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GK0180 - Der schwarze Würger

GK0180 - Der schwarze Würger

Titel: GK0180 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleichen Sekunde von neuem zu entstehen. Perry Clifton raffte allen Mut zusammen und quälte sich ein schmales Grinsen ab.
    »Okay, Freund«, sagte er. »Du hast deinen Spaß gehabt und mich in Schrecken versetzt. Jetzt aber bin ich dran. Zieh endlich deine alberne Verkleidung aus.«
    Die Gestalt rührte sich nicht. Nur die behandschuhten Hände öffneten und schlossen sich. Jedesmal, wenn Perry den roten Stoff sah, wurde er an Blut erinnert.
    Er schüttelte diesen Gedanken ab und wollte kurzerhand auf die Gestalt zugehen.
    Der Playboy kam genau zwei Schritte weit, als ihn ein scharfer Ruf stoppte.
    »Halt!« dröhnte ihm die Stimme entgegen. Sie war so befehlend, daß Clifton gehorchte.
    »Dies hier ist kein Mummenschanz«, sagte der Unheimliche. »Du hast die Worte auf dem Zettel gelesen?«
    Clifton nickte stumm.
    »Dann weißt du auch, was dir bevorsteht, Perry Clifton.« Clifton rang nach Luft. Sein Herz schlug plötzlich wesentlich schneller.
    »Du – Sie wollen mich also wirklich umbringen?« fragte er mit rauh klingender Stimme.
    »So stand es auf dem Zettel.«
    Perry wischte sich über die schweißnasse Stirn, während er fieberhaft nach einem Ausweg sann. Die Tür konnte er schlecht erreichen. Sie war erstens zu weit entfernt und wurde zweitens von dem schwarzgekleideten Kerl gut abgedeckt. Blieb nur noch die Klingel an der Wand. Durch einen Knopfdruck konnte man den zuständigen Etagenkellner holen. Und wie Clifton wußte, war das Personal in dieser Luxusherberge ziemlich fix.
    Als er diesen Entschluß gefaßt hatte, fühlte er sich wieder sicherer. »Okay, Mann«, sagte er und trat einen Schritt auf die Wand zu. »Wenn du mich unbedingt umbringen willst, dann…« Clifton sprach den Satz nicht mehr zu Ende, sondern handelte sofort. Aus dem Stand warf er sich vor, geradewegs auf die Wand zu. Die Distanz von ihm zum Rufknopf war wesentlich kürzer als die des Eindringlings zu Perry Clifton.
    Aber dann kam doch alles ganz anders.
    Dort, wo die Gestalt eben noch gestanden hatte, war sie plötzlich nicht mehr. Von einem Atemzug zum anderen hatte sie sich aufgelöst und materialisierte dicht neben Perry Clifton. Nur ein silbriges Flimmern war dort zurückgeblieben, wo sie sich vorher noch aufgehalten hatte. Perry Clifton bekam den Vorgang gar nicht richtig mit. Bevor er die Hand noch auf den Rufknopf pressen konnte, packte der Unheimliche zu.
    Wie die Backen eines eisernen Schraubstocks, so umklammerten die Finger Perry Cliftons Gelenk. Ein harter, brutaler Ruck riß Clifton nach hinten. Er verlor die Balance, und noch bevor er auf den Boden fallen konnte, bekam er einen eisenharten Schlag gegen die Brust, der ihm die Luft raubte.
    Der Unheimliche hatte eine mörderische Kraft.
    Clifton wurde gegen den Schrank geschleudert, prallte mit dem Rücken gegen die schmale, aber harte Kante der offenstehenden Tür, rutschte ab und fiel zwischen seine teuren Anzüge.
    Er riß dabei mehrere Bügel vom Haken und wurde von den Kleidungsstücken begraben.
    Ein eleganter Mohairsakko fiel ihm so unglücklich über den Kopf, daß sein Hilfeschrei erstickt wurde.
    Der Unheimliche ließ Perry Clifton keine Chance zur Gegenwehr. Er bückte sich, packte den Playboy an den Beinen und zog ihn aus dem Schrank.
    Der Aufprall mit dem Hinterkopf wurde durch den dicken Teppich gebremst. Der Sakko rutschte von Perrys Kopf herunter. Zwei stahlharte Fäuste rissen ihn hoch.
    Perrys Augen waren weit geöffnet. Sein Mund hatte sich zu einem Schrei geformt, doch da umklammerten zwei Würgehände seinen Hals.
    Kurz nur leuchteten die Innenflächen der Handschuhe auf. Rot wie Blut…
    Der schwarze Würger kannte keine Gnade. Perry Clifton gelang nicht einmal mehr ein Röcheln. Augenblicklich wurde ihm die Luft knapp. Die Augen traten aus den Höhlen. Schon wallte der Schleier einer sich ankündigenden Bewußtlosigkeit vor seinen Augen.
    Clifton sackte zusammen, und der Würger ließ nicht locker. Vornübergebeugt stand er da, und erst nach mehreren Minuten lösten sich die Hände vom Hals des Mannes.
    Schwer fiel Perry Clifton zur Seite.
    Er war tot!
    Den schwarzen Würger kümmerte das Opfer nicht mehr. Seine Aufgabe war erledigt.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, und noch im gleichen Moment löste sich seine Gestalt auf.
    Wie ein Spuk war der Unheimliche verschwunden.
    ***
    Jonny Reno bemerkte Perry Cliftons Verschwinden als erster. »He«, rief er. »Hört doch mal her, Leute. Wo ist denn unser Geburtstagskind?«
    Allgemeines

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