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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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knapp über seine Haare hinweg. Ehe Bouchet erneut und vor allem zielsicherer zuschlagen konnte, schrie Esslin auf.
    ***
    Ich hörte ihn rufen und wirbelte wie von der Tarantel gestochen herum.
    Die Situation war mehr als eindeutig. Bouchet legte es offensichtlich darauf an, meinen Begleiter zu ermorden.
    Ich riss die Initiative sofort an mich. Blitzschnell warf ich mich zwischen die beiden.
    Bouchets zweiter Hieb traf mich an der Seite. Ein furchtbarer Schmerz loderte in meinem Körper auf. Ich presste die Zähne ächzend aufeinander. Bouchet hatte Luft.
    Er kam mit einem weiteren Hieb.
    Ich flog zurück und knallte mit den Schulterblättern gegen einen Baum.
    Er sprang mich an.
    Dass ich für seinen Herrn bestimmt war, schien er in diesem Moment vergessen zu haben.
    Ich hatte ihm mit meinem Ring wahnsinniges Leid zugefügt. Er wollte sich rächen.
    Mit seinen mächtigen Pranken nagelte er mich an dem Palmenstamm fest.
    Frank Esslin sprang ihn von hinten an. Er hieb ihm einen dicken Ast über den Schädel. Bouchet ließ nur ein unwilliges Knurren hören. Und er schüttelte ärgerlich den Kopf. Das war alles.
    Aus seinem offen stehenden Mund stieg mir der stinkende Hauch des Todes entgegen.
    Er betäubte mich damit beinahe.
    Ein grauenvolles Brausen füllte meine Ohren. Vor meinen Augen tanzten bunte Kreise. Ich war nicht mehr fähig, klar zu denken.
    Aber da waren noch meine guten Reflexe.
    Auf sie konnte ich mich auch in höchster Not verlassen.
    Meine Rechte schoss im entscheidenden Augenblick vor.
    Sie grub sich in den Magen des großen Bleichen. Er ließ einen gurgelnden Laut hören.
    Den Schlag allein hätte er verkraftet.
    Aber nicht den neuerlichen Treffer mit meinem magischen Ring.
    Plötzlich hörte ich etwas in mir schreien. Es war eine grelle Stimme, die mir immer und immer wieder denselben Befehl gab: »Töte ihn! Töte ihn! Töte ihn!«
    Blitzschnell streifte ich seine kräftigen Hände ab.
    Dann verfuhr ich mit ihm genauso wie mit Tahaa. Ich schälte mit einem einzigen gewaltigen Hieb das Skelett aus seinem Körper.
    Was von dem Monster übrig blieb, sickerte langsam in die Erde ein.
    Nun gab es nur noch einen Gegner für uns. Einen einzigen. Aber gerade er war der Schrecklichste von allen.
    Und er hatte Vicky Bonney als Faustpfand.
    ***
    Mein Herz raste, als ich Benitez krächzen hörte. Irgendwo dort oben, zwischen den Palmen, wartete mein erbittertster Todfeind auf mich.
    Er sollte nicht mehr länger warten müssen. Ich wollte mich ihm mutigen Herzens zum entscheidenden Kampf stellen.
    Frank Esslin und ich keuchten zum Buckel des Atolls hoch. Der Amerikaner war hart am Rande der völligen Erschöpfung. Aber er klagte nicht. Er lief mit mir, denn er wusste, dass er nur in meiner unmittelbaren Nähe vor den Angriffen des Dämons sicher war.
    Wieder krächzte das verhasste Monster.
    Dann sah ich seinen schwarzen Federleib.
    Er schwang sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft. Er kreiste über den Palmenwipfeln und stieß immerzu diese nervtötenden Schreie aus.
    Er versuchte uns auf diese Weise Angst zu machen. Aber sowohl Esslin als auch ich waren an einem Punkt angelangt, wo die Angst ein Ende hatte.
    Gleichgültigkeit hatte ihren Platz eingenommen. Gleichgültigkeit, gepaart mit der Hoffnung auf ein Überleben.
    Ich entdeckte die Hütte des Dämons.
    Gleichzeitig sah ich den Sarg.
    Vicky! Dort war Vicky. Alle Vorsicht außer Acht lassend, rannte ich auf die kleine Lichtung hinaus.
    »Vorsicht, Ballard!«, brüllte Frank Esslin hinter mir.
    Ich war auf halbem Weg zum Sarg.
    Da stieß der Blutgeier mit wild schlagenden Flügeln auf mich herab. Er versuchte mir seine Fänge in den Nacken zu schlagen.
    Ich duckte ab, strauchelte, knallte auf den Boden. Er strich kreischend über mich hinweg, griff sofort wieder an.
    Esslin wollte ihn mit seinem dicken Ast verjagen. Die Bestie hackte mit dem bleichen, pickelharten Schnabel nach ihm und riss ihm eine tiefe Wunde im linken Unterarm.
    Sofort schoss Blut hervor.
    Esslin unterdrückte einen lauten Schmerzensschrei. Er wankte zurück.
    Der Blutgeier wandte sich sofort wieder mir zu. Sein gefährlicher Schnabel stieß auf mich herab. Ich schlug mit meinem Ring nach dem Grauen erregenden Schädel der Bestie.
    Das Tier schrie wütend auf.
    Blitzschnell flog der furchtbare Vogel wieder hoch, um gleich zum nächsten Angriff überzugehen.
    Ich kam atemlos auf die Beine.
    Neben der Hütte entdeckte ich einen Bambusspeer. Ehe der Blutgeier sich erneut auf mich

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