Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Wächter. Mit riesigen alten Schießprügeln in den Händen, Patronengurte um den Bauch, einen Turban auf dem öligen Haar.
    Um sie herum waren auf dem Straßenpflaster große, blutrote Flecken.
    Betelnusssaft, den sie von Zeit zu Zeit in dickem Strahl zielsicher an den Füßen der Passanten vorbei ausspuckten.
    Ich kam an einer alteingeführten chinesischen Export-Import-Firma vorbei.
    Dann war ich am Ziel.
    Der Laden war klein. Der Mann, der mich begrüßte, war noch kleiner, deshalb konnte er sich hier drin auch sehr gut bewegen.
    Ich nannte ihm meinen Namen. Der Chinese nickte eifrig und bat mich in seine Werkstatt.
    Da führte er mir dann die beiden Flammenwerfer vor.
    Sie waren zwanzig Zentimeter lang und armdick.
    Ihr Feuerstrahl schoss vier Meter weit und entwickelt eine enorme Hitze.
    Ich brauchte nur auf einen kleinen Knopf zu drücken. Dann schnalzte die Feuerzunge bereits heraus.
    Ich war von der ausgeklügelten Arbeit sehr angetan.
    Noch mehr verblüffte mich der Preis. Er war so niedrig, dass ich freiwillig noch einige Singapur-Dollar dazulegte.
    Der Chinese wäre mir vor Freude beinahe um den Hals gefallen.
    »Wenn, Sie wieder einmal irgendeine Spezialanfertigung brauchen, Mr. Ballard…«
    »Dann weiß ich, an wen ich mich wenden kann!«, gab ich lächelnd zurück und verließ den kleinen Laden.
    ***
    Der weiße Wagen hielt an.
    Lea Mala öffnete die Tür, stieg aus, ließ den Wagenschlag hinter sich mit einem satten Geräusch zufallen.
    Es war soweit.
    Sie würde sich Mr. Silver holen.
    Lea schaute sich kurz um. Da traten plötzlich drei schwarz gekleidete Gestalten hinter einer Hecke hervor.
    »Lea!«, rief sie der Erste auf telepatischem Weg.
    Der Zweite winkte sie zur Hecke.
    Sie lief darauf zu.
    Sie unterhielten sich miteinander auf telepathische Weise, ohne dass einer von ihnen dabei den Mund bewegen musste.
    »Habt ihr das Haus beobachtet?«, fragte das hübsche schwarzhaarige Mädchen.
    »Seit zwei Stunden tun wir nichts anderes«, sagte einer der schwarz Gekleideten.
    »Und?«
    »Die Gelegenheit ist günstig, Lea.«
    »Ist Silver da?«
    »Ja. Und Ballard ist weggefahren. Du hast Silver ganz für dich allein.«
    »Wie steht es um ihn?«
    »Unverändert. Wir waren schon bei der Mauer. Er hat überhaupt nicht reagiert.«
    Lea Mala kniff die Augen zusammen.
    »Das muss noch lange nichts zu bedeuten haben!«
    »Aber…«
    »Habt ihr noch nicht daran gedacht, dass er euch auch täuschen kann?«, fragte das Mädchen ärgerlich. »Passt auf. Ich begebe mich jetzt auf das Grundstück. Ihr bleibt in der Nähe der Mauer. Sobald ich ihm mein Gift in den Körper gejagt habe, könnt ihr kommen!«
    »Gut, Lea!«, zischten die Männer.
    Und Lea Mala verwandelte sich im nächsten Augenblick in eine hässliche Vogelspinne.
    Mit ihren langen behaarten schwarzen Beinen krabbelte sie durch das Gras davon.
    Bald hatte sie die Mauer erreicht, über die sie klettern musste.
    Ihre glänzenden Insektenaugen schauten noch einmal zu den abwartenden Dämonen zurück.
    Dann kroch sie die Mauer hoch und ließ sich auf der anderen Seite an ihrem Faden langsam hinuntergleiten.
    ***
    Silver kam auf die Terrasse.
    Er setzte sich in den Schatten, den ein breiter Sonnenschirm spendete.
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich, so fest er konnte.
    Normalerweise war wesentlich weniger Konzentration nötig, um zum Beispiel seine Hände zu purem Silber werden zu lassen.
    Heute aber konnte er sich noch so sehr geistig anstrengen. Es half alles nichts.
    Die Sache wollte einfach nicht klappen.
    Unwillkürlich dachte Mr. Silver daran, dass er vielleicht seine Fähigkeiten nicht nur vorübergehend, sondern für immer verloren hatte.
    Das war ein schwerer Schock für ihn.
    Um auf andere Gedanken zu kommen, stand er auf und sprang in das Schwimmbecken…
    ***
    Der Klub war nicht besonders gut besucht. Eine Band spielte lustlos westliche Standardsongs herunter.
    Ich konnte unter einem Haufen gelangweilter Mädchen wählen.
    Meine Wahl fiel auf eine üppige Blondine.
    Aus der Nähe vermittelten ihre großen perlgrauen Augen den Eindruck von Intelligenz und Souveränität.
    Wir wechselten ein paar belanglose Worte.
    Die Stimme des Mädchens passte irgendwie genau zu ihren Augen. Sie drückte sich besonnen aus und zögerte nie.
    Ich fand, dass dem Gesicht und der Stimme nach dieses junge Mädchen eine fröhliche Natur besitzen musste.
    Ihr Lachen war offen und ehrlich.
    Das Antlitz war von emailleglatter Schönheit.
    Sie hieß Tiffany

Weitere Kostenlose Bücher