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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sieht aus wie neu” Zärtlich strich Byrna über das wollige Gewebe, und Camilla lachte. „Kein Baby braucht sie lange Zeit. Wie fühlst du dich?” „Scheußlich”, antwortete Byrna, „und es scheint sehr lange zu dauern” Camilla tastete ihren Körper ab. „Es geht recht gut voran, und vielleicht dauert es nicht so lange, wie wir denken. Versuche noch etwas zu gehen, wenn du kannst”
Sie verschwand wieder, und die Zeit schleppte sich hin. Byrna ging und Magda stutzte sie und hielt sie, wenn die Wehen kamen. Später legte sie sich nieder, um ein bißchen zu ruhen oder zu schlafen. Sie stöhnte. Nach drei oder vier Stunden stahl sich graues Licht ins Fenster.
„Sieh mal”, sagte Magda, „es ist Morgen. Die Sonne wird gleich aufgehen” Byrna antwortete nicht, und Magda dachte, sie sei wieder eingeschlafen, aber dann hörte sie sie leise wimmern. „Was ist los? Ist es sehr schlimm? Leg dich zurück und entspanne dich, Byrna.. “
„Leg dich zurück, Byrna, mach kein Theater, Byrna, entspanne dich, Byrna”, machte die Frau sie wütend nach und setzte sich auf der Matratze hoch. „Weiß ich das nicht alles? In Wirklichkeit kümmert es dich einen Dreck!” schleuderte sie Magda entgegen und begann zu weinen. „Niemand ist da, der Anteil an mir nimmt, und mir ist so elend…” Schluchzend krümmte sie sich zusammen und schlang die Arme um sich, und Magda war ziemlich verzweifelt. Mit dem Gefühl, die Vorschriften zu verletzen bestimmt wäre so etwas in der Medizinischen Abteilung des terranischen HQ niemals erlaubt worden -, setzte sie sich an den Rand der Matratze neben Byrna und legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter. „Das ist nicht wahr, Byrna. Es tut mir wirklich leid, daß deine Eidesmutter nicht bei dir ist, aber ich will versuchen, dir zu helfen, so gut ich kann. Und es wird schneller vorbei sein, als du denkst”
Byrna warf ihre Arme um Magda und brach in qualvolles, leidenschaftliches Weinen aus. Magda streichelte sie hilflos.
„Ist es so schlimm? Nicht weinen, es heißt, je schlimmer es ist, desto schneller geht es vorbei.” Das war eins der wenigen Dinge, an die sie sich aus der Hebammen-Vorlesung vor ein paar Tagen erinnerte. „Wenn es dir jetzt so schlecht geht, ist das das Schlimmste, und es wird dir bald besser gehen, wenn die Geburt beginnt. Aber bitte, leg dich wieder hin - versuche, dich zu entspannen…”
„Es sind nicht die Schmerzen”, stieß Byrna hervor. „Das könnte ich aushaken, das ist es nicht…” Stöhnend klammerte sie sich an Magda. Magda hielt sie fest und ließ es zu, daß Byrna ihre Hand umklammerte, als wolle sie ihr die Knochen brechen. Sie konnte die Krämpfe, die Byrnas Körper schüttelten spüren, und es erinnerte sie an den Augenblick unter der Matrix, als Lady Alida tief in die Zellstruktur der Wunde auf Jaelles Gesicht eingedrungen war und Magda daran teilgenommen hatte. Laran. Muß ich alles, was sie spürt, mitempfinden?
Aber die Wehe endete, und Magda fragte sich, ob sie es sich nur eingebildet habe. Sie überredete Byrna, sich wieder aufs Kissen zu legen, wusch ihr den Schweiß vom Gesicht und flößte ihr ein bißchen Tee mit Honig ein. Die Tränen strömten Byrna immer noch über die Wangen, und um sie abzulenken, fragte Magda: „Möchtest du einen Jungen oder ein Mädchen?”
„Ein Mädchen natürlich - ich war dabei, als Felicia ihren Sohn abgeben mußte, weil kein Junge, der älter ist als fünf, in einem Haus
der Entsagenden leben darf. Sie sagte, bald werde sie eine Fremde für ihn sein. Sie hätte das Haus und ihre Schwestern verlassen und eine Kinderfrau mieten können, die für ihn sorgte, wenn sie zur Arbeit war, aber sie hätte dann auch die Gefahren auf sich nehmen müssen, die einer allein in der Stadt wohnenden Frau drohen, und das alles wollte sie nicht. Ich glaube, wenn ich einen Sohn bekomme, werde ich ihn sofort abgeben, bevor es mir das Herz zerreißt, ihn gehen zu lassen. Felicia wollte einen Sohn, sie sagte, sie habe keine Lust, fünfzehn Jahre lang angebunden zu sein, weil sie ein Mädchen großziehen müsse, aber jetzt, wo Rael fort ist, trauert sie wie ein Chervine, das sein Kalb verloren hat. Ich werde nicht so dumm sein, ich werde mich sofort von ihm trennen!’
„Wer ist der Vater deines Kindes, Byrna? Oder möchtest du lieber nicht darüber sprechen?”
„Sein Name ist Errol, und er ist ein Cousin von mir. Seine Frau hat keinen Sohn, und sie sagte, sie würde gern ein Kind von mir in Pflege nehmen.. ” Und

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