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GK0208 - Im Haus des Schreckens

GK0208 - Im Haus des Schreckens

Titel: GK0208 - Im Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts. Nicht einmal Asche.
    Und während der Dämon mit einem letzten Schrei verging und sich das Feuer immer schneller ausbreitete, packte John Sinclair die am Boden liegende Mrs. Longford und hetzte mit ihr auf die Tür zu.
    Verfolgt von giftgrünen Schwaden.
    Hustend und keuchend erreichte er den Treppenabsatz. Von Jane und dem fremden Mädchen war nichts zu sehen. Sie hatten sich bestimmt in Sicherheit gebracht.
    John Sinclair hörte, wie auf dem Boden die Fensterscheiben von der Hitze barsten. Gewaltsam zerrte er Mrs. Longford zur Treppe.
    Mit einer fast übermenschlichen Kraftanstrengung warf sich John Sinclair die Frau über die linke Schulter.
    Die Flammen hatten bereits das Treppenhaus erfaßt.
    John hörte das Knistern von Holz. Irgend etwas brach mit lautem Getöse zusammen.
    Er hetzte weiter.
    Und irgendwann – waren nur Sekunden oder schon Minuten vergangen? – sah er das Gesicht von Jane Collins auftauchen.
    »John!« schrie die Detektivin.
    Die Last wurde ihm abgenommen. Jane schleifte die Hexe durch den Treppenflur. Sie hatte die Haustür bereits geöffnet. Frische Luft strömte John entgegen. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt, und die Straße war schwarz von Menschen.
    Das Feuer war nicht unentdeckt geblieben. Lange Flammenzungen leckten aus dem Dachgebälk. John Sinclair hörte das Heulen der Feuerwehrsirenen, und dann jagte schon der erste Wagen mit kreischenden Reifen in die Charles Street.
    Der Geisterjäger torkelte durch den Vorgarten. Er sah Männer in blauen Uniformen. Löschschläuche wurden ausgerollt, und dann zischten die ersten, armdicken Wasserstrahlen aus den Düsen.
    John wollte etwas sagen, die Sache erklären, doch plötzlich gaben seine Beine nach. Alles drehte sich vor seinen Augen, und dann fiel der Geisterjäger bewußtlos zu Boden.
    ***
    John erwachte auf einer Liege. Jemand hatte sich um seine Verletzung gekümmert und ihm einen frischen Verband angelegt. Neben dem Geisterjäger saß Jane Collins.
    Sie lächelte.
    Erst jetzt sah John Sinclair, daß er sich in einem Wagen der Ambulanz befand.
    »Ich lebe also noch«, sagte er grinsend und tastete dabei nach Janes Hand.
    »Hast du wirklich gedacht, du würdest sterben?« fragte die Detektivin.
    »Nee. Unkraut vergeht nicht.«
    Jane lachte.
    John schielte auf seinen Arm. Dann versuchte er aus dem Fenster zu sehen, doch die Milchglasscheiben ließen es nicht zu.
    »Sie haben das Haus nicht mehr retten können«, sagte Jane. »Du warst übrigens eine Stunde bewußtlos.«
    »Und Mrs. Longford?«
    »Ist bereits weggebracht worden. Sie wird sich für ihre Taten wohl kaum verantworten können. Sie ist wahnsinnig geworden. Der Tod des Dämons muß ihr den Rest gegeben haben.«
    »Und das Mädchen, das du mitgenommen hast?«
    »Die Kleine ist okay. Sie hat mir übrigens das Leben gerettet.«
    John runzelte die Stirn. »Du sagst das so komisch. Stimmt etwas nicht?«
    »Darüber reden wir später.«
    »Ach ja, da wäre noch etwas. Es war doch noch eine von diesen Untoten übrig. Du weißt, wen ich meine. Das Mädchen mit den beiden Gesichtshälften…«
    »Sie ist vergangen. Als der Dämon starb, war es auch mit ihr aus. Die magischen Bande haben nicht mehr gehalten.«
    John schloß die Augen. »Weißt du, was ich jetzt möchte?« murmelte er.
    »Nein.«
    »Schlafen. Nur noch schlafen…«
    Jane Collins lachte. »Und warum tust du es nicht?«
    »Ich kann doch nicht…« Johns weitere Worte waren nicht mehr zu verstehen. Der Geisterjäger war eingeschlafen.
    Jane Collins lächelte etwas verloren, als sie Johns entspanntes Gesicht sah. Sacht strich sie ihm über die Wangen. Sie liebte diesen Mann, und dabei wußte sie genau, daß es nie zu einer Ehe kommen würde.
    Auf leisen Sohlen verließ Jane Collins den Krankenwagen. Noch immer war die Straße schwarz von Menschen. Sie alle sahen, wie die letzten Trümmer des Hauses zusammenfielen und wie die armdicken Wasserstrahlen in den noch flackernden Brand schossen.
    Die Brandursache würde schnell gefunden werden. Aber was sich wirklich abgespielt hatte, das wußten nur wenige Menschen.
    Und das war gut so, fand Jane Collins…
    ENDE

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