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GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir.«
    »Öfter mal was Neues«, meinte Bill schmunzelnd.
    Er lehnte sich in dem Rohrstuhl zurück und trank sein Glas leer. Bill bezeichnete sich selbst als Glückspilz. Seit er Sheila Conolly vor drei Jahren geheiratet hatte, ging es ihm blendend. Nicht daß er sich als Junggeselle einsam gefühlt hätte – ganz im Gegenteil. Bill war freier Reporter und hatte mit seinen Berichten in aller Welt Aufsehen erregt.
    Er hatte sich immer mit Fällen beschäftigt, die jenseits des menschlichen Verstandes lagen, mit dem Übersinnlichen, Okkulten. Bei einem dieser Fälle hatte er auch seine jetzige Frau Sheila kennengelernt. Sheila – damals hieß sie noch Hopkins – war durch das Treiben eines gefährlichen Dämons in eine lebensbedrohende Situation geraten, aus der sie nicht zuletzt durch Bill Conollys Hilfe gerettet worden war. Allerdings war Sheilas Vater damals ein Opfer des Dämons geworden, und Sheila stand anschließend als Erbin eines großen Chemiewerkes allein da.
    Nun, mit Bills Hilfe war alles gutgegangen. Die Leitung des Werkes lag in den Händen eines hervorragenden Managements, und Bill Conolly konnte sich nach seiner Heirat wieder seinem Beruf widmen. Er schrieb weiterhin für die bekanntesten Illustrierten der Welt und hatte für die nächsten Wochen eine Artikelserie über Venedig auf dem Programm stehen.
    Sein eigentliches Hobby, die Dämonen- und Geisterjagd, hatte darunter gelitten, sehr zur Freude seiner Frau. Sheila Conolly war dagegen, daß ihr Mann mit seinem Freund John Sinclair auf Dämonenjagd ging. Bill Conolly war oft nur haarscharf mit dem Leben davongekommen, und Sheila – eine nüchtern denkende Frau – konnte sich ausrechnen, wann es mal schiefging. Trotzdem war es Bill immer wieder gelungen, seinem Hobby zu frönen, doch in den letzten drei Monaten hatte er sich zurückgehalten.
    Das Café wurde von Minute zu Minute voller. Fast alle europäischen Sprachen schwirrten durcheinander. Man hörte Deutsch, Spanisch, Englisch und Französisch. Italienisch war kaum vertreten.
    Bill hatte die Beine ausgestreckt und ließ das bunte Treiben auf sich wirken. Er saß entspannt in seinem Stuhl und hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
    »Woran denkst du?« fragte Sheila und lächelte.
    »An dich.«
    »Du lügst.«
    »Wieso sollte ich?«
    »Dir juckt es doch wieder in den Fingern, Bill. Wie lange ist es her, daß du mit John zusammengewesen bist?«
    »Drei Monate bestimmt.«
    »Aha.«
    »Nicht aha.« Bill setzte sich wieder gerade hin. »Ich habe im Moment keine Zeit für mein Hobby. Schließlich schreibe ich an einem Artikel über Venedig, vergiß das nicht.«
    »Noch schreibst du ihn nicht. Aber lassen wir das. Wie geht es eigentlich deinem Freund John?«
    »Ich hatte versucht, ihn vor unserer Abfahrt anzurufen. War aber nichts. John trieb sich irgendwo in Schottland herum. Wir werden ihm aber aus Venedig eine Karte schreiben. So, und jetzt laß uns aufbrechen. Sonst ist vielleicht keine Gondel mehr frei.«
    Bill winkte nach dem Ober. Doch der Mann bedeutete ihm mit einer Handbewegung, noch zu warten.
    »Kollege kommt gleich«, murmelte Bill und zündete sich eine Zigarette an. Sheila rauchte nicht.
    Bills Blick wanderte durch das Lokal und blieb plötzlich an einem runden Tisch hängen.
    Zwei Männer saßen sich dort gegenüber und starrten Bill und Sheila an, während sie leise miteinander sprachen. Als sie Bills Blick bemerkten, sahen sie schnell zur Seite.
    Bills Augen verengten sich. Er spürte, daß sich seine Rückenhaut spannte, ein Zeichen, daß Gefahr in der Luft lag. Er beschloß, Sheila nichts zu sagen, vielleicht waren die beiden auch nur harmlose Nichtstuer.
    Und doch ließ Bill die Männer nicht aus den Augen. Die beiden waren ungefähr gleich alt, trugen helle Anzüge und dunkle Rollkragenpullover. Ihre Gesichter waren braungebrannt, und einer der Männer hatte ein Clark-Gable-Bärtchen.
    Der Ober kam, und Bill beglich die Rechnung.
    »Komm«, sagte Sheila, legte sich ihre Strickjacke über die Schulter und stand auf.
    Während der Ober sich nochmals bedankte und Sheila dem Ausgang zustrebte, sah Bill, daß sich die beiden Männer auch erhoben. Mit ein paar Schritten holte der Reporter seine Frau ein und legte den rechten Arm um ihre Hüfte.
    Sheila lachte. »Wie in alten Zeiten.«
    »Venedig macht eben jung.«
    »Dann laß uns doch für immer hier wohnen bleiben«, erwiderte Sheila schlagfertig.
    »Und wann soll ich mich mal erholen?« fragte Bill und verscheuchte eine

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