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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mumie über den Oberkörper geschlungen. Seine Hände fuhren über das uralte Leinen. Er hatte erwartet, daß es brüchig sein würde, doch das Gegenteil war der Fall. Es war nahezu fest, wirkte direkt wie neu.
    Seltsam…
    Cornelius machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Er wollte erst mal die Mumie aus dieser Grabkammer hinauskriegen. Die Mumie war schwer. Die beiden Wissenschaftler schufteten im Schweiße ihres Angesichtes. Vor allem Tessa machte die Arbeit ungeheuer zu schaffen. Es war ein Problem, die Mumie über den Schacht zu transportieren. Aber sie schafften es. Für den Weg durch die Gänge brauchten sie mehr als eine Stunde. Tessa mußte Pausen einlegen, da sie sonst zusammengebrochen wäre. Professor Cornelius hielt sich zurück. Er wollte das Mädchen auch nicht treiben, denn er fühlte, daß sie ihr Bestes gab. Die Gedanken des Professors liefen in eine ganz andere Richtung. Er wollte später – etwa in einigen Monaten – noch einmal allein hierher zurückkehren. Zu viele Schätze hatte er noch in der Kammer liegenlassen müssen. Schließlich hatten sie es geschafft.
    Der Ausgang lag vor ihnen. Dunkelblau spannte sich der Himmel über die Nubische Wüste. Unzählige Sterne funkelten am Firmament. Ein blasser Halbmond sandte sein Licht auf das weite, ausgedörrte Land. Das Grab lag in einem Tal, das von hohen Felsen eingeschlossen war. Es gab nur einen schwer befahrbaren Zugang. Deshalb hatten sie auch zwei Einheimische – Fellachen – mitgenommen, um sie eventuell als Träger einzusetzen. Das hatte sich jedoch als unnötig erwiesen. Es war kalt in dieser Wüstennacht. Professor Cornelius und Tessa Mallay begannen sofort zu frieren. Nur gut, daß sie Decken mithatten. Wie ein dunkles Dreieck hob sich das kleine Zelt von dem harten Boden ab.
    Daneben standen die Jeeps, überzogen mit einem Staub- und Sandschleier. Die Mumie wurde vorsichtig zu Boden gelegt.
    »Wo sind denn diese verdammten Halunken?« knurrte der Professor. »Die werden sich doch nicht etwa aus dem Staub gemacht haben?«
    Mit den Halunken meinte er die beiden von ihm angeheuerten Fellachen. Im gleichen Augenblick hörte der Professor rechts neben sich das harte Knacken eines Gewehrschlosses…
    ***
    Professor Cornelius zuckte herum.
    »Bleiben Sie ruhig, Sir!« hörte er eine Stimme. Sie gehörte einem der Fellachen. Jetzt trat der Mann rechts aus dem Schatten einer Felswand. Sein Gewehr hielt er in der Armbeuge. Sein sonnenverbranntes Gesicht wurde vom Mondlicht umspielt. Der Mann trug abgenutzte Tropenkleidung und hatte einen Turban um den Kopf geschlungen. Kalt glänzte das Metall des Gewehres. Professor Cornelius preßte die Lippen zusammen. Die Wut überfiel ihn wie ein Wasserschwall.
    »Was soll das?« schrie er.
    Der Fellache zeigte mit dem Kopf auf die Mumie. »Bringen Sie sie wieder zurück. Es bringt Unheil, wenn man die verdiente Ruhe der Toten stört.«
    »Ich glaube, du spinnst!« knurrte Cornelius.
    Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Er wußte, daß der Fellache zu allem entschlossen war. Mit einem Gegner hätte er es ja noch leicht aufnehmen können. Aber wo war der zweite? Der Fellache trat einen Schritt näher. Fast berührte die Gewehrmündung den Körper des Professors. »Haben Sie nicht gehört, was ich Ihnen gesagt habe?«
    »Schon gut!«
    Cornelius resignierte scheinbar. Er wußte, daß ihm jetzt nur noch eine List helfen konnte.
    »Kommen Sie, Tessa, wir bringen sie wieder zurück!«
    Cornelius bückte sich, tat, als würde er die Schultern der Mumie umfassen. Seine Hände berührten den Boden. Er war felsig, vermischt mit kleinen, sandgefüllten Mulden. Cornelius schielte hoch. Der Fellache stand an seiner rechten Seite. Die Mündung des Gewehres zielte über den Rücken des Professors. Ein lauerndes Grinsen kerbte sich um Cornelius’ Mundwinkel. Zwischen seinen Fingern rieselte der Sand. Der Wissenschaftler schloß die Hände zur Faust und wirbelte im gleichen Moment hoch. Seine mit Sand gefüllten Fäuste öffneten sich. Der Fellache bekam die Ladung voll ins Gesicht. Er schrie auf, taumelte zurück und zog instinktiv den Abzug des Gewehres durch. Doch die Kugel fauchte in den dunklen Wüstenhimmel. Dann war Cornelius bei ihm. Mit einem heftigen Ruck riß er dem Fellachen das Gewehr aus der Hand. Blitzschnell drehte er die Waffe herum, so daß die Mündung auf den Einheimischen zeigte. Der Fellache, immer noch beide Hände gegen sein Gesicht gepreßt, versuchte verzweifelt, sich den Sand aus den

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