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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blies den Rauch gegen die Decke.
    »Man wird Ihnen ja schon gesagt haben, daß der sehr verehrte Mr. Li Wang leider nicht anwesend ist. Und so müssen Sie mit mir vorliebnehmen. Aber seien Sie versichert, ich werde Ihnen, wo ich kann, entgegenkommen.«
    »Das ist gut«, sagte John. »Dann können sie mir sicherlich etwas über den Schwarzen Drachen erzählen.«
    »Entschuldigen Sie, Mr. Sinclair, ich verstehe Sie nicht ganz.«
    Jay Lees Stimme klang überrascht, sein Lächeln wirkte plötzlich unwissend, und seine Augen hatten einen ungläubigen Ausdruck angenommen.
    »Sie haben also von der Existenz des Schwarzen Drachen noch nie etwas gehört«, stellte John fest.
    »Nein, ich sagte es Ihnen doch schon. Was soll das sein? Wenn Sie so gut wären und mich aufklären würden…«
    John wurde das höfliche Theater langsam zu viel. »Verdammt noch mal, Mr. Lee. Sie wissen genau, wovon ich rede. Dieser Schwarze Drache ist ein Geheimbund, der Verbindung zu finsteren Mächten hat, und er hat sich hier im Chinesenviertel eingenistet. Ich habe vor wenigen Stunden die Leiche eines geköpften jungen Mädchens gesehen, und zum Teufel, mir ist wahrlich nicht nach Spaßen zumute. Die Spur der Mörder führt hierher, in diese Wäscherei. Und wenn Sie, Mr. Lee, absolut nichts mit dem Drachen zu tun haben, dann beweisen Sie es.«
    Lees Lächeln war eingefroren. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Ein verschlagener Ausdruck war in seine Augen getreten. Steif sagte der Mann: »Ich möchte Sie bitten, zu gehen.«
    Beharrlich schüttelte John den Kopf. »Nein, Mister. Ich werde nicht eher von hier fortgehen, bis Sie mir bewiesen haben, daß Sie tatsächlich nichts mit dem Drachen zu tun haben. Und jetzt ziehen Sie Ihr Hemd aus.«
    Jay Lee sprang auf. »Ich denke gar nicht daran!«
    John Sinclair atmete tief durch. Sicher, er war Polizeibeamter, mußte sich an die Regeln des Gesetzes halten. Aber es gab auch Notfälle, wo der Zweck einfach die Mittel heiligte. Natürlich nur in begrenztem Maße.
    John stand ebenfalls auf. »Dann sehe ich leider keine andere Möglichkeit, als Sie festzunehmen, Mr. Lee«, sagte der Oberinspektor.
    »Und welche Gründe haben Sie?«
    »Es besteht der Verdacht auf Verdunkelungsgefahr. Kraft meiner Sondervollmacht bin ich berechtigt, einzugreifen, wenn das Wohl des Staates und der Menschen, die darin leben, gefährdet ist. Bitte, machen Sie keine Schwierigkeiten.«
    Jay Lee war bis an den Schreibtisch zurückgewichen. Haß loderte jetzt in seinen Augen. »Das werden Sie bereuen, Sinclair. Und zwar bald schon. Ich…«
    Jay Lee sprach nicht mehr weiter. Aus dem Stand hechtete er auf John Sinclair zu, die Hände zu Karatefäusten geballt.
    John versuchte auszuweichen, schaffte es aber nicht ganz. Er erhielt einen knallharten Hieb in die Seite und wurde gegen Suko geschleudert, der dadurch nicht in den Kampf eingreifen konnte.
    Jay Lee war schnell wie der Blitz. In der nächsten Sekunde hatte er die Tür erreicht, riß sie auf und knallte sie hinter sich ins Schloß.
    Suko hechtete auf die Klinke zu, riß sie nach unten.
    Zu!
    »Aufbrechen!« sagte John. Suko warf sich gegen die Tür.
    Sie gab um keinen Zoll nach. Das Holz war nur Verkleidung. Darunter befand sich eine Stahlplatte.
    Draußen auf dem Gang hörten sie Jay Lee schreien. Dann dröhnten Schritte auf.
    »Schickt Sie zur Hölle!« rief Jay Lee. »Sie dürfen nicht entkommen! Die Nacht des Drachen ist da!«
    »Verdammt!« fluchte John. Erst jetzt fiel ihm auf, daß der Raum kein Fenster hatte. »Wir sitzen in einer Rattenfalle.«
    Suko versuchte es noch einmal an der Tür.
    Doch sie hielt auch diesmal stand.
    John schob Suko zur Seite, kniete sich hin und nahm das Schieß in Augenschein.
    Es war ein Sicherheitsschloß. Keine Chance, es zu knacken.
    Wenigstens nicht ohne Hilfsmittel.
    »Mist!« John Sinclair schlug sich mit der flachen Hand auf den rechten Oberschenkel. »Jetzt sitzen wir drin, oder siehst du eine Möglichkeit, wie wir dieses verdammte Zimmer verlassen können, Suko?«
    »Im Moment nicht, Sir.«
    John Sinclair erinnerte sich an Jay Lees Worte. Die Nacht des Drachen ist da, hatte er geschrien. Das konnte nur bedeuten, daß sich der Geheimbund entschlossen hatte, zu einem großen Schlag auszuholen.
    Und es gab niemanden, der ihn stoppen konnte.
    Johns Blick fiel auf das Telefon. Der Apparat stand auf dem Schreibtisch.
    John war mit drei Schritten da, riß den Hörer von der Gabel und hielt ihn gegen sein rechtes Ohr.
    Nichts. Die

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