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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vicky von diesem unseligen Zwang zu befreien.
    Es krampfte mir das Herz zusammen, wenn ich sie ansah.
    Scheinbar friedlich schlummerte sie jetzt im Sessel. Ihr Kopf war zurückgeneigt und lag seitlich auf ihrer Schulter.
    Ihr Mund stand ein wenig offen. Sie atmete flach, war entspannt und friedlich. Aber das würde sich ändern, sobald sie wieder bei Sinnen war.
    Sie würde fortsetzen, was sie begonnen hatte. Ich fürchtete mich vor diesem Augenblick. Ich fürchtete mich vor allem wegen Vicky vor diesem Augenblick. Es konnte leicht zu einem Unfall kommen. Es konnte passieren, dass ich ihr im Zuge der Verteidigung etwas antat, das man unter Umständen nicht mehr rückgängig machen konnte.
    Herrgott, ich konnte sie doch nicht fortwährend k. o. schlagen.
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, sie von diesem Bann zu befreien, Lance?«, fragte ich bitter.
    Selby schaute das Mädchen mitleidig an.
    »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Tony.«
    »Es muss eine geben!«, schrie ich ihn an.
    »Aber Vicky wird darunter zu leiden haben, Tony.«
    »Wieso?«
    »Der Bann. Die Hexe hat von Vicky vollkommen Besitz ergriffen. Sie sitzt jetzt tief in Vickys Seele. Wenn wir Sarah daraus vertreiben wollen, müssen wir mit einer Härte vorgehen, die leider auch Vicky zu spüren bekommen wird.«
    »Ich will nicht, dass sie leidet!«, sagte ich kopfschüttelnd.
    »Wollen Sie, dass Sarah in Ihrem Mädchen bleibt?«
    »Nein!«, schrie ich bestürzt. »Nein!«, sagte ich noch einmal. Ganz leise und zaghaft. »Nein, Lance. Was ist zu tun?«
    »Erst mal müssen wir Vicky festbinden.«
    »Wozu? Wir sind zu zweit.«
    »Und sie hat Sarah in sich!«, gab Professor Selby zu bedenken. »Damit ist sie uns in jedem Fall überlegen.«
    »Sarah!«, knurrte ich ganz hinten in der Kehle. »Ach ja!«
    Erst mal festbinden. Aber wo? Ich schaute mich um. Am besten wohl auf einen Stuhl. Schnell holte ich ihn heran. Es war ein stämmiges, massives Stück. Wir hievten Vicky hoch und setzten sie auf den Stuhl. Ich lief in die Küche und holte eine Wäscheleine.
    Diese wickelten wir, so oft es ging, um Vickys schlaffen Körper.
    »Festzurren!«, sagte Selby.
    Mir tat Vicky Leid.
    »Ich kann es nicht«, stöhnte ich kopfschüttelnd. »Tun Sie es!«
    Er straffte die Fesseln. Wenn Vicky erwachte, würde sie sich kaum bewegen können. Ich wusste, dass das sehr wichtig war, aber ich war nicht imstande, danach zu handeln. Egal, was sie getan hatte. Sie war das Mädchen, das ich liebte. Ich war befangen, hatte Mitleid, obwohl ich wusste, dass das grundfalsch war. Aber wer kann schon über seinen Schatten springen?
    »Und nun, Lance?«, fragte ich, als die Fesseln stramm saßen.
    »Nun behalten Sie sie im Auge.«
    »Ich verstehe nicht!«
    »Nicht aus den Augen lassen.«
    »Das ist doch nicht alles!«
    »Vorläufig ja«, sagte Lance Selby. »Ich muss jetzt schnell nach drüben.«
    »Lance!«, schrie ich fast. »Sie wollen mich doch nicht mit ihr allein lassen!«
    Der Professor lächelte matt.
    »Ich komme gleich wieder, Tony. Wenn wir Vicky helfen wollen, brauche ich meine Aufzeichnungen und einige Requisiten.«
    »Was für Requisiten denn?«
    »Sie werden sie sehen.«
    Selby verließ unser Haus. Als ich mit Vicky allein war, fühlte ich mich in höchstem Maße unbehaglich. Es war ihr Anblick, der mich so sehr störte. Sie tat mir Leid, wie sie so da hing in ihren Fesseln, mit einem unschuldigen Gesicht, scheinbar schlafend.
    Es schien mir keine Gefahr von ihr zu drohen.
    Ich wollte auf einmal nicht mehr einsehen, was diese verdammten Fesseln sollten, die ihr so tief ins Fleisch schnitten.
    Es war Sarah, diese Teufelin, die mich mit Gewissensbissen bearbeitete und peinigte.
    Ich hatte plötzlich den Wunsch, Vicky zu helfen.
    Ich wollte ihre Fesseln lösen.
    Es kribbelte in meinen Fingern. Tausende Ameisen krochen über meinen Nacken und den Rücken hinunter. Helfen wollte ich. Vicky sollte nicht so schmachvoll gefesselt bleiben.
    Es drängte mich zu ihr.
    Schon streckte ich die Hand aus, um die dicken Knoten zu lösen.
    Da schrie Lance Selby aufgeregt hinter mir: »Tony! Weg von dem Mädchen!«
    Ich zuckte irritiert herum.
    Der Professor stand blass in der Tür. Was ich tun wollte, hatte ihn zutiefst erschreckt. Wenn ich die Fesseln gelöst hätte, wäre der ganze Horror von vorn losgegangen.
    Ich musste froh sein, dass er sich so sehr beeilt hatte.
    Wer weiß, wie diese Sache ausgegangen wäre, wenn er sich Zeit gelassen hätte. Bestimmt hätte ich die Fesseln von meiner

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