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GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ohren. Nur das Rauschen und Schmatzen des Kanals.
    Waren die Verfolger noch in der Nähe? Oder lauerten sie ihr an einer anderen Stelle auf?
    Carla wußte es nicht. Sie wollte nur so schnell wie möglich weg von hier, wollte in eine bessere Gegend gelangen, dort den Tag abwarten und Venedig dann verlassen.
    Aber erst mußte sie dieses Altstadtviertel hinter sich lassen.
    Und dann sah Carla Bonetti den Schatten.
    Er huschte aus einer Lücke zwischen zwei Häusern und verschwand blitzschnell in einer Türische.
    Carla begann zu zittern. Augenblicklich war die Angst wieder da. Für Sekundenbruchteile hatte sie etwas aufblitzen sehen. Vielleicht die Klinge eines Messers, die vom Mondlicht getroffen worden war, oder aber die goldene Maske, die jeder Diener des Goldenen Löwen trug, damit die normalen Menschen ihn nicht erkannten.
    Himmel, was soll ich tun? fragte sich Carla Bonetti verzweifelt. Ihre Hoffnungen waren zerplatzt wie eine Seifenblase. Sie hatte gedacht, sie wäre ihren Verfolgern entkommen, doch das Gegenteil war der Fall.
    Carlas Blick irrte zurück in die schmale Gasse.
    Jetzt war wieder alles ruhig.
    Ob sie sich die Verfolger nur eingebildet hatte?
    Carlas Zunge fuhr aufgeregt über die Lippen, doch im nächsten Moment wurde das Mädchen eines Besseren belehrt.
    Über ihr klang plötzlich ein Zischen auf.
    Carlas Kopf flog in den Nacken.
    Eine Gestalt lehnte aus einer Fensteröffnung. Die goldene Maske leuchtete in der Dunkelheit.
    »Du entgehst uns nicht, Carla«, sagte eine Stimme, und dann klang unter der Maske ein dünnes, gefährliches Lachen auf.
    »Nein!« Carlas Schrei zerschnitt die Stille, jagte als Echo von Hauswand zu Hauswand und verlor sich in den zahlreichen Winkeln und Gassen.
    Auf dem Absatz warf sich das Mädchen herum, rannte aus der Gasse und wäre um ein Haar in den Kanal gestürzt. Im letzten Augenblick konnte sich Carla noch abfangen.
    Carla Bonetti hatte Glück im Unglück. An ihrer Uferseite des Kanals führte ein schmaler Pfad entlang. Anders als an der gegenüberliegenden Seite, wo die Häuser direkt am Wasser standen.
    Der Pfad war kaum einen halben Meter breit, und Carla mußte schon fast balancieren.
    Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Überall lagen Steine herum. Einige stieß Carla in die schmutzige Brühe, andere wieder mußte sie übersteigen.
    Meter um Meter legte sie zurück.
    Ihr Herz hämmerte bis zum Hals. Die heiße Angst saß ihr im Nacken. Mit der rechten Schulter schrammte sie an der Hauswand entlang. Ab und zu tauchte der Ausschnitt eines Fensters auf. Dunkel gähnten ihr die Öffnungen entgegen.
    Um Hilfe zu rufen hatte keinen Zweck. Hier würde ihr doch niemand beistehen. Sobald die Männer mit den goldenen Masken auftauchten, zogen sich die Bewohner in ihre Zimmer zurück und verschlossen Türen und Fenster.
    Unendlich lang erschien Carla Bonetti der Pfad. Irgendwann mußte dieser Seitenkanal doch ein Ende haben und in einen breiteren Kanal münden. Dort konnte sie dann vielleicht eine Gondel auftreiben, die sie zu einer der großen Anlegestellen brachte.
    Doch Carlas Träume wurden zerstört.
    Plötzlich stand eine der goldenen Masken vor ihr. Nur wenige Meter trennten sie von dem Mann, der ihr den Weg versperrte.
    Wie vor eine Wand gelaufen, blieb Carla Bonetti stehen.
    Sie warf den Kopf herum, wollte wieder zurücklaufen, doch auch hinter ihr stand einer der Kerle.
    Die beiden mußten aus einem Fenster oder einer Tür gesprungen sein, und Carla war klar, daß man sie die gesamte Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte.
    Dabei brauchten ihre Verfolger nicht einmal über den Pfad zu gehen. Sie hatten durch die parallel zum Weg verlaufenden Häuser schlüpfen können, denn diese Bauten waren ineinander verschachtelt, und man konnte ohne Schwierigkeiten von einem Gebäude zum anderen gelangen.
    Die beiden Männer kamen näher. Sie hielten lange Springmesser in ihren Fäusten. Die Spitzen der Waffen zeigten nach oben. Die Kleidung war schwarz wie die Nacht, und nur die goldenen Masken auf den Gesichtern glänzten kalt im Mondlicht.
    Die Diener des Goldenen Löwen waren lautlose Töter und Meister in der Handhabung ihrer Messer.
    Carla Bonetti hatte keine Chance!
    Und das wußte sie.
    Geschmeidig und gleitend wie Raubtiere gingen sie auf Carla zu. Nicht ein Stein knirschte unter ihren Sohlen.
    Carla sank auf die Knie und hob flehend beide Hände. »Bitte«, bettelte sie. »Laßt mich leben, bitte. Ich habe euch doch nichts getan. Ich werde Venedig

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