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Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Titel: Gillian Shields - Der Zauber der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Band 3
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Schweiz. Doch einige Monate später brach dort ein Feuer aus, bei dem eine ihrer Klassenkameradinnen qualvoll zu Tode kam. Alles deutete auf einen Unfall hin, doch CelebSpys vertraulichen Informationen zufolge hatte Velvet auch hier ihre Hand im Spiel. Ein als Scherz gedachter Feuerwerkskörper soll damals außer Kontrolle geraten sein. Damit nicht genug. Bei der Party zu ihrem sechzehnten Geburtstag wurde der persönliche Assistent ihrer Mutter schwer verletzt, als ein Balkon über der Tanzfläche einstürzte. Zufall? Beeinflusst der dunkle Schatten, der über dem ›Bad Boy‹ Rick Romaine schwebt, auch das Leben seiner Tochter? Ist jeder, der mit ihr in Kontakt kommt, in Gefahr?
    Ich war fasziniert, gleichzeitig aber auch angewidert, entsetzt von mir selbst, dass ich mir solchen Schund überhaupt durchlas. Diese sogenannten Journalisten stocherten doch nur in alten Geschichten herum, um sie mit pikanten Details zu spicken und als Sensation zu verkaufen.
    Trotzdem war ich fest entschlossen, Velvet von Evie und Helen fernzuhalten. Auch wenn unsere verschworene Gemeinschaft zerbrochen war, würde ich nicht zulassen, dass jemand sie verletzte. Eher würde ich für sie sterben.

Fünfzehn
    A m nächsten Morgen erschienen Sophie, Annabelle, Camilla und der Rest von Velvets Clique übernächtigt und gähnend am Frühstückstisch. Ihr Verschwörerblick sagte alles: Velvet hatte ihren Plan also in die Tat umgesetzt. Sophie allerdings schien sich in der Gesellschaft ihrer neuen Freundinnen unwohl zu fühlen, was sie aber zu verbergen versuchte. Bestimmt hatte sie vor Velvet ähnlich viel Angst wie vor Celestes arroganten und abfälligen Kommentaren. Aber immerhin hatte sie die nächtliche Eskapade offensichtlich heil überstanden, bis auf schreckliche Kopfschmerzen und ein schlechtes Gewissen natürlich.
    Ich wünschte mir so sehr, dass alles wieder so wäre wie früher, aber vergebens. Evie fehlte beim Frühstück, während Helen mir kurz zunickte, dann aber weiter in einem Brief las, den sie unter dem Tisch versteckt hatte. Wieder von ihrem Vater, nahm ich an. Ich bemerkte, wie sie von Zeit zu Zeit zusammenzuckte und ihren Arm rieb, den Arm, auf dem sich das durch die Bluse verdeckte Mal befand. Vielleicht hatte sie Schmerzen? Ich sah zum Lehrerinnentisch hinüber, um festzustellen, ob Miss Scratton es ebenfalls bemerkte, aber sie war in ein Gespräch mit Miss Dalrymple und Miss Clarke vertieft. Jetzt war ich ganz allein. Auch unser Wächter konnte mir nicht helfen.
    Es war bereits zwei Wochen her, seit wir mit Miss Scratton den Schutzzauber beschworen hatten, und immer noch hatte es keine Attacke von Mrs Hartle oder dem Zirkel gegeben. Es muss funktioniert haben , sagte ich mir und versuchte, positiv zu denken. Aber in meinem Herzen sah es ganz anders aus. War der Preis für die Sicherheit nicht zu hoch, wenn man im Gegenzug die Freundinnen verloren hatte?
    Vielleicht war es diese Einsamkeit, die mich dazu brachte, über Maria nachzugrübeln. Ich hatte niemanden, an den ich mich wenden konnte, und das Gefühl, dass sie irgendwo im Hintergrund wachte und mich beschützte, wurde immer stärker. Das wollte ich jedenfalls glauben, um mich selbst zu überzeugen, dass ich nicht ganz alleine war. Aber eines war ganz klar: Es musste eine Verbindung zwischen uns geben. Hatte Maria in der Nacht nach dem Streit mit Evie versucht, mir durch den Talisman ein Zeichen zu geben? Der seltsame Lichtblitz und die Hitze, die das Amulett in dem Moment ausgestrahlt hatte, als ich ihren Namen ausgesprochen hatte, musste eine Bedeutung haben. Warum sollte ich es nicht noch einmal wagen? Ich bemühte mich, dieser Versuchung zu widerstehen, indem ich mir sagte, dass der Talisman nicht mir gehörte. Schon bald würde Evie bemerken, dass sie das Amulett nicht einfach weggeben konnte, und es sich zurückholen. Dann hätte ich wenigstens ein reines Gewissen.
    Aber Maria ließ mich nicht los. Ich wollte unbedingt mehr über meine Urgroßmutter erfahren, während mich Neugier, Einsamkeit und Verzweiflung fast zerfraßen. Suche und du wirst finden, dachte ich fast schon fatalistisch, als ich den Brief in den Umschlag steckte. Ich hatte wenig Hoffnung, dass meine Mutter mir noch mehr über sie erzählen konnte, aber einen Versuch war es wert. Während ich auf die Antwort wartete und die tägliche Routine aus Lernen, Beten, die zum Unterricht, zum Beten und zum Essen läutende Glocke sowie die strengen Blicke der Lehrerinnen über mich ergehen ließ,

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