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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen konnte.
    Einer der Wächter schloß die Tür zu einem Bretterschuppen auf. Hier waren die Schaufeln gelagert, das einzige Werkzeug der Gefangenen.
    Der Reihe nach mußten die Männer antreten. Jeder bekam seine Schaufel ausgehändigt. Titus McGivern persönlich überwachte die Prozedur. Gelassen rauchte er seine Zigarette. Als John seine Schaufel in Empfang nahm, blies McGivern ihm – absichtlich oder unabsichtlich – den Rauch ins Gesicht.
    John – ebenfalls Raucher – verbiß sich eine Reaktion. Mit unbeteiligtem Gesicht nahm er sein Werkzeug in Empfang.
    Kubak wartete schon auf ihn. Nebeneinander gingen die Männer ihrem Arbeitsplatz entgegen.
    »Gefällt dir wohl nicht, der Job, was?« fragte Kubak.
    John hob die Schultern »Es gibt schlimmeres.«
    »Was denn, zum Beispiel?«
    »Nichts zu tun!«
    »He?« Kubak glotzte ungläubig. »Das verstehe ich nicht.«
    »Ist auch nicht weiter schlimm.«
    Die einzelnen Gruppen der Gefangenen waren räumlich ziemlich voneinander getrennt. Jedes Paar arbeitete an einer bestimmten Stelle.
    John Sinclair und Kubak kamen an ihrem »Arbeitsplatz« an. Ein Brett verband die Höhe zwischen dem Sumpf und der schon bearbeiteten Fläche Kubak ging vor. Wie ein Seiltänzer balancierte der schwere Kerl über das Brett. John folgte ihm und schaffte es auch. An Kubaks enttäuschtem Gesicht erkannte er, daß sich der Kerl gewünscht hatte, John würde ausrutschen.
    »Und wie geht es weiter?« fragte der Oberinspektor. Wie ein Arbeiterdenkmal stützte er sich auf seine Schaufel.
    Kubal zog die Nase hoch und wischte sich mit dem Jackenärmel über das nasse Gesicht »Wir müssen hier weiter abstechen. Ballen für Ballen. Nach der Mittagspause werden wir dann die Ballen zum Fließband tragen.«
    John nickte. »Schon verstanden. Und wie groß sind die einzelnen Ballen?«
    Kubak breitete die Arme aus, und John bekam leichtes Magendrücken.
    Nasse Erde war schwer, und wenn sie die schleppen mußten, dann gute Nacht.
    »Noch nicht angefangen?« hörte der Geister-Jäger plötzlich McGiverns Stimme.
    John drehte den Kopf »Kubak hat mir erst die Sache erklärt, Sir.«
    »Sie scheinen ja sehr schwer von Begriff zu sein, Sinclair. Anscheinend habe ich Sie falsch eingeschätzt.«
    »Ja, Sir. Irren ist menschlich.«
    »Noch einmal solch eine Antwort, und ich lasse Ihnen das Mittagessen sperren.« McGivern warf John noch einen wütenden Blick zu und verschwand, um die anderen Gefangenen zu kontrollieren.
    Kubak hatte bereits mit der Arbeit begonnen. Mit gezieltem Schwung stieß er das Blatt der Schaufel in den schweren, feuchten Boden. Dann knickte er leicht in den Knien ein, lockerte das Erdreich und zog die Schaufel wieder hervor. Danach begann die gleiche Prozedur von neuem, bis er ein quadratisches Stück ausgestochen hatte.
    John hatte längst kapiert, wie die Sache lief und machte es Kubak nach. Nur wurden seine Quadrate kleiner. Er hatte keine Lust, sich hinterher einen Bruch zu heben.
    Als John fünf Quadrate ausgestochen hatte, arbeitete Kubak schon am neunten. Jetzt lief nicht nur der Regen über sein Gesicht, sondern auch der Schweiß.
    Auch John schwitzte. Seine Kleidung dampfte.
    Der Oberinspektor war diese Arbeit nicht gewohnt, und es war für ihn eine mörderische Schinderei. Schon jetzt verfluchte er sich und Superintendent Powell, der ihm diesen Job eingebrockt hatte.
    Dann kam Titus McGivern auf einem seiner Patrouillengänge vorbei.
    Er besah sich Johns Werk, schaute auch nach, was Kubak geleistet hatte und bekam plötzlich ein puterrotes Gesicht.
    »Sie sind verdammt lahmarschig, Sinclair!« brüllte er. »Wollen Sie hier den ganzen Betrieb aufhalten?«
    John hatte die Schaufel sinken lassen. »Ich habe getan, was ich konnte, Sir.« Mit der linken Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
    McGivern begann zu lachen »Getan, was ich konnte. Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Nehmen Sie sich ein Beispiel an Kubak. So soll die Akkordration aussehen. He, Kubak, komm mal her.«
    Kubak ließ seine Schaufel fallen. Schweratmend blieb er vor McGivern stehen.
    »Sieh dir das an, Kubak.« Der Oberaufseher zeigte auf die von John ausgestochenen Quadrate.
    Kubak stierte zu Boden, stieß dann ein Grunzen aus und hob den Kopf.
    McGivern grinste hinterhältig. Dann fragte er: »Glaubst du, daß ihr den Akkord schaffen werdet?«
    »Nein, Sir, so nicht.«
    McGivern grinste. »Das habe ich auch gesehen. Und da ich nicht immer bei euch bleiben kann, ist es deine Aufgabe, dafür zu

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