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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Ich habe all die schwarzen Leiber gefressen!«, schrie Benitez krächzend. »Alle Leichen, die sie mir brachten, habe ich vernichtet und verwüstet. Nur deinen habe ich geschont! Denn deine Hautfarbe ist weiß! Ich brauche einen Mann mit weißer Haut. Ich brauche deine Hilfe!«
    »Ich werde alles tun. Wirklich alles!«, rief Seth Bouchet unterwürfig aus. »Sag mir, was ich tun soll! Sag es mir, Herr.«
    »Du wirst nach England reisen!«
    »Ja, Herr.«
    »Du wirst in London zwei Männer anheuern…«
    »Ja, Herr.«
    »Ich werde dir genug Geld mitgeben. Du wirst also nach London fliegen, und wirst dir zwei Helfer besorgen.«
    »Ja, Herr. Und dann? Was soll ich dann tun?«
    Der Vogel schlug unruhig mit den schwarzen Flügeln.
    »Bring mir Vicky Bonney!«, kreischte er. »Bring mir die Geliebte von Tony Ballard!«
    Der lebende Tote sank vor dem unheimlichen Blutgeier zu Boden.
    Er senkte den Kopf.
    »Ja, Herr. Ich werde tun, was du mir befohlen hast. Ich werde dir Vicky Bonney bringen.«
    ***
    Ich warf mich in meinen weißen Peugeot 504. Aber ich ließ den Motor nicht sofort an.
    Erst langte ich in die Innentasche meines Jacketts.
    Beinahe ehrfürchtig zog ich sie heraus und betrachtete sie wie ein kleines Heiligtum.
    Das war sie nun, meine Lizenz, um die ich angesucht hatte.
    Nun war ich Privatdetektiv.
    Das Kind hatte sozusagen einen Namen bekommen. Ich hatte in letzter Zeit irgendwie in der Luft gehangen.
    Das kam daher, dass ich meinen Dienst bei der Polizei quittiert hatte und sozusagen in die Privatwirtschaft übergewechselt war.
    Ich hatte mir ein Haus in London gekauft, und der steinreiche Industrielle Tucker Peckinpah hatte mir ein offenes Konto eingerichtet, um mich von allen finanziellen Sorgen zu befreien. Ich brauchte nur noch meinen Job zu tun.
    Und dieser Job war: die Jagd auf Dämonen.
    In aller Welt und in jeder Form. Die Totenliste wies Blutgeier, Vampire, Werwölfe und weiß der Teufel was noch alles auf. Ich hatte bisher gute Arbeit geleistet. Und ich wollte in dieser Richtung weitermachen, denn ich besaß etwas, das mich über den Durchschnitt meiner Kollegen hinaushob: einen Ring mit einem schwarzen Stein, dessen magische Kraft es mir ermöglichte, Geister und Dämonen empfindlich zu schlagen.
    Nun blickte ich auf meine Detektivlizenz.
    Ich hätte sie nicht unbedingt benötigt, aber ich wollte den Leuten, die mich nach meinem Beruf fragten, eine klare Antwort geben können.
    Freudestrahlend steckte ich mein Kleinod wieder ein.
    Dann ließ ich den Motor an und machte mich auf den Heimweg.
    Vicky erwartete mich zum Mittagessen.
    ***
    Es läutete.
    Vicky Bonney hob den Kopf. Sie hatte soeben die Teller auf den Tisch gestellt. Löffel, Gabel und Messer lagen daneben.
    Es läutete erneut.
    Vicky band schnell die Schürze ab und legte sie hastig fort.
    Dann ging sie nach draußen.
    Tony kann es nicht sein, dachte sie. Er hat Schlüssel. Er würde nicht läuten. Oder hat er die Schlüssel vergessen?
    Sie warf einen kurzen Blick in den Wandspiegel, richtete das ohnedies gut sitzende Haar, straffte den ockerfarbenen, gut ausgefüllten Pulli kurz und griff dann nach der Türklinke, um zu öffnen.
    Drei Männer standen vor ihr.
    Dunkel gekleidet. Als kämen sie von einer Beerdigung.
    Oder als wollten sie Vicky zu einer Beerdigung abholen.
    Sie wirkten zwar elegant, aber seltsam steif.
    »Miss Bonney?«, fragte der Mann in der Mitte. Er war groß und kräftig. Aber er hatte den Teint eines Toten.
    »Ja?«, erwiderte Vicky misstrauisch. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin Inspektor Bouchet von Scotland Yard!«, sagte der Mann in der Mitte und wies sich aus. Er nannte auch die Namen der beiden anderen, doch Vicky vergaß sie sofort wieder.
    »Sie wünschen, Inspektor Bouchet?«, fragte Vicky, während sie an den Braten auf dem Herd dachte. Er würde anbrennen, wenn sie nicht schnellstens in die Küche zurückkehrte.
    »Ich muss Ihnen eine traurige Mitteilung machen, Miss Bonney…«
    »Was ist passiert?«, fragte Vicky schnell.
    »Mr. Ballard…«
    »Ja? Ja?«
    »Er… nun, er hatte einen Unfall…«
    »Mit dem Wagen?«
    »Ja, Miss Bonney.«
    »Ist er schwer verletzt?«
    »Er war besinnungslos, als man ihn ins Krankenhaus brachte…«
    »O Gott!«, stöhnte Vicky mit bleichen Wangen.
    »Der Arzt meinte, es wäre gut, wenn Sie bei ihm wären, sobald er die Augen aufschlägt.«
    »Natürlich!«, sagte Vicky hastig. »Ich komme sofort mit Ihnen! Einen kleinen Moment nur.«
    Sie rannte wie von Furien gehetzt

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