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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geraucht hatte, schellte es.
    Conan Brestovsky ging zur Tür. Durch die Scheibe sah er die Umrisse eines großen Mannes.
    Er öffnete.
    Der Fremde lächelte ihn seltsam an. Er schaute sich kurz um, als befürchte er, dass ihn jemand beobachtete, dann trat er schnell ein.
    Irgendetwas störte den Inspektor an dem Fremden. Vielleicht seine Eleganz.
    Er sah nicht so aus, als ob er die vereinbarten fünfzig Pfund wirklich brauchen würde.
    Brestovsky bat seinen seltsamen Gast ins Wohnzimmer.
    Der Mann schaute sich mit einem aufmerksamen Blick im Raum um, so als wollte er sich vergewissern, dass er mit dem Inspektor allein war.
    »Sie sagten, Sie wüssten, wer der Werwolf ist«, kam Conan Brestovsky sofort zum Kern der Sache.
    »Das ist richtig, Sir«, erwiderte der Fremde.
    »Wer ist es?«
    »Ich bin es!«
    Der Mann hatte die Worte brüllend ausgestoßen. Brestovskys Augen wurden von einem namenlosen Schock geweitet, als sich der Fremde im selben Moment blitzschnell zu verwandeln begann. Sein Gesicht bedeckte sich mit Haaren. Seine Augen traten zurück, die Ohren wurden spitz und richteten sich auf. Aus dem menschlichen Antlitz formte sich rasch die Wolfsschnauze. Diese riss der Wolf auf und stieß ein fürchterliches Knurren aus.
    ***
    Conan Brestovsky versuchte kalt zu bleiben. Er wusste, wie gefährlich seine Lage war, und dass die Chance, diese grauenvolle Begegnung zu überleben, bei eins zu tausend lag.
    Blitzschnell griff der Inspektor nach dem Feuerhaken, der neben dem offenen Kamin lehnte.
    Das war ein schweres Stück Eisen. Damit wollte sich Brestovsky den Weg ins Arbeitszimmer freikämpfen, denn dort bewahrte er zwar keine mit Silberkugeln geladene Pistole auf, dafür aber lag auf seinem Schreibtisch ein silberner Brieföffner. Wenn er an diesen herankam, war noch nicht alles verloren. Denn wenn er dem Werwolf die schlanke Silberklinge ins Herz zu stoßen vermochte, war die Bestie erledigt.
    Fauchend schlug das Untier nach dem Inspektor.
    Conan Brestovsky wurde schwer getroffen, ehe er den Feuerhaken heben konnte. Er flog zurück und wäre um ein Haar in die Flammen des offenen Kamins gestürzt.
    Seine Hausjacke war in Fetzen gegangen.
    Schräg über seinen Brustkorb zogen sich dunkelrote Striemen, die ihm die Krallen der Bestie zugefügt hatten. Brestovsky warf sich zur Seite, als das Monster ihn erneut mit einem gewaltigen Hieb treffen wollte. Er sprang keuchend auf die Beine. Seine Nerven vibrierten. Er wusste, was auf dem Spiel stand. Dies hier war nicht der erste Werwolf, gegen den er kämpfte. Doch damals hatte er die Pistole bei sich gehabt. Damals war er auf die Auseinandersetzung vorbereitet gewesen. Damals hatten seine Chancen weit besser gestanden als heute.
    Von unten stieß er blitzschnell mit dem Feuerhaken zu.
    Er traf die Schnauze des Werwolfs.
    Ein knirschendes Geräusch war zu hören. Brestovsky kämpfte sich hoch und schlug sofort wieder mit dem Feuerhaken zu. Er wollte die Augen des Tieres treffen, doch der Werwolf wich diesen Hieben geschickt aus. Brestovsky schaffte es, dass die Bestie zwei Schritte zurückwich.
    Platz genug für den Inspektor.
    Er rannte sofort los, erreichte die Tür seines Arbeitszimmers.
    Aber er vermochte sie nicht mehr zuzuwerfen, denn der Werwolf war ihm dicht auf den Fersen.
    Auf dem Schreibtisch glitzerte und glänzte der silberne Brieföffner.
    Brestovsky wuchtete sich nach vorn. Er flog dem Schreibtisch mit ausgestreckten Armen entgegen, seine Finger spreizten sich. Sie wollten nach dem rettenden Silber fassen.
    Da drosch ihm das Monster seine Pranke mit aller Kraft in den Nacken.
    Conan Brestovsky überschlug sich.
    Als er schwer auf den Boden krachte, wusste er, dass sein Ende nicht mehr weit war.
    Wie eine Vernichtungsmaschine fiel die blutrünstige Bestie über den Inspektor her…
    ***
    Das Monster hob die Krallen und blickte mit seinen flammenden Augen darauf.
    Langsam bildeten sie sich zurück. Das Fell löste sich in nichts auf.
    Aus den Pfoten wurden die gepflegten Hände eines Menschen.
    Als sich die Wolfsschnauze in ein Gesicht verwandelt hatte, ließ der Mann ein heiseres Lachen hören.
    Er war zufrieden mit dem, was er als Wolf angestellt hatte.
    Begeistert betrachtete er den Schauplatz seiner grausigen Tat.
    Er hatte einen Feind weniger.
    Sein Verbündeter, der Satan, hatte ihn auf diesen Gegner aufmerksam gemacht. Der Teufel hatte ihn gewarnt und hatte ihm erzählt, dass Brestovsky schon mal einen Werwolf zur Strecke gebracht hatte. Deshalb war

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