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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich für Sekunden Luft verschafft. Der Weg zur Tür war frei.
    Er sprintete los.
    Quayle hatte die Türschwelle kaum erreicht, da tauchte die zweite Bestie auf. Der Wärter konnte seinen Lauf nicht mehr stoppen oder ihm eine andere Richtung geben. Er rannte dem Werwolf genau in die Fänge.
    Stahlharte Pranken umschlossen seinen Körper. Beißender Atem traf sein Gesicht.
    Quayle stemmte sich gegen den Griff.
    Ohne Erfolg.
    Er rammte dem Werwolf den Knüppel in den Leib, doch das zottige Fell hielt auch diese Schläge aus.
    Quayle merkte, wie ihm die Luft knapp wurde. Lange konnte er das nicht mehr aushalten. Vielleicht noch eine Minute, dann…
    In seiner Verzweiflung warf Quayle den Kopf hin und her.
    Seine Stirn krachte gegen die empfindliche Schnauze der Bestie.
    Für winzige Augenblicke lockerte sich der Griff.
    Mit einer geschickten Drehung gelang es Quayle, sich aus den Klauen zu winden.
    Er war wieder frei.
    Aus den Augenwinkeln sah Quayle den dritten Werwolf heranjagen. Er kam von dort, wo sich der Fahrstuhl befand.
    Blieb nur noch die Treppe. Sie lag in der anderen Richtung.
    Quayle rannte los.
    Es war mehr ein Taumeln, denn der Kampf mit dem Ungeheuer hatte viel Kraft gekostet.
    Und die Bestie holte auf.
    Der Wärter erreichte die Stufen. Am Geländer zog er sich hoch, nahm fünf Stufen auf einmal.
    Er hatte noch einmal alle Reserven mobilisiert. Hinter seinem Rücken hörte er das Fauchen des Werwolfs. Wenn er jetzt nicht aufpaßte, dann…
    Quayle brauchte gar nicht weiterzudenken. Die Pranke wischte durch die Luft und zerfetzte den Stoff seines Hemdes.
    Das ratschende Geräusch ging Quayle durch Mark und Bein. Er spürte, wie ihm die Tatzen die Haut aufrissen, und bevor der Schmerz kam, hatte er das Bild seines furchtbar zugerichteten Kollegen vor Augen. Für einen Moment nur hatte er Rick Dobie gesehen. Ein gräßlicher Anblick.
    Quayle rannte weiter.
    Er ignorierte die Schmerzen, die sich über seinen gesamten Rücken zogen.
    Er hatte nur einen Gedanken: Flucht! Weg aus dieser Hölle!
    Schreiend nahm Quayle Stufe für Stufe.
    Wieder wischte die Pranke durch die Luft.
    Diesmal traf sie die Schulter des Wärters. Quayle wurde wie eine Puppe herumgefegt und krachte gegen die Wand.
    Die Bestie schoß vor.
    Im letzten Augenblick warf sich Quayle zur Seite und entging nur um Haaresbreite dem tödlichen Hieb.
    Aber auch der Werwolf war aus dem Gleichgewicht geraten. Es dauerte etwas, bis er sich gefangen hatte.
    Da rannte Quayle schon weiter. Er wußte selbst nicht, was ihn aufrecht hielt. Verschwommen sah er die Türen zu beiden Seiten des Flures vorbeihuschen. Hier befanden sich die Büro- und Privaträume des Arztpersonals.
    Hier mußte es jemanden geben, der ihm helfen konnte.
    Quayle öffnete den Mund zu einem Schrei.
    »Wölfe!« brüllte er. »Die Wölfe kommen!«
    ***
    John Sinclair flog förmlich aus dem Büro in den Gang. Er riß die Tür auf, prallte gegen die Wand und wirbelte herum.
    Da sah er den Mann.
    Blutüberströmt taumelte er dem Oberinspektor entgegen. Der Kleidung nach mußte es einer der hier in der Klinik angestellten Wärter sein.
    Der Mann hatte den Mund aufgerissen. Immer noch brüllte er:
    »Wölfe!«
    Überall flogen jetzt Türen auf.
    Menschen schrien in wilder Panik auf. Zum Glück schlugen sie die Türen hinter sich wieder zu.
    John sah die gräßliche Bestie, die den Wärter schon fast eingeholt hatte. Die Raubtieraugen blitzten mordlüstern. Am Ende des Ganges tauchte ein zweiter Werwolf auf. Der Wärter wankte an John vorbei. Er blutete aus vielen Wunden. Es war ein Wunder, daß er überhaupt noch aufrecht ging. Aber wahrscheinlich hielt ihn nur der Überlebenstrieb auf den Beinen.
    John versperrte der Bestie den Weg.
    Der Werwolf stoppte und stieß ein zorniges, gieriges Fauchen aus.
    Der Oberinspektor sah nicht, daß der Wärter hinter ihm zusammenbrach.
    Der Werwolf war für einen Moment irritiert. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, daß sich ihm jemand in den Weg stellen und zum Kampf herausfordern würde. Die Bestie drehte den Kopf und hielt nach ihrem Gefährten Ausschau.
    Der zweite Werwolf war schon heran. Er hatte die Zähne gefletscht und fauchte siegessicher. John Sinclair blieb kalt bis ins Mark.
    Beinahe gelassen zog er seine mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole.
    Ruhig, wie festgewachsen lag die Waffe in seiner Rechten. Der Werwolf hatte seine Überraschung überwunden. Er stieß noch einmal ein scharfes Fauchen aus und griff an. John

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