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GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen

Titel: GK0168 - Die Nacht des Schwarzen Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waschen.«
    »Hat Li Wang noch Verbindungen nach China?«
    »Bestimmt, die habe ich auch.« Li Tse Feng atmete schwer. »Ich habe Ihnen ja von der Geschichte des Schwarzen Drachen berichtet. Verdammt, John, wenn Li Wang wirklich der Schwarze Drache ist, dann gnade uns Gott. Der Mann hat einen ungeheuren Einfluß. Ihm gehorchen bald alle Einwohner des Chinesenviertels. Das kann zu einer Katastrophe führen, wenn wir ihn nicht stoppen.«
    »Noch ist es nicht soweit«, sagte John. »Aber wie sieht es mit Ihren Leuten aus? Hat der Schwarze Drache schon Verbindung mit Ihnen aufgenommen?«
    »Keine Ahnung, John. Möglich wäre es schon, und ich kann auch niemandem mehr trauen.«
    »Gut.« John räusperte sich. »Ich mache Ihnen folgenden Vorschlag, Li. Bleiben Sie die gesamte Nacht über in Ihrem Büro. Sollte ich irgendwelche Informationen brauchen, muß ich Sie erreichen können.«
    »Ich wäre sowieso dort geblieben«, erwiderte Li Tse Feng mit leiser Stimme. »Ich muß die Totenwache für meine Tochter halten.«
    John Sinclair atmete schwer aus. Suzy, sie hätte er fast schon vergessen. »Ist gut, Li, bis später dann.«
    Der Oberinspektor hängte ein.
    Als er aus dem Seitenfenster blickte, trugen zwei Männer soeben die Leiche des Chinesen in einer Zinkwanne aus dem Haus. Wie oft hatte John dies schon gesehen. Aber niemals würde er sich daran gewöhnen können.
    Er gab Suko ein Zeichen, in den Wagen zu steigen.
    Der hünenhafte Leibwächter ließ sich auf den Beifahrersitz sinken. Er wandte John das Gesicht zu. »Immer noch zu Li Wang?«
    »Ja. Du weißt, wo er sein Hauptquartier hat?«
    Suko nickte. »Fahren Sie, Sir. Ich werde Ihnen den Weg zeigen. Es ist eine richtige Waschfabrik.«
    John gab Gas. Langsam rollte der Bentley die schmale Straße hinunter. Die Rocker winkten John Sinclair zu, und er winkte zurück.
    »Fahren Sie links in die nächste Straße hinein«, sagte Suko.
    Die Straße erwies sich als noch schmaler. Auch hier trostlose Fassaden, blinde Fensterscheiben. Die Gesichter der Menschen verbissen, alt, hoffnungslos. Einmal wurde ein Stein nach dem Bentley geworfen. Es dröhnte, als er den hinteren linken Kotflügel traf.
    Zehn Minuten später wieder die ruhelose, geschäftige Londoner City mit ihrem unbeschreiblichen Verkehr, den alles überragenden Bussen und den Bobbies, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließen.
    Soho war nicht weit und damit auch das Chinesenviertel.
    Am Piccadilly Circus bog John in die Sherwood Street ein.
    Linker Hand lag der gewaltige Bau des Regent Palace Hotel. Eine Touristenherberge, die fast immer voll besetzt war.
    Nur Schrittweise konnte sich John durch den Verkehr wühlen, und als sie endlich Li Wangs Großwäscherei erreicht hatten, griffen schon die Schatten der Dämmerung nach der Riesenstadt an der Themse.
    Die Wäscherei lag in einem Wohngebiet. Die vordere Hausfassade wurde von zwei riesigen Scheiben eingenommen, durch die man in den Laden blicken konnte. Elektrische Waschmaschinen drehten sich. Chinesen in grauweißen Kitteln eilten geschäftig hin und her. Aus einer Hofeinfahrt fuhr ein Lieferwagen mit Li Wangs Namenszug auf den hinteren Türen. »Eigentlich ist ja schon Feierabend«, sagte John, als er nach einem Parkplatz Ausschau hielt.
    Suko hob die Schultern. »Es wird bis zweiundzwanzig Uhr gearbeitet. In zwei Schichten. Li Wang hat sehr viel zu tun.« Sie mußten sich hier im Zentrum des Chinesenviertels befinden, denn John sah keinen einzigen Weißen. Nicht auf der Straße und erst recht nicht in der Wäscherei.
    Einen Parkplatz fand John auch. Der Wäscherei gegenüber.
    Als er den Wagen verließ, hatte er das Gefühl, in einer fremden Welt zu sein. Überall chinesische Schriftzeichen. An den Häuserwänden, an den Geschäften und an den Schaufensterscheiben.
    John Sinclair und Suko wurden argwöhnisch beobachtet, als sie auf die Wäscherei zugingen.
    Eine Schwingtür führte ins Innere.
    Augenblicklich strömte den Männern der unverkennbare Wäschegeruch entgegen.
    Die Luftfeuchtigkeit war hoch in dem großen Raum, und der Geisterjäger begann zu schwitzen.
    Quer durch den Raum zog sich ein Holztresen. Er konnte nur an einer Stelle hochgeklappt werden. Hinter dem Tresen standen die Waschmaschinen mit ihren rotierenden Trommeln.
    John machte einem Chinesen Platz, der freundlich lächelte und dabei ein riesiges Wäschepaket trug, das ihn fast überragte.
    John stellte sich an den Tresen. Suko blieb zwei Schritte hinter ihm stehen.
    Der Raum

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