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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Können gewesen.
    Titus McGivern zog Johns Kopf an den Haaren hoch. »Okay, Sinclair, ich habe den Kampf gesehen. Sie haben gewonnen, zum zweitenmal. Aber sie haben diese Schlägerei auch provoziert, und das wird Sie teuer zu stehen kommen.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht«, erwiderte John.
    McGivern sah aus, als wollte er John jeden Augenblick die Faust ins Gesicht schlagen, er beherrschte sich noch im letzten Moment, ließ Johns Haare los und trat zwei Schritte zurück.
    »Es bleibt dabei, Sinclair, was ich Ihnen vorhin schon gesagt habe. Kein Essen, und Kubaks Arbeit werden Sie mitmachen, soweit es geht. Ich habe ja jetzt gesehen, wie stark Sie sind. Sie schaffen bestimmt mehr als Kubak. Über die Strafe reden wir heute abend, nachdem ich mit dem Direktor gesprochen habe. Ich werde ihm von dem Vorfall Bericht erstatten. Was dann mit Ihnen geschieht, liegt in seiner Hand.« McGivern blickte auf seine Uhr. Dann wandte er sich an einen seiner Aufseher. »Die anderen Gefangenen können Pause machen. Sie, Sinclair, arbeiten weiter. Ich werde Ihnen einen Aufpasser zuteilen, der genau auf Sie achtgibt. Joe, übernimm du das.«
    John Sinclair kannte den Mann. Er hatte ihn bei der Essensausgabe gesehen, und Joe hatte ihn auch mit zum Direktor begleitet. Er war ein untersetzter Typ mit buschigem Schnäuzer und grünen Augen. Die beiden Männer ließen John Sinclair los. Der Oberinspektor rieb sich die malträtierten Handgelenke.
    »Los, Sinclair, kommen Sie mit an Ihren Platz. Wir werden jetzt mal einen Zahn zulegen.«
    Joe schien ein genauso scharfer Hund zu sein wie sein Vorgesetzter Titus McGivern. Und nur auf diese Tour konnte man sich in Dartmoor eine Beförderung erhoffen.
    Die anderen Gefangenen hatten sich gesammelt. Es wurde durchgezählt, und dann ging es im Gänsemarsch zum Eßplatz. Er mußte irgendwo am Beginn des Fließbandes liegen. Jedenfalls vermutete John das.
    Er jedoch wurde inzwischen wieder an seinen »Arbeitsplatz« gescheucht. Der Wärter blieb immer dicht neben ihm und sprach kein einziges Wort.
    Noch immer regnete es Bindfäden. John fror und schwitzte gleichzeitig. Beste Voraussetzungen für eine Lungenentzündung.
    Der Oberinspektor nahm seine Schaufel.
    »Bis die Pause vorbei ist, stechen Sie weiter Torf, Sinclair. Anschließend können Sie dann die Ballen zum Fließband tragen.«
    John hob die Schultern und ging an die Arbeit. Er wollte nicht unnötigen Terror machen. Während er das Schaufelblatt in den Boden rammte, warf er einen Blick zu dem immer noch bewußtlosen Kubak hinüber.
    McGivern hatte vier Gefangene zurückgeschickt, die Kubak aufhoben und wegtrugen.
    Der Wärter achtete peinlich genau darauf, daß die Quadrate groß genug waren, die John ausstach. Mit Grauen dachte der Oberinspektor daran, daß er die nasse Erde noch ausheben mußte, um sie dann wegzutragen. Denn wie es aussah, gab es keine Möglichkeit, daran vorbeizukommen. Dem Wärter wurde es wohl zu langweilig. Er kramte unter seinem Regenumhang herum und holte eine Zigarre und Zündhölzer hervor.
    Zwei Streichhölzer brachen ihm ab, bevor es ihm gelang, die Zigarre zu entzünden. Mit der hohlen Hand schützte er die Glut gegen den Regen.
    Beinahe von selbst kam John der Gedanke an Flucht. Ein regulärer Gefangener hätte es leicht gehabt, den Wärter zu überwältigen, aber dann stellte sich die Frage, wohin laufen?
    Der Weg nach vorn war versperrt, dort lief man unter Garantie den anderen Aufpassern in die Finger. Und nach hinten in den Sumpf?
    John mußte selbst über diese Möglichkeit lächeln.
    Nein, der Sumpf war eine gnadenlose Hölle. Wer sich hier nicht auskannte, den zog das Moor unabänderlich in den Tod.
    John und der Wärter schienen die einzigen Menschen auf der Welt zu sein. Es war still, bis auf die ewigen Geräusche des Moors.
    »Beeilen Sie sich mal«, sagte der Aufpasser plötzlich »Die Pause ist bald um, und Sie haben Ihr Soll noch nicht erfüllt.«
    »Ich tue, was ich kann«, erwiderte John »He, werden Sie nur nicht frech, Sie. Ich werde eine Meldung bei Mister McGi…«
    Der Wärter sprach nicht mehr weiter. Seine Gestalt verkrampfte sich plötzlich, die Zigarre fiel ihm aus den Fingern, und dann kippte der Mann ganz langsam nach vorn.
    Klatschend fiel er aufs Gesicht.
    John war aus seiner gebückten Haltung hochgeschnellt. Erst jetzt sah er das Messer, das im Rücken es Mannes steckte. Die Klinge war bis zum Heft eingedrungen, nur noch der Schaft ragte hervor.
    John Sinclair spurte ein

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