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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Inderin roh am Arm. Bill sah, daß der Mann heftig auf das Mädchen einsprach und dieses ängstlich nickte. Dann wurde ihm die Sicht von dem kleinen, grellrot angestrichenen Transferbus genommen, der die Passagiere zur Flughafenhalle beförderte.
    Der Reporter stand auf. Er trug einen kamelhaarfarbenen Anzug und einen dazu passenden Pullover. Seine Stirn hatte sich in nachdenkliche Falten gelegt.
    Die Szene auf der Landebahn ging ihm nicht aus dem Sinn. Sollte die Inderin etwa nicht freiwillig mit dem Mann gegangen sein? Ein Europäer war es nicht gewesen, sein Gesicht hatte einen mongolischen Einschlag gezeigt.
    Nachdenklich ging Bill Conolly in Richtung Ausgang. Er sah nicht die Blicke, die ihn streiften. Eine blonde Mittdreißigerin lächelte ihm zu. Bill sah an ihr vorbei.
    Als die gläserne Tür vor ihm zurückschwang, kam dem Reporter Suko entgegen. Der Chinese grinste, wurde jedoch ernst, als er Bills Gesicht sah.
    »Was ist passiert?« fragte er.
    Suko war ein Mann, der auffiel. Fast so lang wie breit. Ein ungezügeltes Kraftpaket. Er hatte ein breites Pfannkuchengesicht, und die schwarzen spärlichen Haare waren genau in der Mitte gescheitelt. Wie angeklebt lagen sie auf seinem Kopf.
    Bill Conolly zog Suko ein Stück zur Seite. Bevor er berichtete, was er beobachtet hatte, wartete er erst eine Lautsprecherdurchsage ab, die den allgemeinen Lärm um ein Vielfaches übertönte.
    Der Reporter hatte sich eine Zigarette angezündet und erzählte, während er rauchte.
    Suko hörte mit unbewegtem Gesicht zu. Dann fragte er: »Bildest du dir das nicht vielleicht ein?«
    »Möglich.« Bill hob die Schultern und warf einen Blick in die Halle. Plötzlich stieß er Suko an. »Das ist sie wieder.« Der Reporter zeigte in Richtung Rolltreppe.
    Suko wandte den Kopf. Die Inderin und ihr Begleiter gingen an der Treppe vorbei dem Ausgang zu. Einmal drehte das Mädchen den Kopf, und Bill vermeinte, ihren flehenden Blick auf sich ruhen zu sehen. Aber das war wohl nur Einbildung.
    Etwas anderes jedoch hatte er sehr genau erkannt. Den roten Kreis oder Fleck auf der Stirn der Frau.
    »Hast du das Zeichen gesehen?« wandte er sich an Suko.
    Der Chinese nickte.
    »Was bedeutet es?« wollte Bill wissen.
    »Keine Ahnung. Es kann irgendein Kastenzeichen sein, aber eins, das ich nicht kenne. Tut mir leid.«
    Bill überlegte nur wenige Sekunden. Dann sagte er: »Komm, hinterher.« Ehe Suko etwas erwidern konnte, hatte sich der Reporter schon in Bewegung gesetzt und ging mit raumgreifenden Schritten der Unbekannten und dem Mann nach.
    Suko folgte Bill Conolly kopfschüttelnd.
    Der Mann hatte die Inderin immer noch nicht losgelassen. Seine rechte Hand umspannte ihren Arm in Höhe des linken Ellbogens. Die beiden drängten sich ziemlich forsch durch die wartenden Fluggäste und Zuschauer. Sie hatten bereits die große Eingangstür erreicht, als Bill und Suko noch mehr als zehn Schritte hinter ihnen waren. Der Reporter beeilte sich jetzt.
    Als er mit Suko das Flughafengebäude verließ, liefen die Inderin und ihr Begleiter bereits auf einen Taxistand zu.
    Einer der Fahrer, ein klapperdürrer Chinese, riß die hintere Tür seines altersschwachen Fords auf und machte gestenreich klar, daß er einer der besten Fahrer sei.
    So konnten Bill und Suko aufholen.
    Als das Taxi mit der Inderin abfuhr, hatten Bill und der Chinese bereits das nächste gekapert.
    Suko saß neben dem Fahrer.
    »Hinterher!« sagte er.
    Bill hockte im Fond. Der Wagen hatte schon Museumsreife. Die Polster waren zerschlissen und an einer Stelle mit einem spitzen Gegenstand aufgeschlitzt worden. Eine Sprungfeder stach hervor.
    Der Fahrer war wohl mal eine Todesralley im Hochland von Pamir gefahren. Er kurbelte so wild am Lenkrad, daß Bill das Gefühl hatte, er würde übersteuern. Der Reporter wurde von einer Ecke in die andere geworfen, und der Driver, der das Gaspedal genau so oft bediente wie die Hupe, freute sich des Lebens. Er pfiff ein Liedchen vor sich hin und fühlte sich pudelwohl.
    Bill geriet ins Schwitzen. Von Katmandu, der Hauptstadt, sah er nicht viel. Die Häuser wirbelten nur so an der Scheibe vorbei. Bill konnte wohl erkennen, daß sie über eine sehr breite, in der Fahrbahnmitte durch eine Allee geteilte Straße fuhren und schließlich an eine Kreuzung kamen, die von einem Verkehrspolizisten in Phantasieuniform beherrscht wurde.
    Er wirbelte mit den Armen wie ein Drummer mit seinen Trommelstöcken. Und der Verkehr lief. Es gab nicht einmal Blechschäden, und

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