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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stürzte.
    Lilian fühlte zwei Pranken an ihrem Hals und krachte gegen die Hauswand.
    Stinkender Atem streifte ihr Gesicht, während sie das eine Auge des Mannes anstarrte und die Pranken immer fester zudrückten.
    Lilian Dexter gurgelte auf. Ihre Hände fuhren fahrig in die Höhe, bekamen die Haare des Unbekannten zu fassen und rissen in einer reinen Reflexbewegung daran.
    Der Unbekannte brüllte auf, aber nicht, weil ihm Lilian Haare ausgerissen hatte, sondern weil eine knallharte Rechte sein ungeschütztes Ohr getroffen hatte.
    Gil Dexter war im richtigen Moment aufgetaucht.
    Ein zweiter Schlag fegte dem Mann gegen die Augenklappe.
    Der Unhold ließ schreiend die Frau los und wandte sich seinem neuen Gegner zu.
    »Dir werde ich es zeigen!« zischte Gil Dexter und riß seinen rechten Fuß hoch.
    Die Spitze donnerte dem Einäugigen in den Magen.
    Der Kerl würgte und brach in die Knie.
    Ein zweiter Fußtritt traf seinen Kopf. Der Einäugige wankte.
    »Hast du nun genug?« keuchte Gil Dexter.
    Er stand mit geballten Fäusten vor dem Unhold. Lilian lehnte noch immer an der Hauswand. Unfähig, sich zu rühren.
    Der Einäugige gab keine Antwort.
    Gil wischte sich über den Mund. Dann wandte er sich an seine Frau. »Komm, wir gehen zurück.«
    Lilian ging auf ihren Mann zu, und Gil schenkte ihr mehr Aufmerksamkeit als dem Einäugigen.
    Das war sein Fehler.
    Der Einäugige griff plötzlich nach Gils Bein, bekam es zu fassen, zog…
    »Gil!«
    Die Warnung seiner Frau kam zu spät.
    Gil Dexter flog zurück und krachte mit dem Hinterkopf gegen das linke Rad des Buggys.
    Glühend heißer Schmerz fraß sich durch Gil Dexters Kopf. Sterne tanzten vor seinen Augen.
    Und dann spürte er die würgenden Pranken an seinem Hals, hörte das triumphierende Grunzen über sich und wußte, daß er verloren war.
    Der Aufschrei seiner Frau gellte ihm noch in den Ohren, als er das Bewußtsein verlor.
    Lilian tat das einzig Richtige. Als sie sah, daß sie ihrem Mann nicht mehr helfen konnte, lief sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Vielleicht konnte sie in Bradbury Hilfe holen.
    ***
    Noch in London kam John Sinclair eine Idee. Er wollte zu diesem Klub fahren, dem die sechs Verschwundenen angehört hatten. Aus den Unterlagen von Scotland Yard kannte er die Adresse.
    Der Klub lag in Chingfort, einem Londoner Vorort.
    John Sinclair quälte sich durch den Mittagsverkehr und erreichte den kleinen Ort etwa gegen 14 Uhr.
    Marvel Street 28, lautete die genaue Adresse des Klubs.
    Ein junges Mädchen beschrieb John den Weg.
    Die Marvel Street war eine Einbahnstraße. Fast so schmal und eng wie die Gassen in Neapel.
    Die Häuser hier stammten noch aus der Jahrhundertwende, besaßen hohe Fenster und Fassaden, die sich durch vorgebaute Erker auszeichneten.
    John fand einen Parkplatz, stieg aus dem Wagen und ging die paar Schritte bis zum Haus Nummer 28 zurück.
    Es unterschied sich keinen Deut von den anderen. Eine Steintreppe führte zur Eingangstür hoch. Neben der Tür entdeckte John ein Schild.
    »Mystery Club.«
    Eine Schelle gab es nicht, dafür einen altmodischen Glockenzug.
    John zog an dem Lederband.
    Das Gebimmel drang durchs Haus.
    Schlurfende Schritte näherten sich. Dann wurde die Tür einen Spaltbreit aufgezogen, und eine Stimme fragte: »Was wollen Sie?«
    »Erst mal reinkommen«, erwiderte John. »Ich bin Inspektor Sinclair von Scotland Yard.« John zückte seine Dienstmarke.
    Jetzt wurde die Tür ganz aufgezogen. John Sinclair betrat einen Hausflur, in dem es nach Bohnerwachs roch.
    Der Kerl, der ihm geöffnet hatte, erinnerte John an einen Gartenzwerg. Klein, gedrungen und Halbglatze. Zwei listige Augen funkelten John über einer gebogenen Nase an. Der Mann trug eine bis über die Hüften reichende graue Strickjacke, ausgebeulte Kordhosen und Pantoffeln. Fehlt nur noch die Zipfelmütze, dachte John.
    »Ich wohne hier unten, Herr Kommissar«, dienerte der Zwerg. »Wenn ich Ihnen behilflich sein kann…?«
    »Sie können«, unterbrach John den Redefluß. »Erstens bin ich kein Kommissar, sondern Inspektor, und zweitens rede ich nicht gerne im Hausflur.«
    Der Mann rieb sich die Hände. »Kann ich verstehen. Bitte, Herr Komm… Äh, Inspektor, kommen Sie mit.«
    Die Wohnung des Mannes paßte zu ihm wie die berühmte Faust aufs Auge.
    Wohin man blickte, Kram und Kitsch.
    »Bitte, setzen Sie sich, Herr Inspektor«, dienerte der Zwerg und räumte einen Stuhl leer.
    John ließ sich nieder.
    Der Mann setzte sich ihm gegenüber, legte

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