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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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an ihr vorüberzugehen. Eines Tages, dachte sie, eines Tages werde ich diesen Ausdruck mit einem Schlag von ihrem Gesicht vertreiben, und ganz gleich, was man dann mit mir anstellt, das wird es wert gewesen sein! Sie schritt den Flur hinunter zu dem Kämmerchen an der Vorderseite des Hauses, das sie das Fremdenzimmer nannten. Immer noch zitterte sie vor Wut, und sie bereitete sich darauf vor, Peter mit Vorwürfen zu empfangen. Wie konnte er es wagen, auf der Suche nach ihr hier einzudringen!
Auf einem der schmalen Stühle saß ein Mann, der ihr völlig fremd war. Irgendwo hatte sie ihn schon einmal gesehen, aber gewiß war er niemand, den sie gut kannte, und sie meinte, er blicke überrascht und mißbilligend auf ihre Jacke und Hose, auf ihr kurzgeschnittenes Haar. „Darf ich erfahren, was Sie herführt?” fragte sie knapp.
„Mein Name ist Wade Montray”, erwiderte er, „und Ihr seid Magdalen Lorne - Margali, wie man Euch hier nennt?” Er sprach Darkovanisch, und zwar ein sehr gutes Darkovanisch. Sprachbänder, zweifellos, von ihr und Peter hergestellt. Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür und spähte in den Flur hinaus. „Es lauscht niemand, und ich bezweifele, daß sie das technische Wissen besitzen, einen Raum zu verwanzen. Doch man kann nie vorsichtig genug sein”
Magda erklärte eisig: „Hier sind alle so mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt, daß sich niemand die Mühe machen würde, ein privates Gespräch abzuhören. Wenn Sie mit mir reden wollen, reden Sie frei heraus” Ja, sie war diesem Mann schon einmal begegnet. Er war der Sohn des Koordinators und wie sie auf Darkover aufgewachsen. Seinen Argwohn fand sie widerwärtig. War sie wirklich einmal Teil der weitverbreiteten Paranoia des Nachrichtendienstes gewesen?
„Ich bin nur darauf bedacht, Sie nicht zu enttarnen, Miss Lorne. Jaelle Haldane wird in ein paar Tagen kommen, um mit Ihnen zu sprechen, sagte mir Cholayna, und ich sollte es eigentlich ihr überlassen. Allein, sie hat ihren Job, und ich habe meinen. Ich muß diesen Winter in die Hellers reisen, und wie ich hörte, sind Sie letztes Jahr dort gewesen. Ihr Bericht ist voll von Lücken, die die Neugierde reizen, und ich muß mehr darüber erfahren, was Sie von dieser herrschenden Kaste - den Comyn, nicht wahr?
- wissen. Sie haben den Winter auf Burg Ardais als Gast von Lady Rohana verbracht; Sie könnten uns eine Menge sagen”
„Es gibt nichts zu sagen, außer dem, was ich bereits niedergelegt habe”, antwortete Magda vorsichtig. „Denn ich nehme nicht an, daß Sie sich für die Speisenfolge beim Mittwinterfest, die Namen der Männer, mit denen ich beim Ball getanzt habe, oder die Höhe des Schnees am Tag nach dem Fest interessieren”
„Hören Sie, ich interessiere mich für alles - absolut alles”, beteuerte Wade Montray. „Ihre früheren Berichte waren immer voll von Einzelheiten, und ich wüßte gern, warum Sie über diese Mission einen so dürftigen abgegeben haben”
„Ich war auf Urlaub”, wich Magda ihm aus, „und ich habe Cholayna Ares darüber erzählt. Fragen Sie bei ihr nach”
„Ich verstehe, aber wie die Dinge liegen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn sie ins HQ kämen und einen vollständigeren Bericht speichern würden”, sagte Montray. „Haldane leistet gute Arbeit, nur glaube ich nicht, daß er Situationen ebenso klar durchschaut wie Sie”
Mit Widerwillen stellte Magda fest, daß er versuchte, sie einzuseifen. Die Schulungssitzungen hatten sie sehr aufmerksam für die Techniken der Männer gemacht, Frauen herumzubekommen, und die altbekannte männliche Herablassung ärgerte sie. „Ich erinnere Sie, daß ich auf Urlaub bin und daß es mein erster Urlaub in sechs Jahren ist. Sie haben kein Recht, mich daraus zurückzurufen”
„Oh, ich werde dafür sorgen, daß Sie eine Sonderzahlung für die Unterbrechung ihrer Freizeit bekommen”, beteuerte Montray. Es war eine typisch terranische Vorstellung, dachte Magda grollend, das Angebot einer Sonderzahlung werde sie bewegen, auf ihre Wünsche zu verzichten. Waren alle Terraner solche Krämer?
„Ich bedauere, das möchte ich lieber nicht tun. Was hätten Sie denn gemacht, wenn ich den Planeten verlassen hätte, wie es mein gutes Recht gewesen wäre? Warum setzen Sie voraus, ich müsse Ihnen zur Verfügung stehen?”
„Ach, kommen Sie!” Magda bemerkte, daß sein Lächeln von einzigartiger Süße war. „Es wird Ihnen doch nicht schwerfallen, an einem freien Nachmittag vorbeizukommen und die Lücken

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