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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rannte sofort zum Fenster.
    Hinter ihr wurde gegen das Holz der Tür getrommelt. »Wir kriegen dich, Täubchen, wir kriegen dich!« hörte sie die schrecklichen Stimmen. Die Laute gingen ihr unter die Haut. Angstschauer jagten durch ihren Körper. Sie stolperte über einen Stuhl, der ihr im Wege stand, und erreichte dann endlich das Fenster.
    Hart krallte sie die Finger der rechten Hand um den Griff, wollte ihn herumdrehen und das Fenster aufreißen.
    Es ging nicht.
    Der Griff saß fest.
    Lydias Augen wurden groß. »Nein!« ächzte sie. »Nein, ich…«
    Sie preßte ihr Gesicht gegen die Scheibe.
    Und dann sah sie die Augen. Groß und gelb leuchteten sie in der Dunkelheit vor dem Fenster. Dazu das Gesicht mit der durchscheinenden Haut. Es war das gleiche, das sie auch im Flur gesehen hatte.
    Die Gestalt schwebte vor ihrem Fenster.
    Gleichzeitig droschen harte Fäuste gegen die Tür. Nicht mehr lange, dann würden die Gestalten in den Raum quellen und wie eine Woge alles überschwemmen.
    Lydia glaubte, den Verstand zu verlieren.
    Die Gestalt vor dem Fenster schwebte näher, war nur noch eine Armlänge von der Scheibe entfernt.
    Da schlug die Unheimliche zu.
    Ihre Faust fuhr durch die Fensterscheibe. Scherben und Splitter regneten Lydia Rankin entgegen.
    Sie riß beide Hände hoch, wich zurück. Der Angstschrei erstarb auf ihren Lippen.
    Inmitten der Scherben und Glassplitter kam die Unheimliche in das Zimmer. Reste der Scheibe, die noch im Rahmen steckten, schlug sie kurzerhand weg. Und keine Wunde zeigte sich auf ihrem Körper, obwohl die Schnittstellen deutlich zu sehen sein mußten.
    Lydia Rankin konnte gar nicht mehr schreien. Grauen und Angst hatten ihre Kehle zugeschnürt. Mit einem verzweifelten Sprung warf sie sich auf das Bett. Nur weg von diesen gräßlichen Totenhänden. Sie rollte sich zweimal um die eigene Achse, fiel an der anderen Seite des Bettes auf den Boden und wollte sich aufrichten, als die Tür plötzlich aus den Angeln brach.
    Heulend und kreischend stürmten die vier Horror-Gestalten ins Zimmer.
    Wild schwang der Behaarte seine Fackel. Dabei stieß er tierische Laute aus und schlug mit der Flamme nach dem rothaarigen Mädchen.
    Lydia konnte ausweichen. Sie tat dies gar nicht mehr bewußt. Ihr weiteres Handeln wurde vom reinen Überlebenswillen diktiert. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, daß das Feuer ihre Schulter streifte.
    Sofort schmolz das Nylongewebe des Nachthemdes dahin.
    Die vier Gestalten sahen es mit Begeisterung.
    »Sie gehört uns!« brüllte der Fackelträger, während ein anderer, ein Kerl mit völlig entstelltem Gesicht, in die Hände klatschte und flüsterte: »Komm zu uns. Komm zu uns!«
    Lydia schlug um sich. Sie wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung.
    Sie drosch mit all dem zu, was sie in die Hände bekam. Das war ein Kleiderbügel, den sie einem Untier in das häßlich entstellte Gesicht warf. Die schwere Parfümflasche folgte, und plötzlich hielt das rothaarige Mädchen eine Haarspraydose in der Hand.
    Mit dem Zeigefinger drückte sie auf den kleinen Knopf. Das Spray schoß aus der Düse. Schreiend drehte sich die Frau im Kreis und verteilte einen sprühenden Nebel um sich herum.
    Was sie kaum für möglich gehalten hatte, trat ein. Die Gestalten wichen zurück, irritiert nur, nicht weil ihnen das Spray gefährlich wurde.
    Lydia Rankin sah eine Lücke.
    Mit Todesverachtung warf sie sich vor. Ihre Fäuste stießen zwei der Monster zur Seite, und ehe die anderen noch reagieren konnten, war das Mädchen schon an der Tür.
    Lydia sprang über den weißen Sarg, der für sie bestimmt war, und jagte auf die Holztreppe zu.
    Stockfinster war es im Treppenhaus.
    Die ersten zwei Stufen schaffte Lydia Rankin. Dann stolperte sie und fiel. Kopfüber polterte sie die Treppe hinab. Sie schrie und weinte. Für einige Augenblicke wußte sie nicht, wo oben oder unten war, dann blieb sie schon auf dem ersten Absatz liegen.
    Benommen richtete sie sich auf und drehte den Kopf.
    Vor der letzten Stufe standen die fünf Gestalten.
    Sie lachten, kicherten und heulten in einem.
    »Komm zurück. Komm, mein Täubchen!«
    Wild schüttelte Lydia den Kopf. »Neiiinnn!« schrie sie, raffte sich auf und nahm den nächsten Treppenabsatz.
    Wie sie unten angekommen war, wußte sie nicht mehr. Plötzlich spürte sie die kalten Fliesen unter ihren nackten Füßen, und im nächsten Augenblick ging das Licht an.
    Mrs. Longford stand vor ihr.
    Mit einem Schrei wich Lydia zurück. Soweit, bis sie die Wand

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