Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich fallen. Auf Händen und Füßen nahm er die Treppe.
    Lady Cheldham ging immer zwei Stufen hinter ihm.
    Auf der Hälfte brach Broomfield zusammen.
    Die Gräfin trieb ihn mit einem Tritt in den Rücken wieder hoch.
    Und Broomfield kroch weiter. Stufe für Stufe.
    Vor dem großen Portal blieb er liegen. Völlig am Ende seiner Kräfte.
    Die Gräfin öffnete die schwere Tür.
    »Kriech hinein!« befahl sie.
    Der Bürgermeister gehorchte. Er mußte sich quer durch die große Halle schleppen, bis die Gräfin eine Tür öffnete.
    In dem Raum dahinter lag ein sehr elegant eingerichtetes Badezimmer.
    Schwarze Kacheln, goldene Hähne und eine marmorne Badewanne dokumentierten den Reichtum der Cheldhams.
    »Na, wie gefällt dir dein neues Reich?« höhnte die Gräfin.
    Der Bürgermeister gab keine Antwort. Er war überhaupt nicht mehr in der Verfassung, zu sprechen.
    Lady Cheldham schob ihm einen Hocker hin. »Darauf kannst du dich ausruhen. Ich bin ja gar nicht so!«
    Lady Cheldham ging rückwärts zur Tür, während sie nach wie vor immer noch die Pistole auf den Bürgermeister gerichtet hielt.
    »Was… was geschieht jetzt mit mir?« krächzte Broomfield.
    »Warte ab«, lächelte die Gräfin. »Noch hast du Zeit, über die Verfehlungen deiner Vorfahren nachzudenken.«
    Nach diesen Worten knallte sie die Tür zu und schloß von außen ab. Broomfield überließ sie seinem Schicksal.
    ***
    Irgendwann schlief der Bürgermeister vor Erschöpfung ein. Er merkte noch nicht einmal, daß er vom Hocker fiel und hart auf den Boden prallte.
    Ein Geräusch weckte Broomfield auf. Schritte, die sich der Badezimmertür näherten.
    Im ersten Moment wußte Broomfield nicht, wo er sich befand, doch dann kam die Erinnerung mit erschreckender Deutlichkeit zurück. Der Schlüssel ratschte im Schloß. »Nein«, flüsterte Broomfield, der instinktiv ahnte, daß sein Ende nahe war. »Ich… ich will nicht sterben!«
    Unter unsäglichen Qualen zog sich Broomfield am Wannenrand hoch. Dadurch brach die Wunde wieder auf. Warm strömte das Blut an seinem linken Bein herab.
    Panik flatterte in Broomfields Augen, die sich starr auf die Tür geheftet hatten.
    Langsam bewegte sich die Klinke nach unten.
    Der Bürgermeister wich zurück. Mit der linken Hand stützte er sich am Wannenrand ab.
    Stück für Stück wurde die Tür aufgezogen. Eine weiße Hand erschien, tastete sich an der Badezimmerwand entlang und löschte das Licht.
    Es ist aus! schrie es in Broomfield.
    Sein Blick irrte durch das dämmrige Badezimmer.
    Das Fenster!
    Mein Gott, warum hatte er nicht früher daran gedacht?
    Der Bürgermeister humpelte darauf zu. Sah durch die verzierten Scheiben das letzte Tageslicht entschwinden.
    Broomfield packte den Griff. Und während er das Fenster aufzog, wandte er den Kopf.
    Im Bad stand eine Frau.
    In ihrer rechten Hand hielt sie ein Schwert. Broomfield bemerkte in dem Dämmerlicht, daß diese Frau genauso aussah wie die Gräfin Cheldham.
    War sie es? Oder war sie es nicht?
    Die Frau hob das Schwert. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt, war zu einer mörderischen Fratze geworden.
    Im gleichen Augenblick riß Broomfield das Fenster auf.
    Sein schauriger Hilfeschrei gellte Sekunden später durch den nachtdunklen Schloßpark.
    ***
    Fast schlagartig kam die Dämmerung.
    Im Westen ballten sich dicke dunkle Wolkenberge zusammen und verdeckten die untergehende Sonne. An einigen Stellen leuchtete der Himmel schwefelgelb. Ein Gewitter war im Anzug.
    John Sinclair scheuchte seinen Bentley über die Landstraße. Die Scheinwerfer des Wagens stachen wie Lanzen in die graue Dämmerung. Blätter wurden durch den Fahrtwind von der Straße hochgewirbelt und tanzten für kurze Zeit über die Fahrbahn.
    John Sinclair hatte die Augen zu Schlitzen verengt. Er saß ganz locker hinter dem Steuer. Seine kräftigen Hände lagen ruhig auf den Griffspeichen.
    Johns Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, während er sich voll auf die Fahrt konzentrierte.
    Meile um Meile fraß der Bentley weg.
    In der Ferne spaltete ein Blitz den Himmel. Der darauffolgende Donner war kaum zu hören. Das Gewitter war noch zu weit weg.
    In Rekordzeit hatte John sein Ziel erreicht.
    Das Tor zu dem großen Schloßpark stand offen.
    John riß den Bentley in eine gewagte Kurve und preschte über den Kiesweg in Richtung Schloß.
    Kurz vor dem großen Hauptweg, der direkt zu der Freitreppe führte, trat John auf die Bremse.
    Er schwang sich aus dem Wagen und schob leise die Tür ins Schloß. Ebenso lautlos

Weitere Kostenlose Bücher