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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie dann überwältigen.
    »Sie müssen den Abraxas aber erst beschwören«, sagte John, »und das kostet Zeit.«
    »Nein, Bulle, das brauche ich nicht. Einmal habe ich ihn beschwören müssen, um die Kräfte der Schwarzen Magie freizumachen. Da wurde der Abraxas ein Stück von mir, er ging mit mir eine Symbiose ein. Er leitet meine Gedanken. Wenn ich der Puppe einen Befehl gebe, wird ihr totes leeres Hirn mit den Befehlen des Abraxas aufgeladen. Sie denkt nur noch in eine Richtung.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte John.
    »Wieso?«
    »Nun, die Puppe bewegt sich doch. Sie nimmt das Gesicht der Toten an und nicht das des Abraxas.«
    »Ja, Bulle, es ist ziemlich schwierig, das zu begreifen. Aber wenn ein Opfer stirbt, so wird ihre Seele herausgelöst aus dem Körper. Sie ist jedoch nicht erlöst, sondern irrt in den Regionen des Grauens umher. Sie erleidet unsagbare Qualen, die sich auf dem Gesicht der lebenden Puppen widerspiegeln. Sie weint blutige Tränen und hofft auf eine Rettung, die nie kommen wird. Der Abraxas, das Opfer und ich – wir bilden ein magisches Dreieck, das nur dann zerstört werden kann, wenn einer von uns stirbt. Das ist die Erklärung!«
    »Wenn der Abraxas also zerstört ist, werden auch Sie sterben?« fragte John.
    »Das weiß ich nicht. Und es wird auch niemand dazu kommen, es auszuprobieren. Auch Sie nicht, John Sinclair. Der berühmte Geisterjäger ist am Ende seines Weges angelangt.«
    John hatte während der letzten Minuten vergeblich auf einen Fehler der Frau gelauert. Sie war eiskalt bis ins Mark, hatte den Oberinspektor keinen Augenblick aus den Augen gelassen. Rick Torkano war dem Dialog mit angstgeweiteten Augen gefolgt. Er lehnte noch immer mit erhobenen Händen an der Wand. Sein Blick zuckte hin und her, und plötzlich hielt er es nicht mehr aus. »Tun Sie doch was, Sinclair!« schrie er. »Verdammt, schießen Sie! Ich…«
    Da drückte John ab.
    Der Schuß peitschte durch den Zuschauerraum. Die Kugel fauchte aus dem Lauf, traf die Waffe der Frau und prellte sie ihr aus der Hand. Zwei Herzschläge lang starrte die Torkano auf ihre leere Rechte. Dann fuhr sie mit einem Schrei herum und rannte den Gang hinunter auf die Bühne zu.
    »Bringt ihn um!« kreischte sie mit sich überschlagender Stimme. »Werft ihn runter…!«
    ***
    Bill Conolly stand noch immer auf der Todesbrücke. Er hatte Stimmen vernommen und auch die von John Sinclair erkannt, hatte aber nicht verstehen können, was gesprochen wurde.
    Eine fieberhafte Spannung hielt ihn gepackt. Wenn John es schaffte, die Frau zu überwältigen, war er noch längst nicht gerettet. Die Puppen würden keinen Moment zögern, ihn in die Tiefe zu stoßen. Noch immer fühlte er die Klammern der kalten marmornen Hände um seine Oberarme. Wann würde sie loslassen und ihn mit einem Ruck in die Tiefe stoßen? Bill war in Schweiß gebadet. Wenn er in die Tiefe sah, verschwamm die Bühne mit den Puppen vor seinen Augen. War das schon die Todesangst?
    Bills Atem ging flach und schnell. Seine Haltung war verkrampft, er zitterte, machte sich die bittersten Vorwürfe, daß er einen Alleingang unternommen hatte.
    Da peitschte ein Schuß.
    Wie elektrisiert zuckte Bill Conolly zusammen. Der Druck um seine Arme lockerte sich.
    Und dann die Stimme der Torkano: »Bringt ihn um! Werft ihn runter!«
    Die Puppen folgten dem Befehl. Bill stemmte sich gegen den Boden, fand jedoch keinen Halt und bekam dann einen mörderischen Rammstoß in den Rücken.
    Der Reporter flog auf die Kante der Brücke zu. Einen Moment lang drehte sich alles vor seinen Augen. Er hatte das Gefühl, sein Herz wurde stehenbleiben.
    Instinktiv duckte er seinen Körper zusammen, und dann sah er plötzlich wieder das Seil vor seinen Augen auftauchen.
    Ein verzweifelter Schrei drang aus Bills Mund, als er sich an der Kante der Brücke noch einmal abstieß und seinem Körper einen Schwung nach links gab.
    Rasend schnell flog das Seil auf ihn zu.
    Bills Hände klammerten sich darum. Es rutschte ihm ein Stück durch die Handflächen, doch dann hatte er es fest im Griff.
    Bill Conolly pendelte, wurde nach vorn geschleudert, er betete, daß der Flaschenzug ein Gegengewicht haben möge – und dann begann die rasende Fahrt nach unten.
    Durch die Bewegung des Fluges schwang Bill Conolly über die Bühne. Bilder huschten an seinen Augen vorbei.
    Er sah die Torkano, und er sah auch John Sinclair, dann stieß er mit den Füßen gegen eine der Puppen.
    Krachend fiel sie um.
    Bill ließ das Seil

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