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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sorgen, daß alles glattgeht. Du verstehst, Kubak!«
    Der Halbirre nickte.
    John Sinclair hatte die Taktik des Oberaufsehers längst durchschaut.
    Er wollte Kubak gegen ihn aufhetzen, provozieren, so daß John endlich mundtot gemacht wurde. Ein verdammt hinterhältiger Plan.
    McGivern sah wieder den Geister-Jäger an. »Sie sehen, Sinclair, so einfach ist das nicht. Und da Sie bis jetzt ziemlich faul gewesen sind, werden Sie die Mittagspause durcharbeiten.«
    »Ja, Sir.«
    McGivern wandte sich ab. Im Gehen meinte er: »Ich werde bald wieder vorbeikommen und nachsehen, Sinclair.«
    John gab keine Antwort. Er sah Kubak an, der wieder an seinen Platz gegangen war und die Schaufel aufhob. Drohend schwang er die freie Faust. »Wenn du mich hier reinlegen willst, mach ich dich kalt.«
    John Sinclair preßte die Lippen zusammen »Das war eine Morddrohung Kubak, ist dir das klar?«
    »Sicher.«
    John hakte die Daumen in sein Gürtelschloß und ging gemächlich auf Kubak zu. Dann sagte er: »Okay, mein Junge, ich mochte jetzt ein für allemal etwas richtigstellen. Du kannst meinetwegen hier arbeiten wie ein Wilder, aber ich lasse mich nicht in dein Schema pressen. Ich tue, was ich für richtig halte. Geht das in deinen Schädel rein?«
    Kubak überlegte einen Augenblick, bis er die Worte verdaut hatte.
    Doch dann brüllte er plötzlich los. »Wenn du Ärger haben willst, dann sag es. Den tragen wir sofort aus. Hier auf der Stelle!«
    John hob beide Hände und drehte die Handflächen nach außen. »Keinen Streit, Kubak. Ich wollte dir nur etwas gesagt haben.«
    »Aber das war zuviel, du Hund!« brüllte Kubak. Plötzlich riß er die Arme hoch, schwang die Schaufel über den Kopf und wollte sie John gegen den Schädel schmettern. Es war ein blitzschneller Angriff, und John konnte nur mit Muhe ausweichen. Er hatte aber Pech, glitt auf dem nassen Boden aus, verlor das Gleichgewicht und rutschte den Abhang hinunter und in das halb trockengelegte Sumpfgebiet. Die anderen in der Nähe arbeitenden Gefangenen hatten ihre Schaufeln sinken lassen. Gespannt beobachteten sie, wie Kubak hinter John Sinclair hersprang.
    Er schwang die Schaufel wie ein Samurai-Kämpfer sein Schwert. Er war jetzt in der richtigen Verfassung, um seinem Gegner den Schädel einzuschlagen…
    ***
    Die Gestalt im Boot war in den wabernden Nebelschleiern kaum zu erkennen. Selbst das plätschernde Geräusch, das entstand, wenn die Ruderstange ins Wasser tauchte, wurde verschluckt.
    Der Meister war wieder unterwegs!
    Er fuhr, um Ersatz für sein drittes Opfer zu holen Er kannte die Vorgange im Zuchthaus ganz genau, wußte, wann die Gefangenen frühstückten und wann sie zur Arbeit abmarschierten.
    Er hatte gegen zehn Uhr morgens sein Haus verlassen, war zu dem versteckt hegenden Landungssteg gelaufen und in sein Boot gestiegen.
    Jetzt ruderte die unheimliche Gestalt wie ein dunkler Schemen durch die grauweißen Nebelschleier.
    Der Sumpf lebte!
    Überall gluckste und schmatzte es Wasservögel flogen kreischend aus einer Schilfinsel, als sich das Boot näherte. Nahezu lautlos zerschnitt der Bug das Wasser. Auf der Oberfläche schwammen Algen, Seerosen – zum Teil schon verblüht – kleine Zweige, Äste und Blätter. Ab und zu tauchte das geöffnete Maul eines Frosches auf, um nach einem Insekt zu schnappen.
    Monoton rauschte der Regen vom Himmel. Der Meister hatte den größten Teil des Bootes mit einer Plane abgedeckt. Er wollte nicht, daß ihm das Wasser nachher bis zu den Knien ging.
    Geduldig ruderte der Unheimliche in Richtung des Gefangenenlagers.
    Er näherte sich von Westen her, also von der Sumpfseite, die von den Aufpassern nicht beobachtet wurde.
    Der Meister kannte das Moor wie seine eigene Westentasche. Er kannte versteckt liegende, trockene Pfade, die ihn sicher durch die Sumpflandschaft führten. Er wußte auch von den erhöht liegenden Inseln, auf denen man sich monatelang verbergen konnte, ohne entdeckt zu werden. Ja, der Meister hatte den Sumpf gründlich erforscht und dieses Gebiet zu seinem Jagdrevier gemacht.
    Der Nebel wurde dichter. Alles verschwamm in einer grauweißen Suppe, und auch der Meister mußte achtgeben, daß er sich nicht verfuhr.
    Doch dann hatte er sein Ziel vor sich liegen. Stimmen drangen an seine Ohren.
    Kommandostimmen!
    Das Arbeitslager der Gefangenen.
    Der Meister zog die Ruderstange aus dem Wasser und ließ das Boot ein Stück treiben. Er hatte sich jetzt geduckt, und seine Augen versuchten angestrengt, die vor ihnen

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