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Gildenhaus Thendara

Gildenhaus Thendara

Titel: Gildenhaus Thendara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wichtig, sondern die unterschiedliche Knochenstruktur. Jeder muß lernen, wo sein oder ihr individueller Schwerpunkt liegt und wie man sich darum herumbewegt. Teilweise geschieht das durch das Zentrieren, wie wir es an der.. ” Sie hielt inne und schluckte. Beinahe hätte sie das altterranische Wort dojo ausgesprochen, das in der Alpha-Kolonie immer noch für eine Kriegskunst-Schule benutzt wurde. „… an dem Ort, wo ich es studiert habe, nannten”, berichtigte sie sich hastig. „Dies Zentrieren kannst du durch Atmen und Meditieren und durch körperliche Übung lernen. Ich bin größer und schwerer als du; mein Schwerpunkt liegt an einer anderen Stelle als deiner, und Rafaellas oder Camillas…” Magda sah sich im Raum nach der alten emmasca um. Sie war da, beschäftigte sich jedoch emsig damit, den Griff eines Messers neu zu belegen, und achtete anscheinend gar nicht auf den Unterricht. Rafaella dagegen hatte die Arbeit mit ihrer Gruppe
eingestellt und war nähergetreten. Von neuem in Verlegenheit geratend, suchte Magda nach den richtigen Wörtern. Es war nicht leicht, Entsprechungen für die terranischen Fachausdrücke zu finden. Sie mußte die darkovanische Sprache des Tanzens verwenden, denn eine andere gab es nicht. „Es ist eine Art von Balance; du findest die Stelle, wo dein bewegungsloser Mittelpunkt ist, und dein Körper bewegt sich um diesen Punkt”
„Sie hat recht.” Camilla hob den Kopf. „Das mußte ich für mich selbst herausfinden, als ich unter Männern den Schwertkampf lernte. Es mag einer der Gründe sein, warum ich mit dem Schwert besser als viele Männer bin. Sie merkten es nicht, hielten mich für einen Mann, und es stimmt, daß ich sehr groß und dünn bin. Aber mein Mittelpunkt liegt trotzdem tiefer als bei einem Mann von meiner Größe. Ich mußte lernen, das auszugleichen, und indem ich mich ständig an Männern maß, erwarb ich meine Geschicklichkeit” Sie kam und berührte Dorias Schulter. „Du bist sehr dünn, und deine Hüften sind noch sehr schmal - ich glaube nicht, daß du bereits voll ausgewachsen bist, dein Schwerpunkt wird sich verlagern, während du wächst. Aber wenn du einmal gelernt hast, ihn zu finden, wirst du auch die Veränderungen erkennen”
Einige der Frauen machten wißbegierig balancierende Bewegungen, um herauszufinden, ob es stimmte, was Magda gesagt hatte. Keitha erklärte verächtlich: „Das hört sich nach dieser alten mystischen Theorie an, daß der Mittelpunkt einer Frau in ihrem Unterleib liege?
Rafaella lachte. „Daran ist nichts Mystisches, denn genau da liegt er” Keitha machte eine Geste des Abscheus, und Rafaella setzte hinzu: „Frage Byrna, ob ihr Gleichgewicht sich nicht verändert hat, als sie schwanger war?
„Das hat es in der Tat”, bestätigte Byrna, „und ich habe mein altes Gleichgewicht noch nicht wiedergefunden, nachdem ich das Kind so lange getragen habe”
Rafaella wandte sich direkt an Keitha. „Was glaubst du wohl, warum ein Kind gerade da getragen wird? Weil da die Stelle liegt, wo der Körper ausbalanciert ist und das Gewicht des Kindes am besten verkraften kann? Sie musterte Keitha mit erfahrenem Blick. „Ich könnte mir vorstellen, daß du sehr tief trägst - habe ich recht?”
„Ja”, gab Keitha mißmutig zu. „Und?”
„Das ist dein Problem bei der Bewegung”, behauptete Rafaella. „Du versuchst, deinen Körper vom Kreuz aus zu stützen, wie es ein Mann tut. Dabei solltest du dein Gewicht nach vorn verlagern -stell dich einmal so hin” Mit behutsamer Hand schob sie Keitha in eine andere Position und sah Magda mit einem momentanen Gefühl der Kameradschaft an. „Du bist so groß, daß ich meine, du wirst sehr hoch tragen, stimmt’s?”
„Ich weiß es nicht”, antwortete Magda. „Ich bin nie schwanger gewesen” „Nie? Nun, wenn du es einmal bist, wirst du auch feststellen, daß sich dein Gleichgewicht verlagert. Keitha, wenn du dein Gewicht mehr nach vorn verlegst - sieh dir an, wie Margali steht -, wird es dir leichter fallen, es auszubalancieren” Sie ging, und Magda fragte: „Doria, willst du es mit mir versuchen? Ich möchte den anderen zeigen…”
Doria stellte sich ihr gegenüber in der vorschriftsmäßigen Haltung auf. Rafaella streckte den Arm aus und gab ihr einen groben Schubs. „Nicht so, dummes Ding”, schimpfte sie. „Was bist du schwer von Begriff, Doria!”
Magda holte scharf Atem und sagte vorsichtig: „Rafaella, ich glaube, für Doria wäre es besser, wenn du nicht dauernd in

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