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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dagegen wirkte das Zeichenbrett, auf dem demonstrativ ein leeres Blatt aufgespannt war. Die Fenster der Wohnung ließen einen freien Blick auf die anderen Häuserfronten zu. Keine Gardine störte. Die Lampe an der Decke sah aus wie ein Schwan, der in den letzten Zügen liegt und noch einmal seinen Hals hebt.
    Genau diesem Schwan glich der Architekt.
    Er hatte seinen schmalhüftigen Körper in einen weißen Jeansanzug gepreßt. Unter dem himmelblauen T-Shirt zeigte sich nicht die Spur eines Bauchansatzes.
    Lee Roy Jackson hielt nämlich auf Figur, schließlich sollte man ihm sein wahres Alter nicht unbedingt sofort ansehen.
    John konnte den Knaben auch nur schätzen. Der Bursche mußte so zwischen fünfzig und sechzig Jahre alt sein. Sein graues Haar hatte er leicht toupiert, die Bräune im Gesicht stammte von der Höhensonne und konnte auch nicht die scharfen kleinen Falten verdecken. Bei näherem Hinsehen bemerkte John, daß L.R.J. die Augenbrauen nachgezogen hatte.
    Ganz klar, der Architekt war von der anderen Fakultät. »Womit kann ich Ihnen dienen?« fragte Lee Roy Jackson blasiert.
    »Sie haben doch das East-City-Hochhaus gebaut?«
    Da hatte John aber etwas mit seiner Frage angerichtet.
    Der Architekt hob flehend beide Hände. »Mein Gott, erinnern Sie mich nicht daran. Nein, nie mehr. Was mich das schon einen Ärger gekostet hat. Nie mehr baue ich so etwas. Es ist gar nicht mein Stil. Ich baue nur noch für Individualisten und berate sie auch bei der Einrichtung ihres Heims. Damals das Hochhaus, nun ja, ich war noch neu im Geschäft, aber heute habe ich mich etabliert.«
    »Sie waren auf jeden Fall einer der verantwortlichen Architekten«, stellte John Sinclair fest.
    L.R.J. nickte. »Das stimmt.«
    »Deshalb bin ich auch hier.« John erlaubte sich ein spärliches Lächeln. »Und ich will von Ihnen etwas über das Haus wissen.« Jackson strich über sein toupiertes Grauhaar.
    »Wieso?«
    »Zum Beispiel, wem das Grundstück vorher gehört hat, auf dem das Haus gebaut worden ist.«
    »Ach, das ist auch so eine Sache, sage ich Ihnen. Das war ein Theater, nein…«
    »Erzählen Sie«, forderte John den Beau auf.
    »Moment, ich muß ja erst mal überlegen, nicht.« Der Knabe überlegte und drapierte dabei seinen Zeigefinger auf die schmale, leicht gebogene Nase. John konnte den manikürten Fingernagel bewundern. »Also, der Grund und Boden war in Privatbesitz. Soviel ich weiß, gehörte er einer alten Dame. Miß Florence Barkley. Sie war Junggesellin und besaß ziemlich viel Land. Schon seit Generationen gehörte der Boden den Barkleys. Es hat lange gedauert, bis wir sie dazu überredet hatten, ihn an uns abzutreten.«
    L.R.J. schwieg.
    »Und was geschah dann?« forschte John.
    »Tja, als wir es geschafft hatten, ist sie weggezogen. Aber nur unter Protest und wüsten Drohungen. Sie sagte, wir würden noch von ihr hören. Sie würde sich das nicht gefallen lassen, und hinter ihr stünden Mächte, die stärker wären als wir.« Der Architekt hob die Schultern. »Nun, das war alles Gerede einer senilen alten Frau. Sie ist auch dann wenige Monate nach dem Verkauf des Hauses verstorben.«
    »Wo hat sie denn in der Zwischenzeit gewohnt?« fragte John. »In einem Altersheim. Ja, ich weiß es deshalb so genau, weil ich sie mal besucht habe, wegen einer Unterschrift, die noch zu leisten war. Der Besuch hat mich geschockt. Die Frau war kaum wiederzuerkennen. Sie sprühte vor Haß. Ich bin auch schnell wieder gegangen.«
    »Sagen Sie mir den Namen des Altersheimes«, forderte der Oberinspektor.
    »Sun-House in Chelsea.«
    »Hm.« John nickte. »Ziemlich teurer Laden.« Er stand auf. »Okay, haben Sie vielen Dank für Ihre Auskünfte.«
    L.R.J. lächelte. »Oh, Sie wollen schon gehen, Mister? Ich dachte, wir könnten noch privat ein wenig plaudern. Ich habe einen vorzüglichen Whisky hier.«
    »Nein, danke«, wehrte John schnell ab. Dann grinste er. »Übrigens, Sie sollten die Heizung ausdrehen.«
    »Wieso?«
    »Hier ist es zu warm.«
    Das Gesicht des Architekten verschloß sich. »Danke, ich habe verstanden.«
    »Dann sind wir ja klar.« John nickte dem Mann noch einmal zu und verließ das Büro.
    Draußen im Flur begegnete ihm ein Jüngling mit breiten Goldohrringen. Er hatte noch gesehen, daß John aus Jacksons Behausung gekommen war, und sofort verfinsterte sich sein Gesicht. Der Geister-Jäger blieb stehen. »Keine Eifersucht, mein Lieber. Ich war nur geschäftlich bei Ihrem Freund. Nicht zum Flirten.« Mit diesen Worten

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