GK0205 - Flugvampire greifen an
ein. Es war eine stinkende Masse aus allem möglichen Zeug, und der Fluch, den Bill ausstieß, paßte zu der Situation.
Sie befreiten sich aus dem Abfallsumpf. Hinter ihnen gellten Schreie auf.
Sie hörten sich an wie Befehle.
Der Reporter konnte sich vorstellen, was die Kerle beabsichtigten. Sie wollten das ganze Viertel umstellen, so daß es zu einer Mausefalle wurde.
Phantastische Aussichten.
Der Hof war bedrückend klein. Aber Suko hatte eine Fluchtmöglichkeit entdeckt. An einem der primitiven Häuser stand eine Art Gerüst, über das man bequem die Dächer erreichen konnte. Suko rannte darauf zu. Soeben kletterten die ersten Verfolger über die Mauer, und auch der Vampir war wieder zu sehen. Mit gellender Stimme rief er seine Anweisungen.
Suko hing schon auf halber Höhe des Gerüstes. Er hielt sich mit der linken Hand an einem aus der Hauswand ragenden Haken fest und streckte seine rechte der Inderin entgegen, die sie ergriff. Gleichzeitig wurde sie von Suko mit einem Ruck hochgezogen.
Wenig später befand er sich mit dem Mädchen bereits auf dem Dach.
Es waren flache Dächer, die kaum etwas aushielten. Der Vorteil war, daß sie sich ungefähr alle in einer Höhe befanden und die Verfolgten nicht springen oder klettern mußten.
Die Inderin war bald am Ende ihrer Kräfte angelangt. Suko merkte es und warf sich das Mädchen kurzerhand über die linke Schulter.
Und weiter ging die Flucht.
Es wurde eine mörderische Hetzjagd.
Die Verfolger liefen parallel zur Straße mit. Sie heulten, schrien und stießen Verwünschungen aus. Über ihren Köpfen jagte der blutsaugende Vampir.
Hin und wieder stieß er wie ein Pfeil nach unten, das Gesicht zu einem dämonischen Grinsen verzogen. Nur mit Mühe konnte Bill Conolly die Attacken des Ungeheuers abwehren.
Sein Jackett war völlig zerfetzt. Er war am gesamten Körper schweißnaß. Lange würde auch er die Treibjagd nicht mehr durchhalten.
Und dann hatten sie das Ende der Gasse erreicht. Sie befanden sich jetzt ungefähr dort, wo auch ihr Taxi gehalten hatte. Auf der Straße ballten sich ebenfalls die Menschen. Drohend wurden Fäuste geschüttelt, doch mit dem Mut der Verzweiflung sprangen Bill und Suko mitten in das Menschengewühl hinein.
Es gab ein heilloses Durcheinander. Suko hielt nach wie vor die Inderin fest. Als sich zwei Männer auf ihn stürzen wollten, räumte Suko sie mit einem gewaltigen Rundschlag seiner rechten Faust zur Seite.
Auch Bill kämpfte verzweifelt. Er sah haßverzerrte Gesichter vor sich auftauchen. Hände griffen nach ihm. Jemand schlug ihm einen Knüppel in den Rücken. Der Schmerz riß den Reporter nach vorn. Er taumelte, konnte sich aber auf den Beinen halten und dem nächsten Schlag durch eine schnelle Drehung entgehen.
Dann blitzten Messer.
Eine Klinge fetzte durch Bills Jackett und zog eine brennende Furche über seine Hüfte. Ehe der hinterlistige Messerstecher abermals zustoßen konnte, verschaffte sich Bill mit einem harten Tritt Luft. Er hatte sogar noch die Zeit, einen schnellen Blick auf Suko zu werfen.
Der Chinese hatte sich freie Bahn geschaffen. Obwohl er nur einen Arm gebrauchen konnte, war er eine wirbelnde Kampfmaschine. Nun allerdings stand es schlecht um ihn. Er wurde von vier Leuten gleichzeitig attackiert, ein fünfter Kerl schlich sich von hinten an ihn heran und holte mit einem Malaiendolch aus, um ihn Suko in den Rücken zu rammen.
Jetzt kam es auf Bruchteile von Sekunden an.
Bill Conolly stieß sich ab, hechtete flach durch die Luft und prallte genau in dem Augenblick gegen den hinterlistigen Mörder, als dieser zustechen wollte.
Bill und der Messermörder fielen zu Boden. Bill lag oben. Seine rechte Faust explodierte am Kinn des Kerls. Der Mann konnte den Schlag nicht verkraften. Bewußtlos sackte er zusammen.
Doch Bill Conolly konnte sich über den Sieg nicht mehr freuen.
Urplötzlich waren sie über ihm.
Acht, neun Mann. Eine Traube von Menschen.
Schlage und Tritte trafen den Reporter. Haßerfüllte Blicke funkelten vor seinen Augen. Etwas schrammte über sein linkes Ohr, ein gewaltiger Schmerz explodierte in seinem Schädel, und Bill hatte Mühe, gegen die Wogen der Ohnmacht anzukämpfen.
Und dann war auch der Vampir wieder da.
Bill hörte sein höhnisches Lachen, sah die breiten Schwingen und erwartete im nächsten Augenblick, von dem Blutsauger zur Ader gelassen zu werden.
Doch es kam anders.
Bill glaubte schon an eine Täuschung, als er die Sirenen der Polizeiwagen vernahm. Dann
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