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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sprengsatz detonieren ließ. Der Tee kam. John, der englischen Tee gewöhnt war, verzog das Gesicht. »Andere Länder – andere Sitten«, murmelte er. Mandra Korab lachte leise. Doch sofort wurde er wieder ernst. »Sicher haben Sie noch Fragen, Inspektor.«
    »Und ob«, sagte John. Ihn beschäftigte das Rätsel der Kugel. Einmal gab es Kugeln, die einen Menschen in ihren grausamen Bann zogen, wie er es in London erlebt hatte, und zum anderen besaß Mandra Korab ein Kristall, das genau die gegenteilige Wirkung zeigte. Wie vertrug sich das miteinander? Welche Kräfte wirkten. Und woher kamen diese Kräfte. Mandra Korab erklärte es dem Inspektor mit wenigen Worten.
    »Die Dämonen wußten natürlich von meiner Kugel. Ihnen war klar, daß dieses eine Waffe war, der sie nichts entgegensetzen konnten. Also suchten sie nach Auswegen. Sie selbst holten aus der Grotte der Kristalle ihr Material und bauten ebenfalls eine magische Kugel. Doch deren Kraft war zu schwach. Deshalb erfanden die Dämonen ihre gläsernen Dolche. Im Verein mit den Kugeln geben diese Waffen eine ungeheure Macht.«
    »Die stärker ist als ihr Talisman«, sagte John und deutete auf den Koffer.
    Der Inder wiegte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Inspektor. In meinem Haus haben wir zwar gewonnen, aber wie es in Kalhoris Reich werden wird, kann niemand sagen.«
    »Sagen Sie«, wandte er sich an den Inder, »diese Grotte der Kristalle, wo liegt sie?«
    Mandra Korab zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht, Inspektor. Das ist eines der Rätsel, die wir nie lösen werden. Die Grotte kann auf der Erde liegen, genausogut aber auch irgendwo auf einem fernen Planeten. Für Dämonen spielen Zeit und Entfernungen keine große Rolle.«
    »Ja, das glaube ich Ihnen.«
    Nachdenklich nippte der Inspektor an seinem Tee. Er hatte auf einmal Angst vor der ungeheuren Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete.
    Mandra Korab bemerkte es wohl. »Was ist mit Ihnen, Inspektor?«
    John sagte es ihm. Zum Schluß meinte er: »Ich möchte nicht mehr allein dastehen. Man müßte überall in der Welt Freunde sitzen haben. Männer, die die gleichen Interessen und die gleichen Ziele verfolgen wie ich. Auf die Dauer gesehen bin ich zu schwach, den Kampf gegen die jenseitige Welt aufzunehmen. Ich brauche Verbündete.«
    »Ich verstehe Sie gut, Inspektor«, erwiderte der Inder. »Und ich möchte Ihnen etwas sagen. Betrachten Sie mich als einen Ihrer Verbündeten. Seien Sie sicher, es werden Ihnen noch mehr Männer begegnen, die so denken wie ich.«
    »Das will ich hoffen.«
    Mandra Korab blickte auf seine kostbare Uhr. »Jetzt könnte der gute Mann wirklich bald kommen. Ich möchte nämlich heute noch in Zhigatse sein.«
    Zehn Minuten später war der Pilot dann da. Es war ein kleiner gedrungener Malaie, der sofort mit einem Redeschwall loslegte und sich wortreich entschuldigte.
    Mandra Korab winkte ab. »Starten wir«, sagte er.
    Die Starterlaubnis kam schnell, und dann ging es ab. Es wurde ein Flug, der John faszinierte. Sie flogen geradewegs auf die Gebirgskulisse des Himalaya zu. Die Piper gewann an Höhe. Ein strahlendblauer Himmel spannte sich über ihnen. Ein Wetter, wie man es selten antraf. John sah die eisbedeckten Gipfel der Berge unter ihnen dahingleiten. Sie wechselten ab mit tiefen Schluchten und Tälern. Manchmal hatte er das Gefühl, die Piper würde direkt gegen eine Felswand fliegen, doch der Pilot hatte seine Maschine sicher unter Kontrolle und schaffte auch die schwierigsten Passagen. Drei Stunden dauerte der Flug. Stunden, die John nie vergessen würde. Dann breitete sich auf einmal ein langgestrecktes Tal unter ihnen aus. Und im Mittelpunkt des Tales lag der Ort Zhigatse.
    »Sehen Sie nach links«, sagte Mandra Korab.
    John drehte den Kopf. Wie eine Streichholzschachtel klebte das Kloster an einem Berghang.
    »Dort ist es, Inspektor!«
    »Es wird schwierig sein, hinaufzugelangen«, meinte John.
    »Es geht.«
    Die Piper verlor an Höhe. Das schmale Band einer Landebahn tauchte auf. John sah die silbernen Aluminiumhüllen der Flugzeuge unten im Sonnenlicht blitzen. Die Rollbahn war nicht gerade die beste. Sie wurden bei der Landung ganz schön durchgeschüttelt. Doch dann hatten sie es geschafft.
    Der Pilot stand ihnen auch für den Rückflug zur Verfügung, das hatte Mandra Korab mit ihm vereinbart. Falls es einen Rückflug geben sollte…
    Zhigatse war eine kleine Stadt. Es gab nur eine asphaltierte Straße. Sie führte weiter bis zur nächsten Ortschaft und kam

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