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GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt wieder sein Gewehr in der Hand.
    »Mensch, John, war das ein Hammer!«
    »Wie in alten Tagen«, grinste der Geisterjäger. Doch dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Paß auf, Bill. Alarmiere du die Polizei. Die Männer sollen hier eine Großrazzia durchführen.«
    »Und du?« fragte Bill. »Ich kümmere mich um meinen Freund – den Mandarin. Schließlich ist er mir noch was schuldig.«
    Ohne eine weitere Erklärung abzugeben, rannte John Sinclair los.
    Draußen umfächerte die kühle Nachtluft sein erhitztes Gesicht. Es herrschte ein großes Durcheinander. Die meisten Zuschauer waren aus dem Zelt gestürmt und hetzten mit langen Schritten zu ihren auf den Parkplätzen abgestellten Wagen.
    John mußte sich mehr als einmal den Weg zum Wohnwagen des Mandarins freiboxen.
    Auf dem Gelände, wo die Wagen und Buden standen, brannten kaum Lichter. Die Mitglieder des Zirkus’ liefen ziellos hin und her. John Sinclair sah die abenteuerlichsten Gestalten. Ein Muskelprotz wollte ihn aufhalten, doch der Geisterjäger bahnte sich mit zwei knallharten Schlägen einen Weg.
    Er hatte sich die Richtung, die er laufen mußte, eingeprägt, und dann sah er auch schon die Umrisse des Wagens vor sich auftauchen.
    Aber gleichzeitig flammten zwei Scheinwerfer auf.
    Die Lichtstrahlen trafen den Geisterjäger voll. Geblendet schloß er die Augen, während sein Gehirn Gefahr signalisierte.
    Schon heulte ein Motor, knirschten Reifen über Asche und Schotter, und dann jagte der Wagen haargenau auf John Sinclair zu…
    Dem Oberinspektor blieb nicht einmal eine Sekunde, um sein Leben zu retten.
    Der Wagen raste wie ein gefräßiges Raubtier heran, mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern, deren Lichtlanzen John Sinclair und die hinter ihm stehenden Wohnwagen mit einer gleißenden Helligkeit übergossen.
    John reagierte im allerletzten Augenblick.
    Er schnellte sich vom Boden ab, flog wie ein Panther durch die Luft, vernahm noch im Unterbewußtsein das überdrehte Heulen des Motors, spürte einen Windzug, als der Wagen hautnah an ihm vorbeizischte, und knallte dann gegen eine Kiste, die unter seinem Gewicht krachend zersplitterte.
    John hatte eine perfekte Bruchlandung hingelegt – aber er hatte auch sein Leben gerettet.
    John hatte instinktiv seinen Kopf geschützt. Ein Holzsplitter nur hatte eine fingerlange blutige Furche über seinen linken Handrücken gezogen. Sonst war aber alles okay.
    So schnell es ging rappelte sich der Geisterjäger hoch, trat kleinere Bretter und Holzstücke zur Seite, vernahm die Schreie der aufgeschreckten Zirkusmitglieder und hörte im gleichen Augenblick ein mörderisches Krachen.
    John zog unwillkürlich seinen Kopf in den Nacken, dann flog sein Blick herum.
    Der schwere Wagen hatte es nicht ganz geschafft. Er war in eine Kurve hineingeschleudert, hatte sich gedreht und war mit dem Heck gegen eine Zugmaschine geprallt.
    John rannte los. Der Wagen stand auf der Stelle. Gequält jaulte der Motor auf. Die Hinterräder drehten durch. Steine und Dreckbrocken wurden hochgeschleudert.
    Einige Menschen liefen wild gestikulierend auf den Wagen zu. Die Leute waren über die rücksichtslose Fahrweise erbost. Sie ahnten allerdings nicht, daß der Mandarin hinter dem Lenkrad saß.
    Aber auch John Sinclair hatte es fast geschafft. Und dann gab es ein nervenzerfetzendes kreischendes Geräusch, das dem Geisterjäger durch Mark und Bein ging.
    Der Wagen – John konnte jetzt erst erkennen, daß es ein Mercedes war – löste sich langsam von der schweren Zugmaschine. Blech schrammte über Blech. Die rechte Heckleuchte des Mercedes ging splitternd zu Bruch.
    Der Wagen nahm Fahrt auf, wurde hart herumgerissen, um auf den breiteren Weg einzubiegen, der am Eingang vorbei zu den Parkplätzen führte.
    John Sinclair hätte sich vor Wut die Zunge abbeißen können. Er schaffte es nicht mehr. Die Distanz zu dem dunklen Fluchtfahrzeug war noch zu groß.
    Sollte ihm denn der verdammte Mandarin im letzten Augenblick noch entwischen? Höchstens zwanzig lächerliche Yard betrug der Zwischenraum, als John endgültig aufgeben mußte.
    Doch da geschah es. Drei, vier Schüsse peitschten durch die Nacht. Gelbrotes Mündungsfeuer zuckte auf.
    John Sinclair blieb wie angewurzelt stehen. Er riß den Kopf herum, starrte dorthin, wo die Schüsse aufgeklungen waren.
    Bill Conolly stand schräg hinter ihm. Er sah aus, als befände er sich auf dem Exerzierplatz. Er hatte das Gewehr an die Schulter gelegt und zielte über Kimme und Korn.
    Wieder

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