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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hilfe eilen, doch die Worte der Lady Cheldham nagelten ihn an seinem Fleck fest.
    »Eine Bewegung, und Sie sind tot!«
    Vielleicht hätte es John dennoch versucht. Aber wenn ihn jetzt die Kugel traf, konnte er nichts mehr tun, so aber bestand eventuell noch eine kleine Chance.
    John Sinclair wandte den Blick von dem gräßlichen Geschehen ab.
    Hinter ihm lachte Lady Cheldham leise. »Ja, sie braucht Blut. Blut, um weiterleben zu können. Broomfield war erst der Anfang. Die anderen folgen. Ohne Gnade. Für Elizabeth Barthony hat es damals auch keine Gnade gegeben.«
    »Aber wir leben heute in anderen Zeiten«, preßte John hervor. Er wußte eigentlich selbst nicht, warum er sich mit der Gräfin auf eine Diskussion einließ.
    »Unrecht verjährt nicht«, zitierte Lady Cheldham und wechselte blitzschnell das Thema. »Da, sehen Sie, Inspektor, jetzt hat Elizabeth Barthony genug. Sie blüht förmlich auf. Sie lebt. Ja, sie lebt!« schrie die Gräfin.
    John blieb eiskalt. Er wartete auf seine Chance. Hoffte, daß Elizabeth Barthony Lady Cheldham ablenkte.
    Doch die Gräfin benahm sich wie ein Profi, ließ den Inspektor nicht einen Sekundenbruchteil aus den Augen.
    Langsam kam die Untote aus dem Badezimmer. In der Hand hielt sie das Schwert.
    Sonst glich sie der Lady Cheldham aufs Haar. Sie trug sogar die gleiche Kleidung.
    »Jetzt sind Sie an der Reihe, Inspektor!« tropften die Worte der Gräfin in die Stille.
    Johns Magenmuskeln zogen sich zusammen. Er dachte an die Pistole mit den Silberkugeln, die unerreichbar für ihn mit Heftpflaster an seiner Wade klebte. Auch an die andere Waffe konnte er so schnell nicht heran. Die Kugel der Gräfin würde zehnmal schneller sein.
    »Töte ihn!« kreischte Lady Cheldham. »Töte diesen Mann!«
    Noch vier, fünf Yards, dann hatte die Untote John erreicht.
    John spannte die Muskeln.
    Noch drei Yards.
    Hinter sich vernahm er das wahnsinnige Kichern der Gräfin.
    Elizabeth Barthony hob das blutige Schwert.
    Der Tod griff nach John Sinclair.
    Und dann setzte John alles auf eine Karte. Nutzte die hauchdünne Chance, die sich ihm bot.
    Zwei blitzschnelle Schritte brachten ihn direkt neben Elizabeth Barthony, so daß die Untote zwischen John und Lady Cheldham stand.
    Genau in der Schußrichtung!
    Die Gräfin feuerte.
    Elizabeth Barthony bekam die Kugel mitten in die Brust. Das Fleisch wurde aufgerissen, und eine schwarze Flüssigkeit quoll aus dem Körper.
    Doch das sah John Sinclair schon nicht mehr. Er lag bereits auf dem Boden, riß seine zweite Pistole aus dem Hosenbund, rollte sich ein paarmal um die eigene Achse und jagte in wahnsinnig schneller Reihenfolge das Blei aus dem Lauf.
    Lady Cheldham nahm die Kugeln voll. Die Geschosse stanzten eine Reihe roter Flecken quer über ihre Brust.
    Noch einmal riß die Gräfin den Abzug ihrer Waffe durch. Doch da kippte die Frau bereits nach hinten, und das Blei fuhr in die holzgetäfelte Decke.
    John Sinclair kam gedankenschnell auf die Füße. Langsam verebbte das Echo der Schüsse.
    Mit dem Jackenärmel wischte sich der Inspektor den Schweiß von der Stirn.
    Elizabeth Barthony war verschwunden!
    Sie mußte die Zeit genutzt haben, um sich irgendwo zu verstecken oder aber nach draußen zu gehen.
    Ein Stöhnen ließ John herumfahren.
    Lady Cheldham. Sie lebte noch. Trotz der vier Kugeln, die sie mitbekommen hatte.
    John kniete neben der Frau nieder.
    Lady Cheldham sah ihn an. Ihr Blick war schon verschleiert. Der Gräfin konnte kein Arzt der Welt mehr helfen.
    Ihre Stimme klang überraschend klar, als sie anfing zu sprechen: »Noch haben Sie nicht gewonnen, Inspektor. Elizabeth lebt. Sie wird ihre Rache vollenden. Eine Rache, für die ich nur gelebt habe. Ich weiß, daß es aus ist, Inspektor. Ich…« Ein Hustenanfall unterbrach die Worte der Gräfin. Blutiger Schaum stand bereits vor ihren Lippen. Eine Kugel mußte die Lunge verletzt haben.
    John hob den Kopf der Frau ein wenig an. Trotzdem ihm die Zeit auf den Nägeln brannte, wollte er Lady Cheldham in ihrer Sterbestunde nicht allein lassen. Auch wenn sie eine Mörderin war.
    Lady Cheldham hob die Hand. »Sie werden Elizabeth nicht fangen können, Inspektor. Sie ist eine Untote.«
    »Doch, ich werde sie fangen.« John krempelte sein rechtes Hosenbein hoch und riß das Pflaster von der Wade.
    Er hielt die Pistole direkt vor Lady Cheldhams Augen. »Sie ist mit Silberkugeln geladen«, sagte John. »Sie wissen, was das heißt.«
    Lady Cheldhams Gesicht verzerrte sich vor Wut.
    »Man nennt Sie

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