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GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

Titel: GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.
    O'Donell atmete auf. Erst jetzt merkte er, daß er schweißgebadet war. Trotz seines Paktes mit dem Hexenjäger hatte er das Gefühl, bald sterben zu müssen.
    Er trat an den Kamin.
    Moder- und Schwefelgeruch drangen in seine Nase. Minutenlang blieb O'Donell unbeweglich stehen, dann wandte er sich ab und ging zu der herabgelassenen Falltür.
    Er wollte gerade die erste Stufe der Leiter betreten, als er oben im Haus ein Geräusch hörte.
    Jemand war bei ihm eingebrochen!
    O'Donell sprang zurück und riß einen Morgenstern von der Wand. Es war eine mit mörderischen Spitzen bestückte Eisenkugel, die an einem stabilen Holzgriff befestigt war.
    O'Donell huschte in einen toten Winkel des Kellers. Der Eindringling würde sich wundem.
    Er war schon so gut wie tot…
    ***
    Neun Höllenknechte hatte Noah Kilrain noch um sich versammelt.
    Drei waren durch einen Mann getötet worden.
    Durch John Sinclair, an dem sich Noah Kilrain gräßlich rächen wollte.
    Die Dunkelheit lag wie ein Tuch über dem Land. Die blanken Schädel der Skelette leuchteten wie matte Flecke.
    Die Unheimlichen hatten sich am Galgenbaum versammelt.
    Hier hatte alles begonnen - hier sollte es auch enden. Diesmal endgültig. Sie wollten nicht mehr zurückkehren in ihr Reich, in dem es für sie keine Ruhe gab, und das sie durch einen Fluch alle 100 Jahre verlassen mußten.
    Wieder hatte sich jemand gefunden, der sie zurückgeholt hatte.
    Aber diesmal war es anders. Der »Jemand« war zu weit gegangen.
    Er hatte auch den Hexentöter zurückgeholt.
    Noah Kilrains Todfeind!
    In dieser Nacht würde sich herausstellen, wer der Stärkere war.
    Gespenstig ragten die Äste des uralten Galgenbaums über den Skeletten in den Nachthimmel.
    Die Luft war feucht. Nebelschwaden zogen träge über den Boden.
    Die Höllenknechte warteten. Erst wenn ihr Erzfeind erledigt war, würden sie über das Dorf herfallen.
    Die Menschen waren ahnungslos und ängstlich. Es gab genügend Körper, in die die Dämonen schlüpfen konnten wie in eine zweite Haut.
    Die Saat des Bösen war aufgegangen…
    ***
    Der Tote war schwer.
    John Sinclair hatte sich die Leiche über die rechte Schulter gelegt und auch seinen rechten Arm um den Körper geschlungen.
    Bei jedem Schritt schlugen ihm die Füße des Toten gegen den Rücken.
    Es war ein makabres Bild, als der Inspektor mit seiner Last über die Dorfstraße ging.
    Etwas lag in der Luft. John Sinclair spürte das instinktiv. Er hatte im Laufe der Zeit ein Gespür für Gefahr bekommen.
    Noch immer ließ sich kein Mensch sehen. John meinte, durch einen von Menschen verlassenen Ort zu gehen.
    Doch hier irrte er sich.
    Viele Augenpaare folgten ihm. Gebete wurden gesprochen. Die Menschen wußten, daß sich noch in dieser Nacht die Entscheidung anbahnen würde.
    Die Frage war nur, wer blieb Sieger?
    John erreichte das Haus des Sargtischlers. Er klopfte mit der linken Faust gegen die Tür. Im Innern rührte sich nichts.
    Der Inspektor ließ die Leiche von seiner Schulter gleiten und legte sie auf die Erde. Dann probierte er die Klinke.
    Vergeblich.
    Wie hätte es auch anders sein können. Wer etwas zu verbergen hatte, ließ beileibe nicht die Türen offen.
    John Sinclairs Blick glitt prüfend an der dunklen Fassade hoch. Die kleinen Fenster sahen aus wie Fremdkörper. Doch hinter keiner Scheibe schimmerte Licht.
    John zuckte die Achseln. Er bückte sich und nahm das Schloß in Augenschein. Es war primitiv, aber verschlossen. Da war nichts zu machen.
    Die Tür war einfach aufzubrechen, doch das durfte John nicht riskieren. Denn es stand längst nicht fest, daß O'Donell ein Verbrecher war.
    Der Hinterausgang fiel John ein. Sicher besaß dieses Haus eine Hintertür. Vielleicht konnte er auch durch die Werkstatt in das Innere gelangen.
    John machte sich auf den Weg. Den Toten ließ er liegen.
    Bis zum Nachbargebäude war genügend Platz, um zwischen den beiden Häusern hindurchgehen zu können. Die Lampe ließ John sicherheitshalber in der Tasche.
    Ein verwildeter Garten nahm ihn auf. John erkannte die Umrisse des Anbaus.
    Einmal stieß er mit der Fußspitze gegen eine leere Holzkiste. Es gab ein ratschendes Geräusch, als die Kiste an der Hausmauer landete.
    John blieb stehen. Hatte man ihn gehört?
    Nichts geschah.
    Der Inspektor atmete auf. Wie flüssiges Blei glänzte über ihm die Scheibe eines Fensters.
    Auch dahinter brannte kein Licht.
    John ging weiter, erreichte den Anbau.
    Und dann sah er die Tür.

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