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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind gezählt«, knurrte John und versetzte den Körper des Vampirs in pendelnde Bewegungen.
    John Sinclair wußte, was er hier vorhatte, war kein Mord. Es war eine Erlösung, denn dieser Mann war ein Untoter, einer, der sich von dem Blut anderer Menschen ernährte.
    Fast wie in Zeitlupe schwang der Körper hin und her. Der Vampir fuchtelte mit den Armen herum, versuchte mit den Fußspitzen den Boden zu erreichen, vollführte groteske Bewegungen, um den Haken aus der Decke zu reißen.
    Ohne Erfolg.
    Der Eisenhaken hielt.
    John trat zwei Schritte zur Seite. Das vorn zugespitzte Stuhlbein hielt er wie einen Speer in der Hand.
    John Sinclair nahm Maß.
    Er beobachtete genau den Rhythmus der Pendelbewegungen, sah das in Todesangst verzerrte Gesicht des Vampirs, wartete noch einige Sekunden ab und stieß dann urplötzlich zu.
    Das angespitzte Stuhlbein bohrte sich in den Körper des Vampirs, drang durch das Herz und am Rücken wieder heraus.
    Ein entsetzlicher Schrei entrang sich der Kehle des Vampirs.
    John sprang zurück und ließ das Stuhlbein stecken. Er wandte sich ab, ging in die Wohnung zurück, um sich eine Zigarette anzustecken.
    Was jetzt folgte, kannte er schon.
    John hörte das Röcheln des Vampirs bis in die Wohnung der Alten.
    Unten im Haus schlugen Türen. Stimmen wurden laut.
    »Ist da jemand?« brüllte ein Mann.
    Dann eine weibliche Stimme. »Bleib ja hier. Du weißt genau, daß es dort oben spukt.«
    Der Mann sagte etwas, was John nicht verstand. Schließlich kehrte wieder Ruhe in das Treppenhaus ein.
    John Sinclair ging wieder zurück.
    Der Haken, an dem der Vampir gehangen hatte, war leer. Nur noch Johns Krawatte baumelte dort.
    Auf dem Boden lag ein Haufen Asche. Alles, was von Carl Hutchinson übriggeblieben war. Neben der Asche lag das angespitzte Stuhlbein, unter dessen tödlichem Stoss der Vampir nun für alle Zeiten sein Leben ausgehaucht hatte.
    John hob das angespitzte Stuhlbein auf. Es war eine bessere Waffe als seine Pistole. Wenigstens gegen Vampire.
    Mit maskenhaft starrem Gesicht ging der Inspektor nach unten. Im Erdgeschoß stand eine Tür offen.
    Hutchinsons Wohnungstür. Er hatte sie nicht abgeschlossen, als er mit John nach oben gegangen war.
    Der Inspektor inspizierte kurz die Räume.
    In einer Schublade fand er einen Zettel. Darauf standen die Namen der sechs Vermißten.
    John suchte weiter und entdeckte eine Zeichnung. Es war der Grundriß eines Gebäudes. Oben links in der Ecke des Zettels stand ein Name.
    Deadwood Corner.
    John Sinclair lächelte hart. Er war sicher, hier eine heiße Spur gefunden zu haben. Der Begriff Deadwood Corner war ihm nicht unbekannt. Schließlich hieß so der Gasthof, in dem Charles Mannering übernachten wollte.
    John Sinclair war gespannt, was ihn dort erwartete.
    Er steckte beide Zettel in seine Brieftasche und zog die Wohnungstür ins Schloß.
    Dann ging er nach draußen zu seinem Bentley. Wenn er sich beeilte, war er noch am späten Nachmittag in Bradbury. Einen Teilerfolg hatte er schon errungen, wenn ihm auch Grace Winlow, die unheimliche Alte, entwischt war.
    John Sinclair war jedoch sicher, daß er sie schon bald wiedertreffen würde.
    An das Bild, das John in der Kugel gesehen hatte, dachte er nicht mehr…
    ***
    »48.000, 49.000, genau 50.000 Pfund«, zählte der Kassierer des Bankhauses Cobbs und Neal seinem Filialleiter hin.
    Es war drei Minuten vor sechs Uhr. Der Filialleiter nickte zufrieden. »Gutes Geschäft heute, Mr. Dawson. Wenn das so weitergeht, können wir bald noch eine Zweigstelle eröffnen.«
    Der Kassierer leckte sich über seine aufgeworfenen Lippen. »Liegt etwas für mich drin, Sir? Ich meine finanziell. Außerdem bin ich fast 20 Jahre bei der Firma, und das wäre doch…«
    Der Filialleiter, der sich schon einige Schritte entfernt hatte, drehte sich maliziös lächelnd um. »Seien Sie doch nicht so ungeduldig, Dawson. Ihre Chance wird auch noch kommen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »So, und nun schließen Sie ab.«
    In diesem Augenblick wurde die altmodische Schwingtür der Bank aufgestoßen.
    Zwei maskierte Männer stürmten in den Schalterraum.
    »Keine Bewegung! Überfall!« schrie der erste der Bankräuber und flankte über den blankpolierten Tresen, während ihm sein Kumpan mit einer schußbereiten Maschinenpistole den Rücken deckte.
    Außer dem Filialleiter und dem Kassierer befanden sich noch zwei weibliche Angestellte in der Schalterhalle.
    Sie alle konnten gar nicht so schnell begreifen, was geschehen war. Wie

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