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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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möglich, Werwölfe zu züchten?« Johns Pupillen verengten sich. Doch ehe er dazu kam, den Artikel zu lesen, riß ihn eine Frauenstimme aus seinen Gedanken. »Nanu, so vertieft, Mr. Sinclair?«
    John konnte gerade noch den Namen des Verfassers entziffern. Dr. Ramon Cazalis. Dann stand der Oberinspektor auf. »Verzeihen Sie, Doktor.« John legte die Zeitschrift wieder auf den Tisch.
    Vivian Delano trug einen blütenweißen Kittel. Deshalb fielen John die Blutspritzer besonders auf…
    ***
    Dr. Vivian Delano lauerte in einer Nische. Sie sah Ramon Cazalis, die beiden Wärter und Ben Strom in dem kleinen Lift verschwinden und wußte im selben Augenblick, woran sie war. Cazalis’ Wölfe hatten wieder ein Opfer. In Vivians gelbgrünen Augen blitzte es auf. Mit einem wütenden Ruck warf sie die rote Mähne in den Nacken. Sie würde Cazalis einen Strich durch die Rechnung machen. Zu lange hatte sie sein Treiben geduldet, wußte von Cazalis’ Geheimnis. Ihr war bekannt, daß der Arzt ein Serum entwickelt hatte, das Menschen zu Werwölfen umfunktionierte.
    Eine grauenhafte Vorstellung. Jedoch nicht so sehr für Vivian Delano. Auch sie verbarg ein Geheimnis, von dem niemand eine Ahnung hatte. Nicht umsonst hatte sie sich in die Einsamkeit des Nordwestens zurückgezogen.
    Und sie wußte auch, daß ihr Cazalis regelrecht verfallen war. Es war ihm noch nicht gelungen, sie zu erobern, und das wurmte den Arzt. Immer wieder hatte er es versucht, doch Vivian Delano war standhaft geblieben. Allerdings hatte sie mit ihrer Taktik eines erreicht.
    Ramon Cazalis war ihr gegenüber sorglos geworden. Eiskalt hatte die Ärztin ihre Chance genutzt. Ein Wachsabdruck des geheimen Schlüssels war schnell hergestellt. Und bis zur Anfertigung des Nachschlüssels war es dann nur ein Kinderspiel.
    Ramon Cazalis hatte keine Ahnung davon, daß sich Vivian in den Besitz dieses Schlüssels gebracht hatte. Es war ein böses Spiel, daß zwischen den beiden Ärzten getrieben wurde.
    Der brutale Cazalis war auf die weibliche Raffinesse der rothaarigen Ärztin hereingefallen. Denn nicht er war der eigentliche Chef der Klinik.
    Während sich Vivian Delano noch von ihren Gedanken treiben ließ, stoppte der Lift.
    Summend schwangen die beiden Türhälften auseinander. Nur drei Männer verließen die Kabine. Cazalis und die beiden Wärter.
    Jetzt mußte sich Vivian beeilen, sonst war es für den armen Teufel zu spät.
    Denn er wurde noch gebraucht…
    Die Ärztin wartete, bis die Männer nicht mehr zu sehen waren, und huschte dann auf den Lift zu. Schnell zog sie die Türen zur Seite. In der Kabine drückte sie auf den bewußten Knopf. Der Lift jagte nach unten.
    Vivian hielt den Schlüssel schon in der Hand, als sie sich der Eisentür näherte.
    Ihre Finger zitterten, während sie den Schlüssel ins Schloß schob.
    Die Tür war kaum offen, da hörte sie die Schreie. Für einen winzigen Augenblick hatte die Ärztin das Gefühl, zu spät zu kommen.
    Panik keimte in ihr hoch. Der Schweiß brach ihr aus den Poren. Zwei schnelle Sprünge brachten sie an die dicken Gitterstäbe. War das Opfer noch zu retten? Fast sah es nicht so aus…
    ***
    Ein zorniges, wildes Fauchen riß Ben Strom wieder in die Wirklichkeit zurück.
    Mühsam rollte sich der Holzfäller auf den Rücken. Schlagartig umklammerte ihn das nackte Entsetzen. Vor ihm stand ein Werwolf.
    Geifer troff aus dem Maul des Untieres. Es hatte die Zähne gefletscht. Die gelben Raubtieraugen funkelten mordlüstern.
    Der Wolf war so groß wie ein Mensch. Er stand auf den Hinterbeinen. Die Vorderpranken hatte er halb erhoben, bereit, die mörderischen Schläge zu führen. Ben Strom konnte im ersten Augenblick noch nicht mal schreien. Die nackte Angst schnürte ihm die Kehle zu. All der Schrecken, das Grauen stürmten in diesem Moment auf ihn ein wie ein plötzliches Ungewitter. Und er war hilflos!
    Im Hintergrund des großen Käfigs erkannte Ben noch zwei Werwölfe, die ihren Artgenossen interessiert beobachteten. Ben Strom sammelte all seine Kräfte. Er stemmte sich mit den Handflächen vom Boden ab und rutschte zurück.
    Es war nur ein kleines Stück, und bald spürte Ben die Gitterstäbe in seinem Rücken. Aus, vorbei!
    Der Werwolf sprang auf ihn zu. Seine rechte Pfote zuckte vor, verkrallte sich in Bens Kleidung und riß den Mann vom Boden hoch.
    Ganz dicht sah der Holzfäller das geifernde Maul vor sich. Heißer Atem traf sein Gesicht.
    Aber Ben Strom wollte nicht sterben. Seine Schmerzen waren im Angesicht

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