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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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anschnallen, er würde in wenigen Minuten zur Landung ansetzen.
    Wir schwebten auf den Flughafen von Dar es Salaam herab, der Hauptstadt von Tansania.
    Die Zoll- und sonstigen Formalitäten waren schnell erledigt.
    Ich verabschiedete mich von dem Piloten und wünschte ihm einen guten Heimflug.
    Dann stürzte ich mich ins Gewühl.
    Dar es Salaam wirkt viel afrikanischer als Nairobi oder Mombasa.
    Ich hatte jedoch keine Zeit, mir all die Sehenswürdigkeiten anzusehen.
    Ich bat den Taxifahrer, mich da abzusetzen, wo ich unter Garantie einen guten Landrover leihen konnte.
    Er meinte, das hätte ich schon am Flughafen haben können. Dann führte er mich zu einem Autovermieter.
    Der fragte mich, wohin ich fahren wollte.
    »Von hier nach Dodoma und dann weiter nach Arusha.«
    »Hundertfünfundsiebzig Kilometer.«
    »Und zurück«, sagte ich. »Und ein bisschen im Kreis fahren vielleicht.«
    »Für wie viele Tage möchten Sie den Wagen haben?«
    »Nicht länger als fünf.«
    Wir waren uns schnell handelseinig.
    Der Rover konnte sich sehen lassen.
    Der Verleiher hatte ein bisschen an dem Fahrzeug herumgespielt. Ein Hobby von ihm, wie er mir gestand. Dadurch sollte dieser Wagen auch hergeben, was andere niemals zu bringen imstande waren.
    Ich dankte ihm mit einigen Scheinen für sein Entgegenkommen.
    Dann packte ich meine beiden Handkoffer in den Wagen und rauschte ab.
    Gleich hinter Dar es Salaam war ich allein.
    Die Sonne knallte vom Himmel, als wollte sie mich mit ihren Strahlen erdolchen. Ich war nahe daran, mich in meinem eigenen Schweiß aufzulösen.
    Die Luft flimmerte über der Savanne.
    Meine Stationen waren Ubenazomozi, Mvomero, Kongwa und wie diese Dörfer alle hießen.
    Von Dodoma aus ging's nach Norden.
    Rechts lag die Massai-Steppe mit ihren kleinen Creeks, den Trockensavannen und Galeriewäldern.
    Ich fuhr durch eine endlos scheinende Dornbuschsavanne. Große Herden von Antilopen und Zebras nahmen vor mir Reißaus. Gnus sprangen davon.
    Ich sah Geparden, Leoparden, Hyänen und Hyänenhunde und schließlich auch Löwen.
    Wahre Prachtexemplare waren das.
    Sie lagen mitten auf der Straße. Ich musste den Rover anhalten. Es waren insgesamt vier Stück. Zwei männliche und zwei weibliche Löwen.
    Ich malträtierte die Hupe.
    Einer von ihnen erhob sich mit einem ärgerlichen Knurren. Aber er verzog sich nicht, sondern schaute feindselig zu mir herüber.
    Der Bursche war gut und gern 2 Meter 90 lang und hatte eine Schulterhöhe von 1 Meter 10. Ich schätzte, dass er 225 Kilogramm wog.
    Ein stattliches Biest also.
    Mir fiel bei seinem Anblick ein, dass es in dieser weiten Wildnis nicht nur tier-, sondern auch menschenfressende Löwen gibt.
    Irgendjemand hatte mir mal erzählt, dass ein solcher Löwe hier in der Gegend siebenunddreißig Menschen angefallen hatte, ehe man ihn beim Majilifluss endlich erlegen konnte.
    Plötzlich starb der Motor ab.
    Mich erfasste eine gelinde Panik.
    Wenn der Brummer nicht wieder ansprang… was machte ich dann?
    Ich versuchte es so lange, bis die Batterie schon fast leer war.
    Nichts half.
    Ich kletterte vorsichtig aus dem Rover.
    Der Löwe blickte mich grimmig an. Die anderen leckten sich über die Schnauzen.
    Ich hoffte, dass sie erst kürzlich ein Gnu oder eine Antilope gerissen hatten und satt waren.
    Noch schauten sie zu, was ich machte. Aber würde das so bleiben?
    Als ich die Motorhaube aufklappte, schwitzte ich nicht wegen der Hitze.
    Die Löwen wurden unruhig.
    Ich prüfte die Kabel, fingerte hierhin und dahin.
    Der Motor war zu heiß geworden. Ich füllte Wasser aus den Feldflaschen in den Kühler nach.
    Jetzt musste ich warten, bis die Hitze abklang. Das konnte bei der herrschenden Temperatur eine Ewigkeit dauern.
    Mit den Löwen als Gesellschafter kein Vergnügen.
    Schnell zog ich mich wieder in den Wagen zurück.
    Obwohl es furchtbar heiß war, schloss ich Türen und Fenster, um die Elefantenfliegen und anderes Ungeziefer nicht hereinzulassen.
    Nun erhoben sich auch die anderen Bestien.
    Ich holte meinen Colt Diamondback und die Government-Pistole hervor und lud vorsichtshalber durch. So leicht würde ich es den Biestern nicht machen.
    Sie kamen auf lautlosen Tatzen auf meinen Landrover zu. Die Biester witterten mich. Ihre hellgelben Augen waren auf mich gerichtet. Nur feindselig? Oder hungrig? Ich wusste es nicht.
    Da hatte mir der Zufall einen verdammt heiklen Streich gespielt.
    Ich fragte mich, was ich tun konnte, wenn die Löwen auf den Wagen sprangen. Und ich begann zu

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