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GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

Titel: GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Immer näher kam der Galgenhügel. Schon viele Menschen hatten dort ihr Leben gelassen. Schuldige und Unschuldige.
    Auf dem Hügel, der wie eine Faust aus der tristen Gegend ragte, stand ein riesiger Baum mit starken, ausladenden Asten. Es war der Galgenbaum! Jahrhundertealt hatte er Generationen überlebt. Seine Geschichte war mit Blut geschrieben. Die Äste trugen keine Blätter. Es war, als hielte sich selbst die Natur von dem Galgenbaum fern.
    Oft schwebte ein Nebelschleier über den oberen Ästen. Dann zogen sich die Menschen im Dorf zurück und beteten, denn die Geister der Verstorbenen - so flüsterte man - hätten sich in dem Nebel vereint.
    13 Schlingen hingen an den Ästen! Für jeden eine!
    Wieder zuckte ein Blitz durch die Nacht. Scharf wie ein glitzerndes Schwert fuhr er dem Boden entgegen und erhellte für Bruchteile von Sekunden die makabre Kulisse. Die 13 Schlingen schaukelten im Nacht wind!
    Einer der Gefangenen, der dies sah, schrie auf.
    »Ich will nicht sterben! Ich will nicht sterben!« Seine Stimme überschlug sich und endete in einem leisen Wimmern.
    Eine Frau sprang vor. Drohend schüttelte sie ihre Faust. »Das wollten die vielen Unschuldigen auch nicht, du Bestie. Aber du wirst dafür hängen. Hängen! Hängen!«
    Der Hexenjäger stieß die Frau zurück. Sie fiel auf den Weg. Nur haarscharf rollte das linke Rad des Wagens an ihrem Kopf vorbei.
    »Halt!«
    Horace Kennon hatte den Befehl gegeben. Ein Mann fiel den Pferden in die Zügel. Schnaubend blieben die Tiere stehen. Wütend stürzten die Männer dem Wagen entgegen, wollten die Rückwand aufreißen. Kennons Peitsche pfiff durch die Luft, fegte die Männer zur Seite.
    »Ihr Narren!« brüllte der Hexenjäger. »Was jetzt kommt, ist meine Aufgabe. Ich werde sie hängen. Jeden einzelnen. Ha, ha, ha.«
    Mit einem Ruck fiel die Klappe. Dumpf prallte sie auf den Boden. Die Meute wurde still.
    Das Horrorfest am Galgenhügel nahm seinen Lauf.
    Der Hexenjäger griff unter sein dickes Wams. Mit einer bedächtigen Bewegung zog er eine Rolle Pergamentpapier hervor. Genüßlich rollte er sie auf. Das Knistern des Papiers war Musik in den Ohren der Männer. Der Hexenjäger leckte sich die Lippen. Bevor er las, blickte er noch einmal in die Runde. Mehr als 100 Augenpaare starrten ihn an, warteten auf das Startzeichen des Todes.
    »David Fletcher!« rief der Hexenjäger. »Komm raus!«
    Ein Stöhnen war die Antwort. Dann taumelte ein Mann vom Karren. Vor Kennon brach er in die Knie. Der Hexenjäger lachte und winkte zwei Männern. Sie kamen und zogen den Mann hoch. Kennon streckte den Arm aus. »Dort, die erste Schlinge, die ist für ihn!«
    Die Männer schleiften den Verletzten zu der angegebenen Stelle. Dort zogen sie ihn hoch. Einer griff nach der Schlinge.
    »Stopp!« dröhnte Kennons Stimme. »Das mache ich selbst!«
    Mit langen Schritten näherte sich der Hexenjäger seinem Opfer. Er riß den Kopf des Mannes nach hinten. Ein Paar Augen, in denen das nackte Grauen flackerte, starrte ihn an. Kennon legte dem Mann die Schlinge um den Hals. Dabei mußten die beiden Helfer den Verletzten hochheben. Eine Kiste wurde gebracht. Das Opfer daraufgestellt. Kennon scheuchte seine Helfer zur Seite und hob das rechte Bein. Ein Tritt, und die Kiste wurde weggefegt. Der Verletzte bäumte sich ein letztes Mal auf, zuckte konvulsivisch mit den Beinen. Dann hing er still. Langsam pendelte sein Körper im Nachtwand.
    »Der nächste!« schrie Kennon und griff wieder zu seiner Kiste.
    Eine Stunde später hingen 12 Leichen an dem Galgenbaum. Nur noch einer war übrig.
    Noah Kilrain!
    Aufrecht ging er seinem Schicksal entgegen. Er sollte ganz vorn hängen, den Menschen immer eine grausame Mahnung sein. Kennon höchstpersönlich stellte Noah Kilrain auf die Kiste.
    »Nun?« fragte er. »Hast du noch etwas zu sagen, Leuteschinder?«
    Noah Kilrain blickte in das flackernde Licht der Pechfackeln. Er hatte die Augen zusammengekniffen. Sein Gesicht war von den Schlägen gezeichnet, doch sein Verstand arbeitete hellwach.
    »Ja, ich habe euch noch etwas zu sagen. Ihr alle«, Kilrain machte eine weite Handbewegung, »habt euch mit dem Satan eingelassen. Ihr wollt einen Verbündeten des Teufels hängen. Macht es nur, doch meine Rache wird über euch und eure Ahnen kommen!«
    Die Männer und Frauen zuckten erschrocken zusammen. Ganz Ängstliche schlugen hastig ein paar Kreuzzeichen.
    »Verflucht seid ihr und eure Kinder!« dröhnte Kilrains Stimme.
    »Mein Blut wird…«
    »Hängt

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