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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leitung war tot, abgeklemmt.
    Der Geisterjäger schmetterte den Hörer zurück. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Seine Sachen klebten ihm am Körper.
    Suko war inzwischen darangegangen die Wände abzuklopfen. Er suchte nach irgendeiner schwachen Stelle, nach einer versteckten Tür zum Beispiel. Er fand nichts.
    »Ich schätze, Sir, wir müssen uns etwas einfallen lassen«, sagte er und blickte John Sinclair an.
    Der Geisterjäger nickte. Er wollte noch etwas sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.
    Plötzlich verlöschte das Licht.
    John Sinclair und Suko standen in völliger Dunkelheit. »Jetzt geht es rund«, sagte John leise.
    ***
    »Das gibt es doch nicht!« Captain Helder donnerte seine geballte Faust auf die Schreibtischplatte. Kugelschreiber, Bleistifte, ein Radiergummi und sogar das Telefon begannen zu hüpfen. Wie ein wütender Stier in der Arena, so starrte der Captain den Telefonapparat an. Er riß den Hörer von der Gabel. Das Freizeichen ertönte. Der Apparat war okay.
    »Lieutenant Bedell!« Helder war zornrot im Gesicht und brüllte den Namen seines direkten Stellvertreters.
    Bedell war zwei Sekunden später im Büro. Er war ein noch junger Mann mit blonden, etwas welligen Haaren. Er machte einen harmlosen Eindruck, doch hinter dieser Fassade verbarg sich ein blendender Polizist.
    »Sir?« fragte Bedell.
    »Lieutenant!« Helder zog das Wort in die Länge. Es hörte sich an wie das gereizte Knurren eines Löwen. »Können Sie mir erklären, weshalb sich auf Revier Ia niemand meldet?«
    »Keine Ahnung, Sir!«
    »Dann stellen Sie den Grund fest, zum Teufel. Ich habe versucht, dort anzurufen – keine Verbindung. Auch über Funk hat es nicht geklappt. Etwas läuft da schief, Bedell.« Der Captain räusperte sich. »Na, denen werde ich Beine machen. Es ist eine bodenlose Schlamperei…«
    »Vielleicht ist etwas passiert, Sir.«
    Helder blickte den Lieutenant an. Seine Augen wurden groß.
    »Was soll denn passiert sein?«
    »Das werde ich eben feststellen«, sagte der Lieutenant. Er grüßte zackig und verließ das Büro seines Vorgesetzten. Das Revier, dem Helder vorstand, war das größte in Soho.
    Zweihundert Beamte lösten sich in drei Schichten rund um die Uhr ab. Der Betrieb war hektisch, ob Tag oder Nacht.
    Da ein akuter Notfall vorlag, nahm der Lieutenant zwei Beamte mit. Sie fuhren mit einem Streifenwagen.
    Die Fahrt von der Brodwick Street zum Soho Square dauerte etwas mehr als zwanzig Minuten. Der Verkehr ballte sich mal wieder in diesem Stadtteil, und trotz eingeschalteter Sirene hatte es der Wagen schwer, durchzukommen.
    Vor dem kleinen Revier stoppte der Fahrer den Streifenwagen auf dem für Polizeifahrzeuge reservierten Parkstreifen.
    Lieutenant Bedell sprang aus dem Wagen. »Ich gehe allein«, sagte er, als er sah, daß ihm einer der Corporals folgen wollte. Bedell sah nichts Ungewöhnliches. Die Tür war geschlossen. Das Metallschild mit dem Wort POLICE glänzte in der Abendsonne. Fußgänger bevölkerten den Gehsteig vor dem Revier.
    Lieutenant Bedell drückte die Doppeltür auf und stand nach zwei Schritten schon in dem großen Raum.
    Als ersten sah er Sergeant Crosswind. Der Beamte saß auf einem der Schreibtische und reinigte seine Dienstwaffe. Er zog soeben den Schlitten der Pistole zurück.
    Lieutenant Bedell kniff die Augen zusammen.
    »Sergeant!« schnarrte er.
    Erst jetzt nahm Crosswind von dem Lieutenant Notiz. Er grinste.
    »Ich verlange eine Erklärung von Ihnen«, sagte Bedell. »Was ist mit Ihrer Telefonleitung los?«
    Crosswind hob die Schultern und behielt sein Grinsen bei.
    »Wir haben sie durchgeschnitten.«
    »Was haben Sie?« Bedells Stimme klang ungläubig.
    »Gekappt, zum Teufel!« Crosswind drehte sich auf seinem Schreibtisch, und plötzlich zeigte die Mündung der Pistole auf Bedells Brust.
    Der Lieutenant preßte die Lippen zusammen. Er sah in die funkelnden Augen des Sergeants und wußte mit einemmal, daß dieser Mann ihn töten wollte.
    Im selben Augenblick öffnete sich die Tür. Zwei Corporals betraten den Raum, unter ihnen befand sich auch Hang Tau. Er sah den Lieutenant, begriff plötzlich, daß ihr Plan schon aufgeflogen war, und riß das Hemd vor der Brust auseinander.
    Die Drachenfratze starrte den jungen Lieutenant an.
    »Töte, Drache!« gellte Hang Taus Stimme.
    Bedell überwand seine Lähmung. Im Bruchteil einer Sekunde mußte er sich entscheiden.
    Er sah die Fratze – und sah die Pistolenmündung.
    Bedell

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