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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besucher auf sie wartete.
    »Wer ist es denn?«
    Die Empfangsdame fragte noch einmal zurück, und dann kam heraus, daß der Besucher John Sinclair, ihr Pannenhelfer, war.
    Vivians Augen leuchteten auf. »Sagen Sie, der Herr soll auf mich warten.«
    John Sinclair, er kam ihr gerade recht…
    ***
    »Haben Sie sich verletzt?« fragte John Sinclair lächelnd.
    »Wieso?«
    John deutete auf die Blutspritzer, die sich etwa in Hüfthöhe auf dem Kittel befanden.
    Vivian senkte den Blick. »Ach so, das meinen Sie.« Die Ärztin lachte gekünstelt. »Eine kleine Ungeschicklichkeit. Ich hätte den Kittel wechseln sollen. Entschuldigen Sie.«
    »Aber das macht doch nichts, Doktor.«
    »Tja.« Vivian Delano legte die Finger ihrer Hände gegeneinander und sah sich mit einem raschen Blick in der Halle um. »Hier ist es mir zu unbequem. Ich schlage vor, wir gehen in mein Büro. Außerdem habe ich dort einen zwölf Jahre alten Whisky. Sie trinken doch einen mit?«
    »Wüßte nicht, was ich lieber täte, und dazu in Gesellschaft einer Frau wie Sie.«
    John trug extra dick auf, er spielte seine Rolle des mädchenjagenden Junggesellen weiter. »Dann darf ich bitten.«
    Dr. Vivian Delano ging vor. Das Büro lag in der ersten Etage. Da der Lift im Augenblick unterwegs war, nahmen sie die Treppe.
    John Sinclair konnte Vivians aufregende Rückenpartie bewundern und die phantastisch gewachsenen Beine. Geradezu provozierend stieg die rothaarige Ärztin die Stufen hoch. Aber dafür hatte der Oberinspektor im Moment gar keinen Sinn. Schließlich wollte er eine grausame Mordserie aufklären, und hier hoffte er, auf eine heiße Spur zu stoßen.
    Die Klinik war modern eingerichtet. Große Lichthöfe sorgten innerhalb des Treppenhauses für genügend Helligkeit. Die Wände waren bemalt. Moderne Künstler hatten dort ihre Spuren hinterlassen. Pastellfarben herrschten vor. Vivian Delanos Büro war beinahe ein Wohnraum. Es gab zwar einen Schreibtisch, aber auch eine Couch und die dazu passende kleine Sesselgruppe. Auf dem niedrigen Glastisch stand eine Glasvase mit frischen Blumen. Die Hausbar befand sich in einem Wandschrank. »Nehmen Sie doch Platz, Mr. Sinclair«, sagte Vivian und deutete auf einen Sessel.
    »Ich bin so frei.«
    Die Ärztin ging unterdessen an die Hausbar und holte eine Flasche Whisky und zwei Gläser. Reichlich schüttete sie von dem edlen Getränk ein. »Auf Ihr Wohl, Mr. Sinclair.«
    »Ich heiße John.«
    »Dann bin ich für Sie Vivian.« Sie tranken sich zu.
    Vivian Delano hatte sich auf die Couch gesetzt und zurückgelehnt. Ihr Kittel klaffte dabei auseinander, und John konnte die Andeutung eines roten Slips sehen.
    Vivian Delano hatte den Blick wohl bemerkt. Sie schob die Kittelhälften jedoch nicht zusammen, sondern lächelte kokett.
    Nur ihre Augen, die lächelten nicht mit. Die Ärztin musterte John mit einem taxierenden Blick. Wie ein Stück Schlachtvieh, bei dem der Preis noch festgelegt werden muß. John tat, als hätte er nichts bemerkt. »Nett haben Sie es hier«, plauderte er unverbindlich.
    »Es geht. London ist sicherlich angenehmer.«
    »Sagen Sie das nicht. Die Klinik befindet sich doch in einer richtigen Idylle. Wald, Wiesen, gute Luft, was wollen sie mehr?« John nahm noch einen Schluck bevor er weitersprach. »Allerdings habe ich im Dorf so einiges gehört.«
    Vivian beugte sich gespannt vor. »Was denn?«
    »Hier soll es Werwölfe geben.«
    »Was?«
    John winkte ab. »Es ist ja auch nur ein Gerücht, was ich gehört habe. Sie wissen ja, was in den Kneipen geredet wird. Ich habe das natürlich nicht geglaubt. Stellen Sie sich vor«, John lachte schallend, »man hat mich sogar gewarnt, hierher in die Klinik zu gehen. Angeblich sollen die Werwölfe hier gezüchtet werden.«
    »Jetzt hört doch alles auf. Es ist klar, die Dorfbewohner stehen der Klinik negativ gegenüber. Irgendwie sogar verständlich. Aber diese Werwölfe, die sich angeblich hier herumtreiben sollen – ich bitte Sie, John. Glauben Sie diesen Quatsch etwa?« John hob die Schultern. Was alles, aber auch nichts bedeuten konnte.
    Unwirsch schüttelte Vivian Delano den Kopf. Ruckartig stand sie auf und lief im Zimmer hin und her. John Sinclair steckte sich gelassen eine Zigarette an. Er war sicher, daß die Frau schauspielerte. John grinste, als er daran dachte, daß er noch einen Trumpf in der Hinterhand hielt. Vivian Delano regte sich gekünstelt auf. »Das ist es ja, was unsere Arbeit immer erschwert. Wenn irgend etwas in dieser Gegend geschieht,

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