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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wissen.«
    »Und ob.«
    Dobie griff nach der Whiskyflasche, die neben seinem kärglichen Geldhaufen stand. Der Wärter nahm erst mal einen tiefen Zug. Dann wischte er sich über den Mund und rülpste. »Was Cazalis wohl mit dem Knaben gemacht hat?« sagte er.
    »Interessiert mich nicht.«
    »Ob der noch lebt?«
    Quayle beugte sich vor und deutete mit dem Zeigefinger auf die Brust seines Kumpans. »Ich will dir mal was sagen, Rick. Mach dir nicht zu viele Gedanken über Dinge, die dich nichts angehen. Das ist verdammt ungesund. Du kriegst dein Geld, damit fertig. Und wenn du nachts mal ab und zu einen der Idioten reinlassen mußt, dann mach die Augen zu. Du weißt, was ich meine.«
    »Natürlich. Ich bin ja nicht blöde. Das ist mir auch egal. Aber hier gehen noch andere Dinge vor.«
    »Und welche sind das deiner bescheidenen Meinung nach?«
    Dobies Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Hast du nicht auch schon die Geräusche aus dem Keller gehört? Ich meine, hinter der verschlossenen Tür. Das klang doch so, als wären da Tiere eingesperrt. Bestimmt züchtet Cazalis irgendein Monster.«
    »Du bist ja bescheuert«, antwortete Quayle lakonisch. »Wir werden es ja noch sehen. Man munkelt nämlich etwas über geheime Experimente, die Cazalis durchführen soll. Ganz gefährliche Sachen, sage ich dir.«
    »Wenn du schon so gut Bescheid weißt, dann melde dich doch bei Cazalis. Vielleicht kannst du sein Assistent werden.« Quayle lachte, als ob er einen guten Witz gehört hätte.
    Dobie nahm wieder einen Schluck. »Ich kriege das schon noch raus«, sagte er.
    »Und wenn ich dich verpfeife?«
    Dobie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Das tust du doch nicht.«
    »Man kann nie wissen.«
    Dobie wollte gerade eine Antwort geben, als er die Geräusche draußen auf dem Gang hörte. »Was war das, Jack?«
    »Was?« fragte Quayle unwillig. Er hatte nichts gehört.
    »Dieses Fauchen. Da, jetzt schon wieder.« Die Männer lauschten gespannt.
    »Du hast recht«, sagte Quayle. Seine Stimme klang rauh.
    Dobie stand auf. »Ich seh mal nach. Bestimmt haben sich ein paar Irre wieder selbständig gemacht.« Dobie zog mit einem tausendmal geübten Griff seinen Hartknüppel aus der Schlaufe am Hosengürtel. Hiebe mit diesem Schlagstock taten ihre Wirkung, und die beiden Wärter gingen nicht gerade zimperlich damit um.
    Dobie lauschte noch einmal, bevor er die Tür aufzog. Merkwürdig, jetzt war wieder alles ruhig. Dobie legte seine Hand auf die Klinke, drückte sie nach unten und riß mit einem Ruck die Tür auf. Der Gang vor der Tür war leer.
    Dobie trat über die Schwelle, wandte den Kopf und erstarrte. Zwei Werwölfe hatten sich links und rechts neben der Tür aufgebaut. Ein dritter lauerte am Ende des Ganges.
    »Nein«, krächzte Dobie, dem die Angst auf einmal die Kehle zuschnürte, »das – das gibt es nicht.«
    Die Bestien waren mannshoch. Sie standen aufrecht und hatten die Pranken angewinkelt. Halboffen waren die Mäuler, in denen spitze Reißzähne bleckten.
    Da schlug der erste Wolf zu. Es war der, der hinter Dobie stand. Ein Hieb traf den Nacken des Wärters. Dobie flog nach vorn, genau in die mordbereiten Klauen der zweiten Bestie. Rick Dobie kam nicht einmal mehr dazu, einen Todesschrei auszustoßen. Er starb lautlos.
    »He, Rick, verdammt, was ist denn da los?« Jack Quayle war ungeduldig geworden. Außerdem hatte er ein ungutes Gefühl. Dobies Vermutungen hatten ihn doch mehr beunruhigt, als er sich eingestehen wollte. Quayle sprang auf.
    In diesem Augenblick stapfte der erste Werwolf ins Zimmer. Seine Schnauze war halb geöffnet.
    Quayle vereiste. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wußte er, daß sein Kumpan nicht mehr lebte. Und diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schock.
    »Nein!« Quayle brüllte auf und riß gleichzeitig den Gummiknüppel aus der Schlaufe. Leicht wollte er es dieser Bestie nicht machen.
    Der Werwolf rückte einen Schritt auf Quayle zu. Mit einem einzigen Hieb fegte er den Tisch zur Seite. Das Möbelstück prallte gegen die Wand und zerbrach. Allein dadurch konnte Quayle ermessen, welch eine Kraft in diesem Ungeheuer steckte. Aber noch gab sich Quayle nicht geschlagen. Er griff an.
    Schreiend hob er den Arm und schmetterte dem Werwolf den Gummiknüppel auf die Schnauze. Die Bestie brüllte. Noch einmal drosch der Wärter zu. All seine Wut und Verzweiflung legte er in diesen Schlag. Wieder traf er den Kopf des Ungeheuers. Die Bestie wurde zurückgedrängt. Schaurig heulte sie auf.
    Quayle hatte

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