthin. „Kopf hoch, deine Antworten waren nicht dümmer als die meinen”
„Aber ich bin hier aufgewachsen, ich hätte es besser wissen müssen” Doria drohte von neuem in Tränen auszubrechen. Eins der jüngeren Mädchen Magda erkannte sie als eine von Dorias Zimmergefährtinnen - kam, nahm Doria in die Arme, sprach tröstend auf sie ein und führte sie weg. Magda hob den Blick und sah, daß Keitha sie mit etwas ironischem Lächeln betrachtete.
„Feuerprobe”, murmelte Keitha. „Glaubst du, wir haben sie überlebt, Mitopfer?”
Magda lachte. „Das glaube ich schon, denn es war ja ihr einziges Ziel, uns in die Verteidigung zu drängen. Wahrscheinlich wird es schlimmer werden, bevor es besser wird”
„Ob alle Sitzungen so verlaufen?” fragte Keitha laut, und eine Frau, die heute abend nicht dabeigewesen war - sie war Magda als Marisela, die Hebamme und Heilerin des Hauses, vorgestellt worden -trat näher und lächelte ihnen beiden zu. „Nein, natürlich nicht”, sagte sie. „Die nächste Sitzung werde ich leiten. Dann weihe ich euch in alle weiblichen Mysterien ein, denn einige von euch mögen Mütter gehabt haben, die zu scheu waren, darüber mit ihren Töchtern zu sprechen”
„Wenigstens darin werde ich nicht so vollkommen unwissend sein”, erwiderte Keitha. „Ich habe auf dem Gut meines Mannes den Wöchnerinnen beigestanden, und es hieß, ich hätte einiges Geschick zur Hebamme”
„Oh, wirklich?” fragte Marisela interessiert. Sie war eine hübsche Frau und trug nicht die Stiefel und Hosen einer Amazone, sondern normale Frauenkleidung, einen karierten Rock und einen Schal über einer weitärmligen Jacke mit Leibchen. „Dann wird nicht mehr die Rede davon sein, dich in einem Beruf auszubilden. Vielleicht schickt man dich ins Gildenhaus von Arilinn, sobald dein halbes Jahr vorüber ist, damit du die Hebammenkunst und einige der besonderen Fähigkeiten lernst, die die Frauen in den Türmen an uns weitergegeben haben. Wenn du auch nur eine Spur von Laran haben solltest, wäre das sehr nützlich. Was ist mit dir, Margali? Hast du irgendwelche Kenntnisse als Heilerin oder Hebamme?” „Keine”, gestand Magda. „Ich kann auf Reisen eine Aderpresse anlegen und eine Schnitt- oder Kratzwunde verbinden, sonst aber nichts” Marisela zog Keitha mit sich fort, und die beiden setzten sich hin, um miteinander zu reden. Magda jedoch dachte über das Wort Laran nach, das Marisela benutzt hatte. Es war der darkovanische Ausdruck für umfassende Telepathie, Clairvoyance und alle psychischen Künste. Rohana hatte Magda während des auf Ardais verbrachten Winters getestet und ihr erzählt, auch sie sei auf diesem Gebiet ein wenig begabt.
Hatte sie auf diese Weise die merkwürdigen Visionen empfangen? Hatte sie sich mit dem Laran, das sie nicht wirklich verstand und nicht kontrollieren konnte, ohne Absicht in das Treffen der Schwesternschaft eingeschlichen? Für einen Augenblick hatte sie den Eindruck, sie sehe den grauen Mantel Avarras um die schlanken Schultern Mariselas liegen… Sie zwang ihre Gedanken in die Wirklichkeit des Musikzimmers zurück und sah sich die Instrumente an. Einige waren ihr vertraut; ihre Mutter, deren Leben dem Studium darkovanischer Volksmusik gewidmet gewesen war, hatte mehrere davon gespielt. Magda erkannte ein paar Rryls, sowohl kleine, die man in der Hand hielt, als auch eine große, die man stehend spielte; sie waren in etwa mit Harfen zu vergleichen. Andere Instrumente hätte sie als Lauten, Hackbretter und Gitarren klassifiziert. Es waren keine Zungen- oder Blechinstrumente zu sehen. Einige waren so fremdartig, daß sie sich nicht vorstellen konnte, wie sie gespielt wurden.
„Spielst du ein Instrument, Margali?” fragte Rafaella beinahe freundlich. „Leider nein, ich habe die musikalische Begabung meiner Mutter nicht geerbt. Ich höre gern zu, aber ich habe kein Talent”
Das Paar, das sich im Waffensaal unter seiner Decke umarmt hatte, saß jetzt aneinandergeschmiegt in einer Ecke. Das größere Mädchen lehnte sich an die Schulter seiner Freundin, und die Hand der anderen berührte gerade eben ihre Brust. Magda wandte verlegen die Augen ab. Das taten sie vor allen Leuten? Nun ja, es war schließlich ihr Zuhause, und sie waren jung, nicht älter als sechzehn. Von jungen Leuten ausgetauschte harmlose Liebkosungen - wenn es sich dabei um einen Jungen und ein Mädchen anstatt um zwei Mädchen gehandelt hätte - wurden in der terranischen Zone

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